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  • TSG Balingen, 12. Mai 2011

     

    Brisantes Restprogramm, zunächst geht es zum abstiegsgefährdeten VfB Neckarrems


    Von:  Stephan R.T.

    Im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga kann die TSG Balingen zum Zünglein an der Waage werden. Am Samstag (Spielbeginn 15.30 Uhr) gastiert der Tabellenneunte beim gefährdeten VfB Neckarrems.

    Was für ein Restprogramm, das die TSG Balingen vor der Brust hat: Gleich viermal hintereinander hat es der derzeitige Rangneunte mit abstiegsbedrohten Mannschaften zu tun. Den Auftakt zu diesem Viererpack macht das Gastspiel beim VfB Neckarrems. Nächsten Mittwoch geht es zum Bahlinger SC, am Samstag in einer Woche kreuzt der SGV Freiberg auf und am 28. Mai spielen die Balinger beim FSV Hollenbach. Weil danach die Heimpartie gegen den momentanen Spitzenreiter FC Nöttingen folgt (4. Juni) ansteht, scheint einzig das letzte Saisonspiel, am 11. Juni bei der Spvgg Neckarelz, ohne wirkliche Brisanz zu sein.

    Doch nun zählt erst einmal Neckarrems. Bei zehn Zählern Differenz zu Freiberg und sechs Punkten Rückstand auf Hollenbach ist für die samstäglichen Hausherren ein Sieg gegen die TSG Balingen absolute Pflicht. Die jüngste Bilanz des Vorjahres-Aufsteigers liest sich nicht schlecht: Von den zurückliegenden fünf Partien wurden nur zwei (gegen Nöttingen und Neckarelz) verloren, zweimal gewann der Tabellen-16. (gegen Linx und Freiberg/jeweils mit 2:0), zuletzt gab es ein Remis (2:2 in Durlach).

    Gerade dieses Unentschieden hat die Neckarremser gewurmt, schließlich wähnte sich der VfB nach zwei Treffern von Torjäger Mario Marinic, der einst für den VfR Aalen stürmte, bereits auf der Siegerstraße. Doch statt des erhofften ‚Dreiers‘ sprang am Ende nur ein Punkt heraus, was den Neckarremser Trainer Markus Koch zur Feststellung veranlasste: „Das war kein berauschender Oberligafußball.“ Speziell in der Schlussphase besaß der VfB zwar etliche Möglichkeiten zum Siegtreffer, doch einmal wurde Micha-Colin Läubin vom Schiedsrichter zurückgepfiffen, ein anderes Mal versagten Stefan Engl die Nerven. Coach Koch, der soeben seine A-Lizenz erworben hat, ärgern die ausbleibenden Siege: „Solange wir unsere Spiele nicht gewinnen, bringt es nichts, zu rechnen.“

    Immerhin: In der ‚Rückrundentabelle‘ rangieren die Neckarremser vor der TSG Balingen, die im Hinspiel mit 2:1 knapp die Nase vorn hatte. 13 Zähler hat der württembergische Verbandsliga-Vizemeister der Saison 2009/2010 in der zweiten Halbserie eingespielt, Balingen kommt nur auf zehn Punkte. Wenigstens blieb die TSG zuletzt zweimal unbesiegt (jeweils 1:1 in Kirchheim und gegen Linx), wartet im Umkehrschluss allerdings seit fünf Spieltagen auf einen vollen Erfolg.

    Kein Zweifel besteht daran, dass sich die Balinger gegenüber dem Heimauftritt gegen Linx steigern müssen, wollen sie am Samstag nicht wieder an einem Sieg vorbeischrammen. Zuletzt paarte sich eine unzureichende Chancenverwertung mit individuellen Fehlern, was unterm Strich dazu führte, dass gegen das Schlusslicht nicht voll gepunktet werden konnte. Trainer Karsten Maier dürfte diese Defizite angesprochen haben – und darauf hoffen, dass es in Remseck reibungsloser läuft.

    INFO: Der VfB Neckarrems ist ein Sportverein aus dem zum schwäbischen Remseck am Neckar gehörenden Ortsteil Neckarrems. Der Klub wurde 1913 gegründet und hat neun Abteilungen, von denen Fußball die erfolgreichste Sparte ist.

