TSG Balingen, 23. April 2015

 

Das nächste K.o.-Duell beim SGV Freiberg

In der Fußball-Oberliga bestreitet die TSG Balingen am kommenden Samstag (15.30 Uhr) schon das nächste Topspiel: Zu Gast ist der Tabellenfünfte beim drittplatzierten SGV Freiberg.

Gastgeber Freiberg stellt das mit Abstand beste Rückrundenteam: Neun Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage gab's bislang in der zweiten Halbserie. Zum Vergleich: Die zweitbeste Rückrundenelf, der Bahlinger SC, blieb 2015 zwar unbesiegt, heimste aber fünf Zähler weniger ein. Und die TSG? Ist in diesem Ranking mit 14 Punkten (Freiberg 28) gerademal Achter.

Auch in der ‚wahren‘ Tabelle haben die Freiberger die Jagd nach vorne längst eröffnet. Man liegt derzeit auf Rang drei – fünf Zähler hinter dem Bahlinger SC und acht hinter Tabellenführer SV Spielberg. Beeindruckend: Zehn der zurückliegenden zwölf Spiele wurden gewonnen!

Ein schwerer Gang also für die TSG, die – nicht zuletzt aufgrund des überschaubaren Anfahrtsweges – mit zahlreicher Fanunterstützung rechnen darf. Es ist, nach dem verlorenen Pokalhalbfinale in Ravensburg, gewissermaßen das zweite K.o.-Spiel in Folge. Mit einer jetzt-erst-recht-Trotzreaktion sollte es möglich sein, an die Leistungsgrenze zu gehen und den Hausherren alles abzuverlangen.

Sehr erfreulich: Mit Torhüter Marcel Binanzer hat ein weiterer Akteur seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre verlängert.

Busabfahrt ist um 12.30 Uhr.

TSG engagiert sich sozial

Zum Oberliga-Heimspiel gegen den SV Kickers Pforzheim (Samstag, 2. Mai, 15.30 Uhr) lädt die TSG Balingen Flüchtlinge ein, die in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Meßstetten untergebracht sind.

Einer der ehrenamtlich engagierten Helfer in der LEA ist Alfred Sauter. Der ehemalige Soldat ist also weiterhin in ‚seiner‘ früheren Kaserne, dem aktuellen LEA-Domizil in Meßstetten, tätig. Mit Sauter, als Stützpunkt-, Auswahl- und Vereinstrainer seit jeher fußballaffin, nahmen die Balinger Verantwortlichen vor geraumer Zeit Kontakt auf. Ihr Angebot: Als Freizeitangebot ermöglicht die TSG den Flüchtlingen den Besuch eines Oberligaspieles.

‚Fred‘ Sauter zeigte sich von der Idee spontan begeistert, sagte seine volle Unterstützung zu und hörte sich um. Speziell bei den an allen Mittwochen Sport treibenden Asylsuchenden rannte er offene Türen ein. Sodann wurde mit dem Unternehmen Maas, übrigens auch einer der TSG-Unterstützer, ein Bussponsor gefunden.

In der LEA befinden sich zwar außer den Unterkünften eine Kantine, eine Sanitäts-Station, ein Kindergarten, ein Café und eine Kleiderkammer. Außerdem sind die Außenbereiche mit Kinderspielplatz und verschiedenen Sitzecken versehen. Und auch die persönliche Betreuung ist gewährleistet. Dennoch gestaltet sich natürlich speziell die Freizeitgestaltung mitunter schwierig. Hier gibt es Deutschkurse, Tischkicker, Billard oder Tischtennis – und im Außenbereich auch die Möglichkeit zum Fußball- und Basketballspielen. Aber so richtig ‚raus‘ kommen die Asylsuchenden in der Regel nicht. Deshalb stellt die Einladung für viele von ihnen eine ganz besondere Geste dar.

Vorgesehen ist, dass die Flüchtlinge, die von Alfred Sauter und einem Dolmetscher begleitet werden, freien Eintritt sowie einen kleinen Imbiss erhalten. Als besondere Überraschung plant die TSG Balingen die Übergabe mehrerer Trikotsätze, die in der LEA aufbewahrt und beim Mittwochs-Sport verwendet werden können. Über die gesamte Aktion wird unter anderem der Südwestrundfunk in einer Radioreportage berichten.

Und das aus gutem Grund: Im Zollernalbkreis ist dies das erste Projekt dieser Art und es nimmt damit einen Vorreitercharakter ein. Weit weniger wichtig als die positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist der TSG Balingen aber der soziale Aspekt. Man möchte sich als guter Gastgeber präsentieren und den Asylsuchenden einen Nachmittag lang die Chance geben, dass ihre Ängste, Nöte und Sorgen beim Fußballschauen in den Hintergrund rücken. Und, so ganz nebenbei, erhoffen sich die Protagonisten auf dem Rasen zusätzliche, wertvolle Unterstützung von den Rängen.

In diesem Sinne: Lassen Sie uns alle gemeinsam am 2. Mai ein völkerverbindendes Fußballfest im Au-Stadion feiern!

Erster TSG-Nationalspieler!

Jan Ferdinand ist erstmals für das U18-Nationalteam aufgelaufen. In Nordhorn trug unser Youngster zum deutschen 2:0-Sieg gegen Wales bei. Im Sommer wechselt Ferdinand zum VfB Stuttgart.

Jan Ferdinand und die TSG Balingen freuen sich: U18-Nationaltrainer Guido Streichsbier hat den Balinger Youngster nicht nur in den Kader für den Test gegen Wales berufen, sondern ihn am Dienstagabend auch für 20 Minuten ins Spiel gebracht. Deutschland gewann vor offiziell 3.500 Zuschauern mit 2:0 – und Jan durfte sich wie seine Teamkollegen anschließend im Autogrammeschreiben üben.

Vor kurzem hat Jan Ferdinand beim VfB Stuttgart einen Vertrag unterschrieben, der am 1. Juli in Kraft tritt. Ferdinands Kontrakt gilt für ein Jahr U19-Bundesliga und garantiert ihm dann die Übernahme in die U23.

In der Saison 2013/14 wurde der Balinger Torschützenkönig in der U17-Oberliga Baden-Württemberg. Derzeit kickt Jan Ferdinand zumeist bei den Balinger Oberliga-Herren, wird allerdings auch in der U19 eingesetzt.

Ralph Conzelmann

Geschrieben von:  Stephan R.T.