SKG Gräfenhausen, 23. Mai 2012

 

Bei sommerlichen Temperaturen der SG Eiche Darmstadt 1951 mit 1:2 unterlegen

Mit dem Herrn Stierli nach Pfungstadt zum TSV stand zur Disposition, aber Frauchen hat Frühschicht und da zählt jede halbe Stunde, die man früher im Bett ist, was ich letztendlich aber eh nicht war. Zudem war (selbst) ich vor Jahren beim TSV schon mal wieder vor dem Spiel abgereist, weil die nicht im Stadion gespielt haben und das wäre heute auch zu 99,9 Prozent der Fall gewesen. War wohl noch zu meiner anspruchsvoll(er)en Zeit. Der Relegationskarneval beginnt ja auch in wenigen Tagen, fast schon Stunden und da hieß es auch heute keinen Fehler zu begehen und sich die Mittelfeldteams von der SKG 1945 Gräfenhausen und der SG Eiche Darmstadt 1951 reinzuballern, die vermutlich bei den Temperaturen allesamt herzlich wenig Lust auf Fußball haben.

Warum auch immer bin ich dann mit voller Absicht in Walldorf raus und hab mich dort gewundert, warum mein Bus um 17.32 Uhr kam und nicht wie auf meinem Plan um 17.40 Uhr. Hm, könnte daran gelegen haben, dass ich eigentlich bis Mörfelden hätte fahren sollen, aber glücklicherweise fährt der dann ja von Walldorf über Mörfelden nach Gräfenhausen. Außerdem hätte ich ja sonst nie das recht ausgeleierte Ein-DM-Stück auf dem Boden gefunden und da stellt sich doch die berechtigte Frage, ob das Teil dort tatsächlich schon über zehn Jahre gelegen hat. Wie auch immer: deutlich einfach zu handlen (nein, ich mag doch keine Anglizismen: es heißt wohl eher ‚händisch zu verstauen‘) als zwei Pfanddosen, was in etwa einem vergleichbaren Gegenwert entspricht, war es definitiv. Der Buskutscher ist gefahren wie die letzte Sau und da traf es sich gut, dass die Rüttelei nix gekostet hat. Die Fahrerleistung wäre keine zehn Pfennig wert gewesen, um den Währungsfaden in diesem Bericht noch ein wenig weiterzuspinnen.

Gräfenhausen raus, massig Zeit, halbe Stunde gelangweilt und dann doch mal am bestens gelaunten Kassierer vorbei, der sich ziemlich darüber zu freuen schien, dass ich eine Kamera dabei habe. Da musste ich ja fast schon laut mitlachen, so wie der sich beeimert hat. Die (natürlich hochgeschätzte) Meinung des stieren Rüdiger bezüglich der Platzqualität („der hat nix, nur Stankett“) konnte ich nicht so ganz teilen, denn er sah genauso aus wie auf den Bildern, weshalb ich ja nun auch hier war. Dazu eine paar zerdepperte Holzbänke, verranzte Mülleimer, viel Grün – ich fand es ganz nett.

Vorhang auf, Sommerfubbes ole ole, Vorhang wieder zu. Naja, so schlimm war es nun auch wieder nicht, selbst wenn der Keeper der SKG 1945 Gräfenhausen schon nach sieben Minuten zu seinen Vorderleuten sagte: „macht mal wieder langsam und holt erstmal Luft“. Nicht dass die siegreichen Gäste von der SG Eiche Darmstadt 1951 optisch besser gewesen wären, aber sie waren eindeutig effektiver und machten nach einer 0:1-Führung zur Pause in einer dann doch etwas lebhafteren zweiten Hälfte mit einem schönen Lupfer (wieso unterstreicht die Word-Rechtschreibprüfung das Wort ‚Lupfer‘ rot?) um die 60. Minute das entscheidende Törchen. Den Anschlusstreffer in der 77. Minute sowie einen in die Wolken gekloppten Hoeneß-Elfer für die SG Eiche Darmstadt in der 78. Minute möchte ich jedoch nicht verschweigen. Vorher hatte mich noch der Gäste-Präsi nach meinem Fortbewegungsmittel gefragt und meinte gar: „sind Sie mit dem Motorrad da?“. Genug Grip ääääh Bodenhaftung hätte die Maschine mit KT hintendrauf bestimmt, mit mir am Lenker allerdings auch ausreichend Schieflage.

In der S-Bahn saß mir dann doch tatsächlich noch Helga Feddersen gegenüber, die Arme. Ok, vielleicht war es auch nur die Doppelgängerin von Helgas Tochter, aber die Wanne war auf jeden Fall ganz schön voll.

amaschu.de

Geschrieben von:  Werner G.