VfL Halle 96, 06. Oktober 2011
Entsetzen, Kopfschütteln, Fluchen pur, nach Abpfiff im ‚HWG-Stadion am Zoo‘. Es war Spielminute 90+2., als Gothas Brandau nach einer Flanke von der linken Außenbahn flach zum Ausgleich für seine Mannschaft vollenden kann und somit das Chaos perfekt machte, auf Seiten der Gothaer wohlgemerkt. Und dieses war dem zuvor Gesehenen geschuldet, ein Lehrbeispiel dafür, wie man nicht die eigenen Chancen so fahrlässig verspielen darf und was daraus folgt.
Steve Braun spielt Georg Ströhl flach im 16er an, Letzterer rutscht knapp vorbei (49.), Braun aus 12 Metern über den Querbalken (56.), Direktabnahme Braun im Strafraum, über das Tor (68.), wieder ist es Braun, welcher die Kugel in Mittelstürmerposition aus 14 Metern Torentfernung nicht voll trifft (70.), der eingewechselte David Reich zielt aus 18 Metern knapp vorbei (75.), Sascha Rode spielt Ströhl an, der, anstatt selber abzuschließen, zu ungenau auf Benito Baez Ayala (77.), Zuspiel Baez Ayala auf Reich und wieder fehlen Zentimeter (79.).
Davor sah man ein sehr zäh anlaufendes Spiel. Die erste nennenswerte Szene eine Kopfballvorlage von Ströhl auf Braun und Braun scheitert im 1:1 an Gästehüter Behnke (21.). Wenig später macht es der zuvor noch Gescheiterte besser. Ein Ströhlfreistoß aus 30 Metern findet den Kopf von Braun und es steht 1:0 für die Blau-Roten (29.). Für Gotha ist es Spanier, welcher nach Eckstoß per Kopf das VfL-Tor verfehlt (39.). Die erste Szene nach der Pause dann für die ‚Zoologen‘ durch Ströhl (49.). Scheiterte dieser Versuch noch, machte es der Torjäger der 96er nur wenig später besser. Ricky Wittke spielt Braun im Gästestrafraum an, der legt quer auf den freistehenden Ströhl welcher nach kurzer ‚Denkpause‘, er schien irgendwie auf den Abseitspfiff durch Schiri Christopher Musick zu warten, den Ball flach am zweiten Pfosten zum 2:0 im Tor unterbringen kann (51.).
Der VfL nun die klar dominierende Mannschaft und nun auch mit gefälligem Spiel und siehe eingangs, mit dicken Torchancen das Resultat deutlich in die Höhe zu schrauben. Sicher war dabei auch eine gehörige Portion Pech dabei, aber auch in einigen Szenen mangelnde ‚Torgeilheit‘ als der Ball und somit Verantwortung lieber an den Nebenmann abgegeben wurde. Ein Anzeichen mangelnden Selbstbewusstseins? So kam es, wie es im Fußball dann häufig kommt. Der Gast kam aus dem Nichts zum Anschlusstreffer, als Brandau eine Eingabe von links durch Göschick aus Nahdistanz verwerten konnte (88.). Das Ende ist bekannt und prophetische Gaben braucht wohl nun keiner mehr, um zu erkennen das am Zoo so langsam der ‚Baum‘ brennt.
Der VfL Halle 96 spielte mit: Hartleib, Karau, Rode, Sund, Stein, Ströhl (83. Heyse), Wittke (63. Baez Ayala), Huth, Braun (70. Reich), Selle, Merkel
Zuschauer: 163
Tore: 1:0 Braun (29.), 2:0 Ströhl (51.), 2:1 Brandau (88.), 2:2 Brandau (90.)
Norbert Huth
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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