Stuttgarter Kickers, 22. April 2011

 

Die Blauen treffen in Bestbesetzung auf den Spitzenreiter Hessen Kassel

Der Fußball-Regionallist Stuttgarter Kickers hat sich dank seiner beeindruckenden Siegesserie mit acht Erfolgen nacheinander in den vergangenen Wochen immer näher an den Spitzenreiter KSV Hessen Kassel herangepirscht. An diesem Samstag folgt dafür nun die erste Belohnung für die Elf von Kickers-Chefcoach Dirk Schuster: Am sechstletzten Spieltag trifft die erfolgreichste Rückrundenmannschaft mit nur noch einem Zähler Rückstand als Tabellenzweiter auf den Tabellenersten im Spitzenspiel in Kassel (Auestadion, 14 Uhr). Geleitet wird die Begegnung, von welcher der Hessische Rundfunk am Samstag von 17 Uhr an in seiner Fernsehsendung ‚Heimspiel‘ berichten wird, vom Münchner Fifa-Schiedsrichter Peter Sippel.

Jedoch: Spitzenduell hin, Spitzenduell her: „Wir schauen auch weiterhin nur auf uns und unsere eigene Stärken“, sagt der Trainer Dirk Schuster vorab. Das gilt auch für den überraschenden Trainerwechsel aufseiten der Nordhessen. Mirko Dickhaut ist seit Gründonnerstag nicht mehr Chefcoach des KSV Hessen Kassel. Bis auf Weiteres leitet dessen bisheriger Co-Trainer Christoph Keim gemeinsam mit dem Torwarttrainer Pascal Formann als Interimslösung das Training, wie der hessische Club am Donnerstag mitgeteilt hat. „Es steht uns nicht zu, die Vorgänge im Lager unseres Kontrahenten zu kommentieren“, sagt Schuster, der sich demgegenüber sehr über die große Unterstützung für seine Mannschaft freut: Mindestens Kickers- 500 Anhänger machen sich am Osterwochenende auf die Reise.

„Ab nach Kassel.“ So lautet zum einen eine Redewendung, die in der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Deutschland und Frankreich in den Jahren 1870/71 entstanden ist. An diesem Samstagnachmittag im Auestadion zu Kassel freilich geht es nur um einen 90-minütigen Wettkampf zwischen dem Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Süd, dem KSV Hessen Kassel, und den Stuttgarter Kickers, dem Tabellenzweiten. Aus diesem Anlass wird sich aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt eine Kolonne von größerem Ausmaß in Bewegung setzen. Das Ziel ist klar: Kassel: Sage und schreibe fünf Fan-Busse, so viele wie schon seit Jahren nicht mehr, werden sich ebenso wie zahlreiche Anhänger per Pkw und mit dem Zug auf die knapp 400 Kilometer weite Fahrt nach Nordhessen machen, um, wie zuletzt schon beim souveränen 3:0 der Stuttgarter Kickers gegen die SG Sonnenhof Großaspach, ihre Mannschaft vor Ort im Auestadion zu unterstützen. Über 800 Anhänger waren dort in Heilbronn zu begeisterten Zeugen geworden, wie die Schuster-Formation dank einer eindrucksvollen Vorstellung ihren schon achten ‚Dreier‘ in Folge aufs Konto geschaufelt hatte.

Insgesamt haben die im Jahr 2011 ungeschlagenen Blauen in diesem Zeitraum seit Februar beachtliche 25 von 27 möglichen Zählern geholt und sich im Klassement der Fußball-Regionalliga Süd peu à peu nach oben gehangelt. Und auch einen Torjäger haben die Degerlocher inzwischen wieder in ihren Reihen: Ali Pala. Der 21-jährige Offensivmann hat in den vergangenen Wochen fast nach Belieben das Spielgerät zwischen den gegnerischen Torpfosten versenkt und steht nach seinem jüngsten dritten Doppelpack beim 3:0 gegen Großaspach momentan schon bei zehn Saisontreffern. „Ich profitiere immens von der guten Vorarbeit meiner Mitspieler“, gibt sich Pala aber auch in der Stunde des Erfolges bescheiden.

Aus personeller Sicht kann Dirk Schuster in Kassel abermals seine Wunschelf ins Rennen schicken. Alle Akteure seines Mannschaftskaders sind abgesehen von den Langzeitverletzten fit an Bord und bereiten sich seit Gründonnerstag gemeinsam in einem zweitägigen Kurztrainingslager auf der Kasseler Wilhelmshöhe auf den Auftritt am 29. Spieltag der Regionalliga Süd im Auestadion vor. „Dort wollen wir einmal mehr unsere bestmögliche Leistung abrufen“, sagt Schuster. Mehr sagt er nicht. Nur noch so viel: „Alles andere kommt dann von ganz allein.“.

Frank Pfauth

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Geschrieben von:  Stephan R.T.