VfL Halle 96, 21. September 2015
„Wir haben hier und heute einigermaßen versagt und deshalb geht das Resultat auch in der Höhe völlig in Ordnung“, war die kurze aber treffende Einschätzung von 96-Cheftrainer Lars Holtmann, auf der Pressekonferenz im VIP-Raum des ‚Bruno Plache Stadion‘. Nach sage und schreibe 15 Jahren, mussten die Trothaer beim ehemaligen EC II-Finalisten 1.FC Lok Leipzig eine Niederlage hinnehmen und diese geriet mit 0:4 verdientermaßen deutlich.
Teils primitivste Fehler ermöglichten den Probstheidaern, selbst ausgestellte Einladungen zu vier Toren. Eine Fehlerkette aus einem eigenen Angriff findet final Andy Wendschuch völlig blank im 16er, so dass Dieser unbedrängt aus der Drehung zum 1:0 abschließen kann (39.).
Lok-Coach Heiko Scholz will gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine schnelle Spielentscheidung herbeiführen. Dieser Plan zeigt sich in der Einwechslung von Ramon Hofmann und Gino Böhne. Hofmann ist es dann auch, welcher nach Ballverlust durch Christian Brenner in Szene gesetzt wird und zum vorentscheidenden 2:0 vollendet (50.).
Wer jetzt ein Aufbäumen der 96er erwartete, wurde schwer enttäuscht. Davon war weit und breit Nichts zu sehen. Vielmehr führte der nächste grobe Patzer gleich zum 3:0 der Gastgeber. Einen zu kurz abgewehrten Ball erläuft sich Wendschuch und hat mit einem Lupfer Erfolg, 3:0 (80.). Den resultatmäßigen Schlusspunkt setzt Faton Ademi, welcher halbhoch zum 4:0 verwandelt (86.).
Die 2.239 zahlenden Zuschauer sahen über weite Strecken eine nicht unbedingt überzeugende Lok-Mannschaft, aber dafür einen VfL Halle 96, welcher an diesem Samstag eigentlich nicht stattfand. Das Team aus dem ‚HWG-Stadion am Zoo‘ konnte weder offensiv und später defensiv so gut wie gar nichts des Spielplans umsetzen. Fehlabspiele en Masse, Unstimmigkeiten, fehlende Kreativität und Mentalität, gaben kein gutes Bild ab. Die von vor knapp 72 Stunden Pokalspiel geforderten Leipziger zeigten sich in der Summe physisch und gedanklich sogar schneller.
„Meine Mannschaft hat die Dreifachbelastung von Punktspiel, Pokalspiel, Punktspiel gut verarbeitet. Gegen eine ansonsten spiel- und konterstarke VfL-Mannschaft, welche heute allerdings nicht ihren beste Tag hatte, so deutlich zu gewinnen, nötigt mir Respekt gegenüber meiner Mannschaft ab“, verteilte Lok-Trainer Heiko Scholz zu Recht Lob.
Bemerkenswert: Vor Spielbeginn zeigten die Nachwuchsmannschaften der Blau-Gelben vom 1. FC Lokomotive Leipzig Flagge gegen Gewalt und Rassismus im Fußball. „Wir sind die Zukunft-Bild eines vermummten ‚Fans‘ – Ihr nicht!“, war die klare Botschaft auf einem Banner.
Klare Botschaften müssen sportlich nach dem Desaster, nach außen getragen werden. Eine Werbung pro VfL96, war die Dienstreise in die Nachbarstadt an diesem Tag nicht.
Der VfL Halle 96 spielte mit: Kühn, Schiller, Schammer, Renner, Odovic, Mehanovic (61., Gohlke), von der Weth, Motscha, Butzmann, Brenner (56., Tetlak), Brodkorb
Zuschauer: 2.239 (zahlende)
Tore: 1:0 Wendschuch (39.), 2:0 Hofmann (50.), 3:0 Wendschuch (80.), 4:0 Ademi (86.)
Andreas Jahnecke
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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