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Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
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  • NRW-Liga, 12. März 2008

     

    Alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit


    Von:  thom.as

    Für die Saison 2008/2009 ist eine kleine Ligenreform vorgesehen. Im Zuge dessen werden auch die bisherigen Oberligen aus Westfalen und Nordrhein zu der so genannten NRW-Liga zusammengelegt. Eine einheitliche Spielklasse für das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen. In Zukunft können sich Mannschaften duellieren, die ansonsten noch nie etwas miteinander zu tun hatten. Einmal durch das ganze Bundesland und zurück für 90 Minuten Fußball.

    Es kommen hohe Betriebskosten auf die teilnehmenden Vereine zu. Man sehe aber einmal über die einzelnen Abgaben hinweg und begnüge sich mit der Aussage, dass jeder Verein mehr Geld ausgeben muss, als er es jetzt tut. Dafür wird aber eine Steigerung der fußballerischen Qualität in der NRW-Liga versprochen. Die Verantwortlichen für die Einführung dieser Spielklasse begründen die Zusammenlegung der beiden Oberligen Nordrhein und Westfalen mit der Aussage, man bekäme dadurch besseren Fußball geboten. Bringt die Ehe aus den beiden Oberligen schönere Kinder?

    Kein Verein der Welt würde das Angebot, besseren Fußball zeigen zu können, ohne weiteres ablehnen. Dafür würde man sicherlich auch höhere Anforderungen an Infrastruktur, Stadion etc. in Kauf nehmen. Um allerdings überleben zu können, im anstrengenden Kampf um das Dasein, muss man die Energie, die man aufwendet, auch wieder aufnehmen. Ansonsten erwachsen defizitäre Strukturen. Kein Mensch kann überleben, wenn er nicht mindestens genauso viel Energie aufnimmt, wie er verbraucht.

    Die NRW-Liga hat für viele Vereinsfunktionäre einen faden Beigeschmack. Denn die Teilnahme würde mittelfristig ein defizitäres Geschäft bedeuten. Höhere Ausgaben bei geringeren Einnahmen. Selbst wenn man die Zuschauereinnahmen als stabil ansehen würde, macht der Verein dennoch Verlust. Der Verband will mehr Geld sehen, aber streicht im Gegenzug einige Zuschüsse für die Vereine.

    Der Amateurfußball ist schon jetzt ein gefährliches Geschäft. In jeder Saison bleiben etliche Vereine auf der Strecke zurück, da sie die finanziellen Hürden nicht mehr überwinden können. Zu oft sieht man diese Insolvenzen aber als Einzelfälle, als ‚das musste ja so kommen, die haben einfach falsch kalkuliert’. Aber die quantitative Ausprägung der Vereinspleiten lässt auch den Schluss zu, dass die Soll-Vorstellung des Amateurfußballs, insbesondere der neuen NRW-Liga, in keinster Weise dem Ist-Zustand entspricht.

    Der Spielbetrieb einer Fußballliga sollte auch immer einer gewissen Verhältnismäßigkeit untergeordnet sein. Angesichts der hohen Ausgaben für die Vereine sollten also auch entsprechende Einnahmen garantiert werden. Die schwankenden Zuschauerzahlen und die daraus resultierenden Einnahmen dürfen nicht alleine über den Fortbestand einer Mannschaft entscheiden. Es bedarf einer Minimalunterstützung, die, gemessen an den jeweiligen Umständen einer Spielklasse, den hohen Betriebskosten Einhalt gebieten kann. Im einem die-fans.de-Interview hieß es: „Wenn die das so professionell aufziehen wollen, dann müssen sie aber auch professionell abdrücken!“ Basta.

    Geschrieben von:  thom.as

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