    Erste überregionale Aufmerksamkeit erlangten die Neckarremser Fußballer erst mit dem Aufstieg in die Verbandsliga Württemberg im Jahr 2009. Nach einem zweiten Platz qualifizierte sich der Neuling bereits in der ersten Saison auf Anhieb für die Aufstiegsspiele zur Oberliga Baden-Württemberg. Hier traf das von Trainer Markus Koch betreute Team auf den badischen Vertreter FC Germania Friedrichstal, welchen man nach Hin- und Rückspiel mit 2:0 und 2:1 besiegte und damit den direkten Durchmarsch in die Oberliga schaffte.

    Die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga Württemberg (2010, verbunden mit dem Oberliga-Aufstieg), der Landesliga-Titelgewinn im Jahr 2009 und die Meisterschaft in der Bezirksliga Enz/Murr (2006) sind die bis dato größten Erfolge in der Vereinsgeschichte.

    Aus Richtung Stuttgart empfiehlt der VfB die Autobahn A 8 bis Ausfahrt Ludwigsburg-Süd, dann Richtung Waiblingen. Das ‚Stadion am Hummelberg‘ befindet sich in Remseck-Neckarrems (nach der Remsbrücke links abbiegen). Mitfahrgelegenheit im Bus besteht um 12.15 Uhr.

    Auch Willig, Üner, Oytun und Fecker fallen aus

    Allmählich geht der TSG Balingen das Personal aus: Neben den Langzeitverletzten fallen am Wochenende auch Nico Willig (WFV-Lehrgang), Ümit Oytun (muss arbeiten), Fabian Fecker (Probleme mit der Patellasehne) und Levent Üner (Bänderriss) aus. „Trotzdem geben wir Vollgas“, verspricht Karsten Maier. Der TSG-Coach bezeichnet Neckarrems als spielstarkes Team, „was wir beim 2:1 im Hinspiel am eigenen Leib erfahren haben“. Nichtsdestotrotz glaubt der Trainer, der am Donnerstag übrigens seinen 42. Geburtstag feiern durfte, an einen Sieg: „Dafür investieren wir alles.“

    Mission 21 – wir brauchen alle Punkte. Auch 18 reichen noch!

    Trotz, oder vielleicht gerade wegen des aktuellen Abstiegsplatzes gibt der VfB Neckarrems vollmundige Parolen aus: ‚Mission 21 – wir brauchen alle Punkte. Auch 18 reichen noch!‘ – so steht es auf der Homepage der Balinger Gastgeber in großen Lettern geschrieben. Um den postwendenden Wiederabstieg noch zu umgehen, möchte Neckarrems „alle Kräfte bündeln“ und „alles, was Beine hat, auf den Hummelberg mobilisieren.“ Die Aufholjagd müsse jetzt gestartet werden, heißt es weiter. Und damit nicht genug: „Der große VfB ist gerettet, jetzt sind wir dran und zwar ohne Nachkäufe und Trainerwechsel!“

    Maibowlen-Party in Neckarrems

    Fürs Heimspiel gegen die TSG Balingen stellen die Neckarremser sogar ein Rahmenprogramm auf die Beine. So soll es eine ‚Maibowlen-Party‘ mit einem DJ geben. Ob dieser Event für die Gäste als gutes Omen taugt, sei dahingestellt. Fest steht vielmehr, dass sich die Balinger beim bislang letzten Happening dieser Art recht ungeschickt anstellten. Denn auch das damalige Schlusslicht TSG Weinheim rief im Rahmen einer Heimpartie gegen die TSG zum ‚Schlachtfest‘ auf – und düpierte so nebenbei den Gegner mit 4:2.

    Zweite Mannschaft vor Aufstieg

    Bei zwölf Punkten Vorsprung und nur noch vier ausstehenden Spielen zeichnet sich ab, dass die zweite Mannschaft der TSG Balingen (gastiert am Sonntag ab 15 Uhr beim TSV Straßberg) den Sprung von der Bezirks- in die Landesliga realisiert. Für den Verein bedeutet dies eine immense Mehranstrengung, schließlich erfordert ein Landesliga-Team den vollen Einsatz von Funktionären, Trainern und Spielern. Der künftige Kader des Perspektivteams dürfte sich eng am aktuellen Aufgebot orientieren, zudem haben bereits Gespräche mit nachrückenden A-Junioren stattgefunden.

    Ralph Conzelmann

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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