SV 1916 Sandhausen, 20. April 2011
Der ‚SVS-Staubsauger (vor der Abwehr)‘ Kristjan Glibo ist einer der Hauptgaranten dafür, dass 743 Minuten die Null stand, der SV Sandhausen seit acht Ligaspielen unbesiegt ist und aus drei Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen sechs Punkte Vorsprung wurden. Seit genau diesen acht Spielen opferte der neue, alte Trainer Gerd Dais eine Sturmspitze und baute Glibo als Sicherung vor der Abwehrkette ein. Doch nicht nur für gegnerische Stürmer galt er als Strafraumschreck, sondern auch für die Torhüter. An der Punkteausbeute hat er mit zwei ganz entscheidenden Toren in Stuttgart und zuletzt gegen Erfurt ebenfalls seinen Anteil.
Nach seinem Verletzungspech ist dem 29-jährigen sympathischen Sportler dieses gelungene Comeback umso mehr zu gönnen, denn er hat gerade mal neun Saisonspiele auf dem Konto. Die Geschichte des Kristjan Glibo geht ziemlich genau einher mit der des Gerd Dais. Dais und Gebert holte ihn Anfang 2010 nach Sandhausen und nachdem er einige Spiele bestritt, verletzte er sich kurz nach dem Trainerwechsel im März vergangenen Jahres schwer. Darüber erzählt er: „Ende März letzten Jahres hatte ich diese Verletzung. Das ist im Training passiert. Seitdem war es eine längere Leidensgeschichte, die Verletzung war schlimmer, als angenommen. Dieser Kurzversuch, in der Sommerpause ins Training einzusteigen, hat nicht funktioniert. Die Schmerzen waren einfach nicht weg und die Ferse ist wieder angeschwollen. Daraufhin bin ich nach Frankfurt zum Spezialisten gegangen und er sagte, dass ich eine Fraktur in der Plantarfaszie habe, die war angerissen. Er meinte, da kann man noch mal vier Monate draufpacken. Das war ganz bitter.“
Nach dem Comeback von Gerd Dais wurde auch der erst wiedergenesene Glibo sofort in die Mannschaft eingebaut und mit seiner Spielweise trug er viel zum Erfolg bei: „Ich versuche, die Passwege zuzumachen und viel zu reden. Das funktioniert im Moment ganz gut und darauf müssen wir aufbauen.“ Wenn es nach ihm geht, ist das trotz auslaufendem Vertrag nächste Saison auch noch so: „Ich bin aus der Gegend, bin in Bruchsal geboren und Familienvater. Jedem, der ein Kind hat ist klar, dass es Luxus ist, wenn die Familie in der Gegend ist. Für mich wäre es deswegen am schönsten, die Klasse zu halten und hier zu bleiben. Die Zeit wird hoffentlich kommen, dass man die Klasse hält und zu Gesprächen kommt.“ Sein Tor in Stuttgart sagte seine Tochter übrigens voraus: „Am Wochenende rief mich während einer Behandlung übrigens meine kleine Tochter an und sagt zu mir: ‚Papa Tor‘. Natürlich musste ich dann das Tor gegen Stuttgart machen, sonst hätte ich nicht mehr nach Hause kommen dürfen.“ (lacht)
Kristjan hat bereits eine bewegte und erfolgreiche Laufbahn hinter sich. Nach der Station KSC wurde er ein ‚Roter Teufel‘ und absolvierte in der Saison 2003/04 unter Trainer Eric Gerets auch zwei Bundesligaspiele für Kaiserslautern. Zu den erfolgreichsten Jahren in der Vereinsgeschichte des SV Wehen-Wiesbaden trug er ebenfalls seinen Anteil bei, denn in den beiden Zweitligajahren des SVWW bestritt er in der Verteidigung 45 Spiele.
Der Familienmensch ist nicht nur am Platz fit: „Ich habe einen Abschluss im Sportmanagement und werde dieses Jahr die Prüfung zum Sportfachwirt ablegen. Parallel dazu habe ich Fußballmanagement angefangen und hoffe, irgendwann den Sportökonom zu haben. Ich möchte später schon im Sportbereich bleiben, es gibt da viele Richtungen“ und die Gegenspieler sollten sich weiter in Acht nehmen, denn zu seinen Hobbys gehört Kampfsport (zwinker). Er hat sich aber bisher erst eine rote Karte in seiner Karriere eingehandelt.
Ingrid Gebert
Geschrieben von: Stephan R.T.
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