VfL Osnabrück, 01. Dezember 2014

 

Dr. Hermann Queckenstedt auf Jahreshauptversammlung zum neuen Präsidenten gewählt

Dr. Hermann Queckenstedt heißt der neue Präsident des VfL Osnabrück. Als Vizepräsidenten amtieren künftig Uwe Brunn und Christoph Ehrenberg. Die Mitgliedersammlung der Lila-Weißen wählte am Sonntag ein neues Präsidium und diskutierte knapp sechs Stunden engagiert über die aktuelle Situation und die Zukunft der Lila-Weißen.

Um 11.11 Uhr eröffnete der amtierende Präsident Christoph Ehrenberg die dritte Mitgliederversammlung der Lila-Weißen im Jahr 2014. Nach Annahme der Tagesordnung stellten Präsident Ehrenberg und Vizepräsident Hahnenkamp den 291 stimmberechtigen Mitgliedern den Jahresbericht des Präsidiums vor. „2014 war für den VfL auf dem Weg zur wirtschaftlichen Konsolidierung ein erfolgreiches Jahr“, stellte Ehrenberg fest. Trotz erheblicher Schwierigkeiten, interner Querelen und einer durch die Führungskrise entstandenen Finanzierungslücke von rund einer Million Euro sei es in gemeinsamer Anstrengung gelungen, wieder Ruhe und Geschlossenheit in den Verein zu bringen, ein erfolgversprechendes Sanierungskonzept zu entwickeln und die Außendarstellung entscheidend zu verbessern. Auch die Zusammenarbeit innerhalb der Abteilungen sei deutlich optimiert worden. Trotzdem lägen noch zahlreiche Aufgaben vor den Lila-Weißen. Ehrenberg nannte in diesem Zusammenhang nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern auch weitere Schritte zur Berücksichtigung der verschiedenen Fan-Interessen.

Nikolaus Hahnenkamp präsentierte den Haushaltsbericht 2013/14. Der Verein hat demnach einen Überschuss von 44.454,79 Euro erzielt. Für 2014/15 wird ein Überschuss von rund 50.000 Euro erwartet.

Der Bilanz des Vizepräsidenten folgten die Berichte der Abteilungen: Basketball, Fanabteilung, Junioren-Leistungszentrum, Gymnastik, Schwimmen und Tischtennis. Alle sechs Bereiche berichteten von geordneten Finanzen und einer erfolgreichen Arbeit. So konnte beispielsweise die Schwimmabteilung allein in diesem Jahr 2.535 Medaillen gewinnen.

Geschäftsführer Jürgen Wehlend stellte dann den Bericht der VfL Osnabrück GmbH & Co. KGaA vor und betonte zu Beginn die zentrale Rolle, welche die Nachwuchsarbeit in den nächsten Jahren für die Lila-Weißen spielen wird. So sollen mit dem Förderkreis ‚Wir sind die Osnabrücker‘ statt eines klassischen Sponsorings fördernde Partnerschaften aufgebaut werden, um den Kinder-und Jugendfußball gezielt zu unterstützen.

Mit Übernahme der Eigenvermarktung (ab 13/14) habe der VfL 28 Sponsoren verloren (etwa 350.000 Euro), aber auch 44 neue Partner (rund 420.00 Euro) gewonnen, erläuterte Wehlend. 2013/14 betrugen die Umsatzerlöse 9,291 Millionen Euro, im Ergebnis steht ein Minus von 137.000 Euro zu Buche. „Wir konnten nach den schweren Verlusten der vorangegangenen Jahre eine deutliche Kehrtwende einleiten. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, so Wehlend. So sah es auch Cheftrainer Maik Walpurgis, der sich zur sportlichen Situation äußerte. „Die Mannschaft sich in dieser Saison großartig entwickelt – und wir haben ein Traum. Aber um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir weiterhin hart arbeiten und auch Rückschläge wegstecken.“ Wie sein Vorredner betonte auch Walpurgis die große Bedeutung der Nachwuchsarbeit und stellte zahlreiche Ansatzpunkte zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Junioren-Leistungszentrum vor.

Anschließend trat Jürgen Wehlend noch einmal ans Rednerpult. Er beschrieb die Entwicklung eines Konzepts zur Sanierung der VfL Osnabrück Stadion GmbH & Co. KG als wesentlichen Schritt für die Zukunft. Die komplette Entschuldung des VfL müsse das langfristige Ziel aller Beteiligten sein. „Wir wollen dem VfL seine Reputation und seinen Stolz wiedergeben“, erklärte der Geschäftsführer unter dem Beifall der Mitgliederversammlung.

Dem Bericht zum Jahresabschluss des Wirtschaftsprüfers und Steuerberaters Wember folgte die Entlastung aller im Zeitraum 2013/14 amtierenden Präsidiumsmitglieder (Prof. Dr. Christian Kröger, Clemens Seelmeyer, Christoph Ehrenberg, Herbert Knüppe und Nikolaus Hahnenkamp).

Ab 14.30 Uhr stand Tagesordnungspunkt 9, die Neuwahl des Präsidiums, auf dem Programm. Dr. Hermann Queckenstedt und Uwe Brunn ernteten bei ihren engagierten Vorstellungen viel Applaus und wurden zum neuen Präsidenten beziehungsweise Vizepräsidenten gewählt. Dr. Queckenstedt erhielt 236 Ja-Stimmen (bei 35 Gegenstimmen und 20 Enthaltungen), Uwe Brunn bekam 244 Ja-Stimmen (bei 21 Gegenstimmen und 18 Enthaltungen). Reinhard Stiehl hatte seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem er Opfer einer anonymen Diffamierung geworden war. Die Mitgliederversammlung verabschiedete vor diesem Hintergrund eine Resolution, in der das anonyme Schreiben als Mittel zur Diskreditierung von angehenden oder amtierenden Funktionsträgern des VfL aufs Schärfste verurteilt wird. An Stelle von Reinhard Stiehl übernimmt Christoph Ehrenberg wieder das Amt des Vizepräsidenten, für das er bis 2015 ohnehin gewählt ist.

Nach einer kurzen Pause wurden die Tagesordnungspunkte 14-15, die allesamt Satzungsänderungen betrafen, abgesetzt und der Haushaltsplan des Vereins für 2014/15 genehmigt. Anschließend bestätigte die Versammlung die Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter als Mitglieder des erweiterten Präsidiums. Der Antrag eines Mitglieds, die Satzung der KGaA dahingehend zu ändern, dass alle vom Verein zu entsendenden Mitglieder des Aufsichtsrates durch die Mitgliederversammlung gewählt werden müssen, wurde abgelehnt.

Mit einem positiven Votum für den Fall, dass mit dem OSC und dem SSC Dodesheide eine Schwimm-SG e.V. gegründet werden kann, und dem herzlichen Dank des neuen Präsidenten für eine faire und konstruktive Veranstaltung endete die Jahreshauptversammlung 2014.

Sebastian Rüther

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Geschrieben von:  Stephan R.T.