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  • 1. FC Eschborn, 21. Oktober 2012

    Der VfR Wormatia Worms war ein Tor besser


    Von:  Werner G.

    Eigentlich war für Silvester mal wieder Malle als Wallfahrtsort fest auserkoren, doch als ich mich morgens um Flüge bemühen wollte, machte sich die bittere Erkenntnis breit, dass selbst Ryanair keine brauchbaren (genauer gesagt überhaupt keine) Avancen mehr offerierte. Die andere Kacke kann ja keine Sau bezahlen, also haben wir innerhalb von fünf Minuten beim Frühstück einvernehmlich Amsterdam als Ersatzlocation festgesetzt. Na das war ja einfach, ansonsten sind da schon mal diverse Diskussionen fällig. Hotel gebucht, Zoo Amsterdam kostet 18,95 Euro, aber was investiert man nicht alles für einen neuen Zooländerpunkt. Ohnehin eine Schmach, dass wir noch keine holländischen Tiere vor der Linse hatten, was sich nun ja aber bald ändern wird.

    Ändern könnte sich auch mal wieder das Guthaben des 1. FC Eschborn auf dem Punktekonto, plus Drei wäre gut und schließlich sind wir ja nicht Hertha BSC, die einfach mal so gegen den VfR Wormatia Worms verlieren. Schon gegen 13 Uhr bürgerkriegsähnliche Zustände um den Sportplatz, es handelte sich ja schließlich ‚um ein Brisanzspiel‘ und der Diensthabende ließ sogar stolz verlauten, dass „fünfzig Uniformierte sowie fünf zivile Kollegen“ im Einsatz wären. Ich finde so eine martialisch anmutende Szenerie in Eschborn ja immer äußerst befremdlich, zumal ich auch so gut wie nie verstehe, warum dem denn so ist. Ja, der VfR Wormatia Worms hat schon eine gewisse Szene, aber ein Drittel hätte es da sicher auch getan. Aber es wurden laut offiziellen Quellen ja auch 280 Leute erwartet und das hätte ich denen schon vorher flüstern können, dass dem nicht so sein würde. Angeblich wäre ja letztens auch ein SKB zusammengeschlagen worden usw., usw. … Pyroexzesse sowieso andauernd, deshalb gibt es nun auf polizeiliche Anordnung auch einen Feuerlöscher in Nähe des Gästeblocks. Wir bekommen so was nicht, dabei haben wir doch etliche starke Raucher dabei. Bei uns steht dagegen immer noch die Rattenfalle unter der Bank.

    Laut diverser Quellen hat sich die Frankfurter Eintracht eine Woche zuvor bei den Wormsern als eher unflätiger Gast präsentiert und in der Hinsicht konnte man uns heute erst mal nix negatives nachsagen, denn in den ersten zwanzig Minuten waren wir denke ich ziemlich sympathische Gastgeber und luden den Gegner förmlich dazu ein, schnell mal 0:2 in Führung zu gehen. Da wurde es einem doch etwas bange, denn wenn das so weitergeht, könnten das mindestens fünf oder sechs Stück werden. Bis dahin war der Gästemob des VfR Wormatia Worms auch ganz gut drauf, verflachte dann aber merklich. War aber auch nur der weitaus kleinere Teil im Gästeblock, der sich aktiv beteiligte. Die Rechnung wurde aber glücklicherweise ohne den FC Eschborn gemacht, denn auf einmal lief es und zwar konsequent in die Gegenrichtung. 1:2 Rouven in der 26. Minute, kurz drauf hätte Can Özer quasi allein stehend das 2:2 machen müssen. Dabei hätte es aber vielleicht nicht unbedingt der spektakuläre Seitfallrückzieher sein müssen, der sein Ziel leider knapp verfehlte.

    Auch nach der Pause erspielten wir uns gute Gelegenheiten, während der VfR Wormatia Worms offensichtlich schon ab der 60. Minute auf Zeit spielte. Mehr Liegen als Laufen und das lag in den seltensten Fällen an einem überharten Einsteigen eines Eschborner Spielers. ‚Schieß die Scheiße rein‘ war das unumwundene Motto, welches leider nicht umgesetzt wurde. Hier mal sauknapp verfehlt, dort noch ein (normalerweise unerreichbarer) Kopfball an die Latte. Wenn sich das Abschlusspech der letzten drei Heimspiele irgendwann mal wieder zu unseren Gunsten wendet, dann könnten das richtig witzige Spiele werden. Ich hoffe, es ist bald so weit, gerne schon nächste Woche. In der Schlussphase wurde dann nur noch gelegen und auch wenn die freundliche Version dann lautet, dass „die Wormser abgezockt gespielt und taktisch kluge Freistöße rausgeholt hätten“, so könnte man auch vermelden, dass die Schauspielerei auf die Spitze getrieben wurde. Der 23er der Wormatia schaffte es zumindest, sich knapp drei Minuten auf dem Boden zu wälzen, bevor der lasche Schiri ihn mal vom Platz zitierte, von wo der wie die Sau um den halben Platz sprintete, damit er auch umgehend wieder mitspielen kann. Tssss, so was kann man doch nicht vom Ronny Borchers gelernt haben, der auf mich übrigens einen mächtig sympathischen Eindruck machte. Vielleicht auch weil er so abgezockt ist.

    So, Jammerstunde beendet, immerhin noch auf einem Nichtabstiegsplatz und ich sehe der Zukunft auch weiterhin positiv entgegen, wenn es demnächst nicht mehr auf dem Gebälk, sonder im Gebälk rumpelt. Übrigens nimmt die Sache mit der Zuschauerzahl mittlerweile immer skurrilere Formen an: früher hat das nie jemanden interessiert, ob es nun 184 oder 232 sind. Jetzt benötigt einer die Zuschauer-Zahl für den Videotext, der andere zur Weitergabe an die Polizei, noch einer für den Videotext, zahlreiche andere (offensichtlich) einfach nur so. Dazu kommen nun noch regelmäßige Hilfestellungen a la „die da vorne sind eben erst gekommen, hast du die schon?“ usw., usw.. Nach dem Ergebnis ist die Zuschauerzahl mittlerweile zur hochbrisantesten Variablen aufgestiegen und nimmt mittlerweile auf breiter Front einen Stellenwert an, den sie bei mir ja schon immer hatte, wenn auch nur zu statistischen Zwecken.

    Jedoch blieb kaum Zeit, die Niederlage seelisch zu verarbeiten, da schon kurz darauf der nächste ‚Notfall‘ rief. Die Meerschweine am Maiskolben rumgeknabbert, ein Maiskorn verhedderte sich dabei nachhaltig auf dem Schneidezahn unseres ungestümen Reuschtis, der daraufhin leicht irritiert war. Die nächste (weitaus größere) Panikattacke war dann Frau Schu vorbehalten, während ich das recht locker sah. „Der wird ja wohl ein Maiskorn vom Zahn knabbern können.“ Fortan wurde ergebnislos am Patienten rumgedoktort, OP abgebrochen. Zwei Minuten später löste sich das Problem dann von selbst und auch der bereits angerufene Bereitschaftstierarzt Jannsi konnte telefonisch wieder abbestellt werden.

    amaschu.de

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    Geschrieben von:  Werner G.

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