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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 20. März 2010

     

    Dynamos Füchse gewinnen gegen das Original


    Von:  yhdk

    Es sei nicht hinter dem Berg gehalten: Aufstiegsaspirant BFC Dynamo, gespickt mit etlichen Spielern, die aus den Reihen der Reinickendorfer Füchse kommen und auch mit ehemaligen Füchse-Trainer-Team um Chef-Coach Christian ‚Backe‘ Backs, der viele Jahre bei den Füchsen auf der Bank saß, hat sich mit viel Glück zu einem 1:0-Heimsieg gegen die Gäste vom Freiheitsweg gequält.

    Der Reihe nach und da fanden sich erst einmal ‚nur‘ 677 Zuschauer im Sportforum Hohenschönhausen ein. Für die BFCer, die ja in der vergangenen Woche bei der Niederlage in Cottbus noch mit gut 2.000 eigenen Fans für einen neuen Rekord bezüglich der Auswärtskulisse gesorgt hatten, sicher eine Enttäuschung.

    Unter Leitung von Schiri Norbert Giese aus Großräschen entwickelte sich eine Partie, bei der die Füchse von Anfang an zeigen wollten, dass sie keinesfalls als Kanonenfutter angereist waren. Der BFC musste sich also schon ziemlich strecken, um dem Anspruch auf einen standesgemäßen Sieg zu entsprechen. Was angesichts der vom Namen her doch Eindruck schindenden Aufstellung kein Problem werden sollte … sollte!

    Die Füchse aber legten wie gewohnt los, holten auch gleich den ersten Eckball, drückten, kämpften. Und schon in der Anfangsphase zeigten die Ex-Füchse Kadir Erdil und Firat Karaduman (der übrigens mit neuer Frisur für Heiterkeit sorgte), dass sie halt keine Füchse mehr sind, sondern jetzt beim BFC spielen. Der Eine nicht nur im angestammten Mittelfeld, sondern auch als Abräumer im Strafraum immer ein Pluspunkt der Hohenschönhausener, der Andere beim Zug nach vorne in gewohnter Art und Weise kaum aufzuhalten.

    So war es dann auch kein Wunder, dass der letztlich einzige Treffer des Spieles auch von diesen beiden Spielern verantwortet wurde: In der berühmten 13. Spielminute spielte Kadir Erdil einen wunderschönen Pass in die Spitze und dort stand Firat Karaduman goldrichtig - er verwandelte flach und unhaltbar für Füchse-Schlussmann Thomas Dame ins rechte Eck. 1:0 – nicht unbedingt verdient, aber Tor ist Tor!

    In der Zeit bis zur Halbzeitpause gab es zwar noch die eine oder andere Chance auf Seiten der Gastgeber, wobei sich insbesondere Julian Wienbreyer auszeichnete, aber dem stand ein langsam älter werdender Nico Patschinski zur Seite, der offensichtlich seinen Zenit überschritten hat und sein Können oft nur durch Schlitzohrigkeit umsetzen konnte. Erfahrung gegen junge Wilde …

    Was sollte Trainer Claudio Offenberg in der Halbzeitpause seinen Füchsen sagen? Grundsätzlich hatten sie sich wacker geschlagen und der Gegentreffer … nun ja, hier könnte man nun über individuelle Fehler philosophieren oder über eine tief stehende Mannschaft oder war es doch die Sonne? Christian Backs in der Dynamo-Kabine wird mit Sicherheit lauter gewesen sein, weil er die Dynamos garantiert besser sehen wollte. Auch im Ergebnis. Also mit den Toren.

    So kam man also aus der Pause zurück auf das Grün des Sportforum‘ und insbesondere die weinroten Fans auf den Rängen waren überzeugt, dass noch ein klarer Sieg rausspringen würde. Jede Gegenmeinung wurde freundlich ermahnt, nicht einmal das gar nicht so unwahrscheinliche Unentschieden war akzeptabel.

    Bei den Füchsen blieb Neuzugang Markus Zschiesche draußen, neu auf dem Platz war dafür Benjamin Machalz, der auch erst in der Winterpause zu den Füchsen gekommen war.

    … und das Spiel wogte hin und her. Auf der einen Seite ein Lattenknaller für den BFC, auf der anderen Seite ein perfekt frei gespielter Fuchs, der sich aber auch noch mit der Abseitsregel anfreunden muss. Dazu in der 61. Minute eine sonnengelbe Karte für Firat Karaduman, der sich ein Duell mit Torwart Thomas Dame lieferte, bei dem der Füchse-Keeper kurzfristig zu Boden ging. Auch ein Boxer steht ja nach dem Niederschlag wieder auf und geht in der Regel noch in seine Ecke … hier aber bemängelten die BFC-Fans wie anscheinend mittlerweile üblich die ‚Wunderheilung‘. Offensichtlich ist ein Foul bei ihnen erst dann anerkannt, wenn der Gegenspieler mit der Bahre vom Platz getragen werden muss …

    Was gibt es noch zu berichten? Die Kräfte ließen auf beiden Seiten nach, BFCer Patschinski agierte unglücklich, der rustikale und schwer zu spielende Füchse-Kapitän Ferdi Goergen holte sich eine gelbe Karte ab, nachdem er Firat Karaduman etwas ungeschickt im Wege stand und manch anderer Spieler überzeugte seine Fans den zu hörenden Kommentaren nach eher mit schön geputzten Fußballschuhen.

    Es war kein schlechtes Spiel und der BFC tat sich schwerer, als angenommen. Unterm Strich aber stehen drei Punkte auf der Habenseite und nur das zählt derzeit in Hohenschönhausen. Obwohl Trainer Christian Backs die Euphorie zu bremsen versucht und in bekannter Art und Weise tief stapelt. Man steht ja in der Tabelle noch mit Abstand zum Aufstiegsplatz 1, aber mit etlichen Spielen Rückstand.

    Die Reinickendorfer Füchse erwarten am kommenden Spieltag (Sonntag, 28. März 2010/14.00 Uhr) am Freiheitsweg den Ludwigsfelder FC. Der rangiert zwar in der Tabelle weiter vorne, aber drei Heimpunkte sind eigentlich Pflicht für die Grün-Weißen, die sich Spieltag für Spieltag in erstaunlich guter Verfassung präsentieren, aber nicht gerade vom Glück verfolgt sind.

    BFC Dynamo: Daniel Rothe, Robert Littmann, Kadir Erdil, Julian Wienbreyer, Tobias Kurbjuweit, Christian Preiß, Amadeus Wallschläger, Firat Karaduman, Jens Manteufel, Guido Spork, Nico Patschinski

    Reinickendorfer Füchse: Thomas Dame, Kai Böttcher, Nils Peter Otto, Ferdi Goergen, Mathias Busse, Schedlinski, Noel Joao, Steven Haubitz, Nidal Swaidan, Patrick Reichelt, Markus Zschiesche

    Schiedsrichter: Norbert Giese (Großräschen) plus Assistenten Marcus Bärtlich / Steffen Seifert
    Zuschauer: 677
    Tore: Firat Karaduman (13.)

    Zur Tabelle der Oberliga Nordost Nord

    Geschrieben von:  yhdk

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