SG Gilsa/Jesberg/Waltersbrück, 15. Oktober 2012

 

Deftige Klatsche gegen den Melsunger FV 08

Also ich hätte es ja jetzt nicht zwingend so eilig gehabt in das Nest mit den 37 Häusern hinter Schwalmstadt zu kommen, nur weil sie jetzt in die Verbandsliga aufgestiegen sind. Aber meine ‚gleichgesinnten‘ (hust) Kumpels wollen ja immer gleich komplettieren und dann fahre ich eben mal mit. Muss mein Rhein-Main-Gebiet eben mal ohne mich auskommen und ich hoffe, dass kein D-Ligist allzu enttäuscht war, dass es – zumindest an diesem Wochenende – keinen Bericht über seine Wiese gibt.

Doch standen vorher noch hochwichtige Einkäufe an, die Frau Schu und ich in der Frühe auf dem Flohmarkt erledigten. Einzig und allein Schafskäse stand auf dem Einkaufszettel, dabei herausgekommen ist letztendlich ein Kollektiv aus zwei Zigarettendöschen, Salatsoße, drei Mal Zahnpasta und eben besagter Käse, dem man wahrlich nicht absprechen kann, dass er in gewisser Weise süchtig macht. Frauchen sich dann meiner Wenigkeit in Höchst entsorgt, weiter nach Walldorf, wo der Stier was von einer Planänderung vermeldete, da der ‚Mennemer‘ mal wieder Probleme machte. Ok, es war nicht direkt er selbst, sondern dessen Zug, aber mitfahren darf er in Zukunft nun nicht mehr.

Planänderung bedeutete ein Fahrt nach Niederrad, mittlerweile war auch schon Bier in den Rucksack gelaufen und am Bahnhof bin ich dann in irgendwas reingetreten, was verdächtig nach Hundescheiße aussah. Geht ja wieder gut los, der ICE-Man kam dann auch, los ging es und das alles unter dem Motto: ‚Ein Stau, eine Umleitung und alles ist vorbei‘ (räusper), denn die Zeit war wahrlich knapp bemessen. Der Verdacht mit der Hundescheiße schien sich dann nicht zu bewahrheiten, denn geruchstechnisch war alles im grünen und nicht braunen Bereich. Allerdings führte der gesprächige Volker das (andere) Motto ‚Hundescheiße‘ aus freien Stücken nachhaltig fort und keiner flucht (über was auch immer) so leidenschaftlich (warum ich auch immer) wie mein verhinderter Gastschreiber. Bekanntermaßen verstehe ich ja immer nur so um die 50 Prozent und vielleicht ist das ja auch gar nicht so verkehrt. Alles Hundescheiße!

Natürlich war auch der Herr Lanz mit seiner tollen Sendung vom Vorabend ein Thema und da ich bekanntlich wesentlich ansprechendere Sachen geschaut habe, musste ich mir eben erzählen lassen, dass der Moderator 37 Liegestützen mit nem Bierkasten auf dem Rücken gemacht hat. Oder so ähnlich zumindest… Unmissverständlich jedoch die Aussage, dass meine Person optisch den Anschein einer ‚alternativen Okö-Presse-Zecke‘ vermittelt, was ja so schlecht nun auch nicht sein kann.

Stau und Umleitung stellen sich nicht ein, demnach unser Stelldichein im Treysa(r)er Hinterland noch zeitgemäß, Der Platz auch soweit ok, aber wenn man schon aus drei Vereinen eine Spielgemeinschaft bildet, dann sollte ja – zumindet in der Verbandsliga – einer davon akzeptabel sein und dem (erhöhten, naja…) Anspruch genügen.

Der Sprecher ließ mehrfach verlautbaren, dass es sich heute bei der Partie der SG Gilsa/Jesberg/Waltersbrück gegen den Melsunger FV 08 (Verbandsliga Hessen Staffel Nord, ca. 226 Zuschauer) um ein Derby handeln würde, was zwar für einen annehmbaren Zuschauerzuspruch sorgte, allerdings nicht zu großartiger Stimmung führte. Viele waren zumindest nicht aus Melsungen gekommen und die anderen hatten herzlich wenig Anlass zu jubeln, wie man am Ergebnis unschwer ablesen kann. 0:1 schon nach zwei Minuten per Lupfer, 1:1 19. Minute, ich fand das alles nicht soooo spannend. Der nordhessische Wind fegte angestrengt durchs Feld, die Kapuzen wurden zunehmend über das Köpfchen gezogen und der Gast vom Melsunger FV 08 zog alsbald in Sachen Ergebnis ebenso mächtig von dannen: 1:2 noch vor der Pause, 1:3 direkt danach, 1:4 und 1:5 was weiß ich wann, danach eben. Herbe Klatsche für den Fünften (SG Gilsa/Jesberg/Waltersbrück) gegen den bis dato Siebzehnten (Melsunger FV 08) also…

Auf der Rückfahrt blieb der befürchtete Stau komplett aus, das stiere Automobil rollte gar zwanzig Minuten früher als zwingend benötigt am Flughafen vor, wo sich der gute Volker („ich fahre nie wieder mit der Regionalbahn“) zum ICE-Fernbahnhof begab, Herr Schu („ich fahre nie wieder mit dem ICE“) die Abfahrtstelle der Holzklasse enterte und nach dem Ausflug in die grüne Lunge Hessens endlich wieder normale Leute antraf. Zum Beispiel den Alten mit seinen zwölf Plastiktüten, der in der S-Bahn was von ‚Christus‘ rumbrüllte oder auch von ‚Nie wieder Krieg‘. Kranke Scheiße ist das hier in dem Moloch, vielleicht sollte ich doch auch mal über eine Komplettierung der Verbandsliga Hessen Nord nachdenken.

amaschu.de

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Geschrieben von:  Werner G.