1. FC Eschborn, 13. September 2011

 

Deutlicher Sieg gegen den TSV Eintracht Stadtallendorf

Zwar wird an Heimspiel-Samstagen im Hause Schu selten mal groß zum Mittagessen angetischt, aber für eine Dose Ravioli oder ähnliches reicht es in der Regel dann schon noch. Könnte man im weitesten Sinne ja noch als vollwertige Mahlzeit verstehen. Heute waren wir beide nicht so ganz fit, weshalb wir uns mal eine Gemüsesuppe der Firma Knorr kredenzt haben. Ist ja immerhin ein Markenprodukt und da kann man ja auch (irgend-)was erwarten. Schlussendlich hab ich sogar die Erbsen mitgegessen, damit ich überhaupt was im Bauch habe. Ich hasse Erbsen, aber das Süppchen war so dünne, dass man problemlos bis hinunter auf das Teller-Dekor blicken konnte. Wollten wir mal hoffen, dass die Heimspielkost nicht annähernd so mager ausfallen würde. Selbst nach hundertfachen Parksessions fanden wir auch heute wieder mal ein Gesprächsthema, das wir garantiert noch nie zuvor behandelt hatten. Nämlich Milchzähne, gar nicht mal so uninteressant und viel ergiebiger als man denkt.

Der flexible Vize heute als Eingangsordner im Einsatz – da müsste man wirklich lange grübeln um ein Amt zu finden, welches er noch nicht wie gewohnt souverän bekleidet hat. Neue Eintrittskarten gibt es nun auch, sehen super aus, die reinsten Kartons und dazu sogar noch mehrfarbig. Wären was für einen Brecki oder OFC-Markus, deren Leben davon ja schon mal abhängt. „Halts Maul und guck Fußball“, lautete die unmissverständliche Order von Baggerfahrer Bodo und da sollte man sich lieber daran halten, sonst bekommt man nämlich gar nicht mit, wie erfolgreich der FCE in dieser Saison Fußball spielt. Ob der Herr aus Stadtallendorf allzu große Lust auf erfolgreichen Eschborner Fußball hatte, würde ich zumindest in Frage stellen, aber bei dieser emotionalen Sportart muss es eben auch mal etwas rauer zugehen.

Es dauerte gut zwanzig Minuten bis die Eschborner Maschinerie zu laufen begann, doch dann musste man sich gegen die passiven Stadtallendorfer nun wahrlich keine großen Gedanken mehr machen, da deren Offensivabteilung scheinbar im Bus vergessen wurde und die Abwehr einem ziemlich erfolglosen Unterfangen ausgesetzt war.1:0 durch Sprinterkönig Tony Wade, 2:0 durch Standard-Killer Hertlein in der 44sten per 11er. Und wenn wir das ja nun sogar hinbekommen, in den neuralgischen zehn Minuten nach dem Wechsel ohne Gegentor zu bleiben, kann die Geschichte nur in einen Sieg münden. 3:0 durch Uworuya in der 56sten und mit seinem obligatorischen Tor hatte sich ‚Ich-schieß-immer-eins-Özer‘ diesmal bis zur 90sten Zeit gelassen, was dann den Schlusspunkt einer niemals gefährdeten Partie bedeutete.

Aus den heutigen Bildern hätte ich übrigens problemlos ein ‚Hilser-Spezial‘ gestalten können, denn unser ‚Tscheche‘ Patti räumte im Mittelfeld wahrlich alles weg und fand somit bestimmt 15 Mal den Weg auf meine Speicherkarte.

Die spannenden Momente, die mir an diesem sonnigen Nachmittag allerdings auch keineswegs gefehlt haben, wurden mir dann am Abend im Überfluss beschert, da ich mich ja unbedingt noch einmal als Tennis-Experte in den Vordergrund spielen musste. Schlappe vier Stunden haben wir uns noch das US Open-Halbfinale der Herren reingeballert. Bis zu dem im letzten Bild zu sehenden Zeitpunkt war auch alles in Butter und ich in der Theorie um 216 Euro wohlhabender. Dann klotzte ein gewisser Herr Djokovic seinen Return aus mehr oder minder aussichtsloser Defensivposition planlos und unerreichbar auf die Linie, weshalb ich eine viertel Stunde später nicht nur in der Theorie, sondern auch faktisch um 90 Euro ärmer war. So ein Mist, das hätte ein paar schöne Kreisliga-Ausflüge in der kinderwagenfreien ersten Klasse geben können, die nun zwar trotzdem stattfinden werden, aber eben doch nur in der gewohnten Holzklasse.

amaschu.de

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Geschrieben von:  Werner G.