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  • SG Dynamo Dresden, 26. Februar 2009

     

    Dynamo gehört zu Dresden – keine Heimspiele in Leipzig!


    Von:  Stephan R.T.

    Die aktuellen Streitigkeiten um finanzielle Nachforderungen, fehlende Bürgschaften und nicht unterschriebene Vermarktungsverträge bieten allen Dynamofans momentan wenig Anlass, sich ungezwungen auf die anstehenden Punktspiele zu freuen. In einer Krisensitzung, an der Vertreter verschiedener Fangruppen und Fanclubs teilnahmen, wurde die aktuelle Lage intensiv erörtert und besprochen. Dabei sind alle Fanvertreter zu einem gemeinsamen Urteil gekommen.

    „Wir fordern nachhaltig und unmissverständlich im Namen aller Dynamofans die beteiligten Parteien und ebenso die Verantwortlichen im Verein auf, alles dafür zu tun, um das Überleben der SG Dynamo Dresden abzusichern und gemeinsam an einem Strang ziehend, diese missliche Lage zu überwinden. Wir erwarten außerdem, dass sich die verhandelnden Entscheidungsträger schnellstmöglich in allen offenen Punkten einigen, damit der Verein pünktlich die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit 2009/2010 beim DFB einreichen kann. Wir stellen in diesem Zusammenhang klar und deutlich heraus, dass es bei der Wahl der Heimspielstätte keine Alternativen und Kompromisse geben kann. Dynamo Dresden gehört in die Landeshauptstadt wie der Zwinger und die Frauenkirche. Das war so, ist so und muss auch immer so bleiben. Wir erteilen allen Planspielen, die vorsehen, unsere Mannschaft und Tausende von Anhängern nach Leipzig zu schicken, eine Absage“, so Robert Pohl, Vorstandsmitglied der Fangemeinschaft Dynamo.

    Diese vermeintliche Alternative kann nicht für gut befunden werden, weil befürchtet wird, dass bei Heimspielen in Leipzig die anreisenden Dynamofans mit inakzeptablen Beschränkungen durch Sicherheitsauflagen konfrontiert werden, die ein Ausleben positiver Fankultur eindämmen. Auch wird der Verein nicht in der Lage sein, für die Fortentwicklung der SG Dynamo Dresden notwendige wirtschaftliche und logistische Rahmenbedingungen zu schaffen. Es ist zudem kaum vorstellbar, dass zehntausend oder mehr Dynamofans in der mit fußballrelevanten Konflikten behafteten Stadt Leipzig friedlich mit offenen Armen empfangen werden. Die sich daraus ergebenden Szenarien möchte sich niemand wirklich im Detail ausmalen. Es darf daher auch bezweifelt werden, ob die Sicherheitsbehörden und -kräfte tatsächlich dafür Sorge tragen könnten, den Dynamofans einen frei von Repressionen gehaltenen Fußballtag zu gewährleisten.

    Aus diesem Grund kann es nur eine Schlussfolgerung geben. Dynamofans sind in der Vergangenheit nicht auf die Straße gegangen, um nach der erfolgreichen Verhinderung eines Stadions im Ostragehege nun nach Leipzig umzuziehen. Dynamofans wollen ihre Mannschaft bei Heimspielen im neuen Dynamostadion an der Lennestraße zum Sieg schreien und nirgendwo anders. Dafür ist man auch bereit, wieder auf die Straße demonstrieren zu gehen, wenn sich abzeichnet, dass die Verhandlungspartner nicht zu einer Einigung kommen. Alle hoffen aber, spätestens bis zum anstehenden Heimspiel gegen die Kickers Offenbach mit Nachrichten im Sinne der Fans konfrontiert zu werden.

    Der Neubau eines Stadions in Dresden hat mittlerweile genug Stoff geliefert, um darüber ein Buch schreiben zu können. Noch in diesem Jahr soll die neue und modernisierte Spielstätte von Dynamo Dresden fertig gestellt sein. Vor sechs Jahren brachten Fans das Thema zum ersten Mal in die Öffentlichkeit. Die Mitglieder des Vereins beschlossen auf einer Mitgliederversammlung, dass den traditionsreichen Standort an der Lennestraße zu erhalten. Dort feierte der Verein acht DDR-Meistertitel und erlebte unvergessene und mitreißende Europapokalspiele. Nach langen und sehr intensiven Diskussionen entschieden die politischen Amtsträger, dass der geplante Neubau des Stadions an der Lennestraße umgesetzt wird. Ein Erfolg für die zahlreichen Fans, die sich engagiert und mit viel Enthusiasmus diesem Ziel verschrieben hatten. Der drohende Umzug in das von den Anhängern ungeliebte Ostragehege konnte glücklicherweise verhindert werden. Die weitere emotionale Verbundenheit zum gewohnten Standort und die jahrelang bewährten Abläufe rund um ein Heimspiel der SGD waren gesichert. Ewig lange mussten die Fans schließlich auch darauf warten, dass die ersten Bagger rollen und mit jedem neuverbauten Fertigteil steigt jetzt die Vorfreude auf das neue Rund. Tausende Anhänger fiebern dem ersten Spiel vor ausverkaufter Kulisse und unter Flutlicht entgegen.

    Unabhängig von diskussionswürdigen Ursachen und jahrelangen Fehlentwicklungen in der gesamten Stadionfrage bleibt als Ergebnis dieser endlosen Diskussionen stehen, dass der Verein Dynamo Dresden leider wieder in eine Situation geraten ist, die existenzbedrohend und damit für die schwarzgelbe Fangemeinde nicht hinnehmbar sein kann. Die große Anhängerschaft, die lautstark, impulsiv und reisefreudig zu jedem Spieltag wie eine Mannschaft hinter der Mannschaft steht und in der Vergangenheit trotz negativer Vorfälle immer treu und ergeben die SGD unterstützte und dies auch weiterhin tun wird, hat es nicht verdient, mit ansehen zu müssen, wie der Verein zum Spielball verschiedener Akteure wird.

    Fangemeinschaft Dynamo

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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