TSV 1886 Kirchhain, 11. Dezember 2011

 

Die Gäste von der SG 1945 Fronhausen/Lahn mit sieben Dingern nach Hause geschickt

Dieser anspruchsvolle Bericht beginnt heute mal mit einem kleinen Exkurs in die große Welt des ‚Googlens‘. Teilweise fast schon erschreckend durch welche Suchbegriffe so manch einer auf dieser fragwürdigen amaschu.de-Seite landet. Heute hatte doch tatsächlich jemand: „welche bushaltestelle muß ich aussteigen wenn ich zum kik will in nordenstadt“ eingegeben. Manch einer verwechselt diese Suchmaschinen anscheinend mit einem Frage/Antwort-Forum, wobei ich mir noch immer nicht sicher bin, ob derjenige nun mit ‚kik‘ diesen Klamotten-Ramschladen oder ein Fußballspiel meinte…

Der Tag begann – wie so viele im Winter – gar nicht gut, da meine beiden Spiele schon morgens abgesagt wurden. Hm, bliebe noch Kirchhain, war ich da denn nicht schon? Ja, war ich, allerdings beim SV Kirchhain und nicht beim TSV Kirchhain, auch wenn die Anlagen nicht viel mehr als einen Kilometer auseinander liegen. Zwar ist die Biedenkopf-Region nicht gerade eines der favorisierten Ziele für so einen lausigen Mittwoch, aber immerhin würde es der neue Kunstrasen schon richten und irgendwas Brauchbares wird sich selbst aus diesem Ausflug ziehen lassen. Think positive, Schu. Kann ich auf der Fahrt auch gleich in meinem Nikolaus-Geschenk von Frau Schu lesen, welches sich mit den Hintergründen von Investmentbanking beschäftigt. Wie der Hase läuft weiß ich nun also. Nun fehlt nur noch das nötige Kapital, um mein (Halb-)Wissen ausreichend zu vergolden.

Zum ersten Mal seit Ewigkeiten (das letzte Mal bei SC Paderborn 07 – FC St. Pauli, da waren es am 20.12.09 aber auch minus 15 Grad) mal wieder so etwas wie eine lange Unterhose angezogen, obwohl das wirklich nur Memmen machen und außerdem wollte ich das ja eh für mich behalten. Am Hauptbahnhof babbelte mich ein kleiner Mensch an und offerierte für sieben Euro eine Mitfahrt auf seinem Hessenticket. Für 7,30 Euro (Normalpreis 13,50 Euro) wäre ich aber sowieso hingekommen, also mal einen Fünfer angeboten und die Sache war eingetütet. Der chinesische Vietnamese stellte sich dann als quasi ‚professioneller Hessenticketschlepper‘ raus, der den ganzen Tag zwischen Kassel und Frankfurt/Main hin- und her fährt. Auch nicht schlecht. Mit bei uns dabei noch zwei arabische Studenten, so dass man bei uns vier von einer eher unkonventionellen Runde sprechen konnte, die ich in Kirchhain dann als Erster wieder verließ.

Das Timing war gut, zehn Sekunden vor Anpfiff war ich dort und immerhin war es (noch) trocken. Allerdings geschätzte Windstärke 450 und wenn man Wind fotografieren könnte, so wären das ganz sicher hervorragende Fotos geworden. Sonst gab es nicht so fürchterlich viel Erbauliches zu sehen, was ich aber auch nicht wirklich erwartet hatte. Mal so einen Mann um die Ende 50 angesprochen, ob er womöglich von den Gästen kommt, woraufhin er meinte „Nein, aber du kannst ruhig du zu mir sagen“. Meine Güte, da will man einmal höflich sein und schon ist es auch wieder nicht richtig.

Nun der ausführliche Spielbericht: es war stinklangweilig, 4:0 zur Pause, der Rest steht ja oben. Auf der Kirchhainer Homepage konnte ich zum Spiel einen noch sehr viel detaillierteren Bericht lesen, der da lautet: „TSV verabschiedet sich mit einem 7:1 in die Winterpause. Kirchhain war Fronhausen in allen Belangen überlegen“. Dieser Einschätzung schließe ich mich unumwunden an! Mit mittlerweile auch einsetzendem Regen machte das dann erst recht noch sehr viel mehr Spaß, draußen umher zu streunern, so dass sich meine umfunktionierte Schlafanzughose wahrlich bezahlt machte. Zurück kein schleppender Vietnamese mehr zu entdecken, maximal ein ‚KT-schleppender‘ Idiot aus dem Main-Taunus-Kreis.

amaschu.de

Geschrieben von:  Werner G.