1. FC 1913 Mittelbuchen, 14. August 2012

 

Der SV Kilianstädten war einfach cleverer

Beim Lidl waren heute die Grafenwalder-Sixer im Angebot. Einkaufen am Samstag kann ich ja gar nicht leiden, aber heute musste das wohl mal sein. Punkt 07.58 Uhr war ich da und im Schnelldurchlauf auch wieder fertig. Nur das Nachzählen der Kassiererin hat etwas gedauert und die beiden Toastbrote haben mir dann das Genick gebrochen, denn sonst hätten 34 in den ollen Wagen gepasst. Ein letztes Frühstück mit Frau Schu, denn die fuhr heute ein paar Tage in die Heimat und die Zeiten, wo ich dann die sturmfreie Bude feiere, sind irgendwie vorbei. Meine Güte, was haben wir geschluchzt beim Abschied. Trotzdem direkt mal den Wasserbehälter der Meerschweine mit Grafenwalder Gold aufgefüllt, die sind ja noch jung, für die ist das noch etwas Besonderes.

Beim 1. FC 1913 Mittelbuchen hatte ich vorab mal wegen dem Platz angefragt, denn den Nebenplatz, der auch nicht so ganz schlecht ist, wollte ich trotzdem kein zweites Mal haben. Die (etwas verständnislose) Antwort vom Verein, komplett ohne Hallo oder Tschüss: „Rasen, es ist doch Sommer“. Hehe, das sollte man mal so manch anderem Verein auch klar machen, dem TSV Wolfskehlen zum Beispiel.

Mit noch immer rot verheulten Augen zum Bahnhof gehumpelt, denke Frau Schu erging es im Auto nicht sehr viel anders. Ach so, stimmt ja, Eintracht Frankfurt spielt ja heute auch noch gegen irgendwelche Spanier, weshalb es auch beim Aussteigen direkt hallte: „Hass, Hass, Hass wie noch nie, All Cops blabla, ACAB“. Na darauf hätte ich ja jetzt Bock gehabt: selbst mit Freikarte und 100 Euro Taschengeld wäre ich da nicht hin. Andersrum hätten in der Commerzbank-Arena wohl auch 19.574 von 20.000 Leuten ähnlich über das Spiel des 1.FC 1913 Mittelbuchen gegen den SV Kilianstädten 1933 gedacht. Dort kam ich auch ohne Irritationen an, der Platz der Städtischen Sportanlage ‚Kesselstädter Straße‘ ist ganz gut zu gebrauchen und bei so weitläufigen Dingern tendiere (zumindest) ich ja gerne rasch zu einer erhöhten Kapazitätsvergabe, aber bei fünf anständigen Stufen in Verbindung mit der angesprochenen Weitläufigkeit kann man denke ich durchaus locker über 3.000 reinpressen. Nicht so üppig fielen dagegen die stylischen Auswechselbänke aus, denn da passen im Extremfall maximal drei Leichtgewichte rein.

Die Gastgeber vom 1.FC 1913 Mittelbuchen haben dann losgelegt wie die berühmte Feuerwehr: vier Torschüsse nach fünf Minuten, sieben Torschüsse nach 15 Minuten, alles ohne Erfolg. Und ich legte mich jetzt schon mal fest, dass dies dann nur der Gast vom SV Kilianstädten 1933 würde gewinnen können, wenn das schon so anfängt. Leider konnte ich keinen Anbieter von Live-Wetten ausmachen und mich nur insgeheim an meinem untrüglichen Gefühl erfreuen, denn ziemlich unverdient fiel in der 51. Minute das Tor des Tages in der Tat durch Kilianstädten. Mittelfeld gab es heute eh keins, alles nur in Strafraumnähe, hab schon langweiligere Spiel gesehen.

Am Bahnhof Hanau-Wilhelmsbad dann wieder das Mädel (ca. Ende Zwanzig) mit Fahrrad getroffen, der ich selbiges schon beim Ausstieg aus der Regionalbahn gehievt hatte. „Na, soll ich dein Fahrrad mal wieder irgendwo hin heben?“ „Nein, nicht nötig, aber könnten Sie mir mal mit dem Fahrplan weiterhelfen?“. Booah, mache Leute sind so steif, echt ned mehr normal. Gleiches Attribut würde ich auch den vier feschen Mädels um die Zwanzig später dann im Zug zugestehen wollen, die letztens in der Ergotherapiestunde gelernt haben, wie man beim Ausräumen der Spülmaschine richtig aufrecht steht... das gibt es doch alles echt nicht mehr, das kann doch nicht normal sein.

amaschu.de

Geschrieben von:  Werner G.