VfR Wormatia 1908 Worms, 23. Mai 2012

 

Einzug in den DFB-Pokal ist perfekt – Martin Röser gelingt ‚Doppelschlag‘

Sektkorken knallen. Überdimensionale ‚Bitburger‘-Biergläser werden hektisch mit kühlem Nass gefüllt. Rote T-Shirts mit dem Aufdruck ‚VfR Wormatia Worms – Verbands-Pokalsieger 2012‘ werden eilends aus Plastiktüten befreit und verteilt. Auf der Haupttribüne und den Stehrängen im weiten Rund des Stadions im Haag in Idar-Oberstein liegen sich viele der annähernd 1.000 Wormatia-Anhänger und einige Offizielle des Wormser Traditionsvereins glücklich in den Armen, als VfR-Mannschaftskapitän Sandro Rösner den Südwest-Pokal in den Abendhimmel über Idar-Oberstein streckt. „Wir hatten diesen Auftrag ja ganz exklusiv vom Vorsitzenden Tim Brauer vor dem Start in die Saison 2011/2012 erhalten“, blickt Wormatia-Trainer Ronny Borchers im Moment des sportlichen Triumphes fast ein Jahr zurück.

‚Pokalsieger werden und in den DFB-Pokal 2012/2013 einziehen!‘ So lautete eine Mission der Borchers-Truppe. Häkchen dran. Geschafft – und wie! „Es kann keine zwei Meinungen über den Ausgang des Spiels geben“, sagte Michael Dusek, der Trainer des Südwest-Oberligisten FK Pirmasens, nachher. „Ein verdienter 4:1-Sieg für Wormatia, Punkt!“ Wormatia wollte den Pott unbedingt. Daran ließ der Regionallist von Beginn des Finales gegen den FK Pirmasens an keinen Zweifel.

In vier Phasen könnte man das Finale teilen. Phase eins: die ‚jede-Ecke-ein-Tor‘-Minuten, als zunächst VfR-Sturmtank Romas Dressler nach Ecke von Kevin Wittke das Leder im zweiten Anlauf über die Linie drückte (5.). Ob eine Hand im Spiel war, wie einige FKP´ler reklamierten, blieb unklar. Klar zu erkennen hingegen landete die nächste Wittke-Ecke bei Martin Röser, der direkt abzog und die Kugel unhaltbar in den Winkel drosch – 2:0 nach zwei Ecken und acht Minuten. In Phase zwei der Partie, die sich von Mitte des ersten Durchgangs bis hin zur Pause erstreckte, ließen die Wormaten in den Zweikämpfen mehr und mehr den Biss vermissen. Den sich nun bietenden Raum nutzten die Schuhstädter zum ‚Langstrecken-Test‘ ihrer Fußballstiefel. Aus der Distanz fixierte zunächst Sebastian Reinert den einen Pfosten des Wormatia-Tores an (30.), ehe Sebastian Schad das Kunststück wenig später mit dem zweiten Pfeiler wiederholte (38.).

Was folgte war Phase drei, die manchem Wormatia-Fan ein ‚Ah und Oh‘ entlockte. Beste Kontergelegenheiten blieben ungenutzt. Ob Daniele Toch (54. und 70.), Romas Dressler mit einem Schuss aus kürzester Distanz an die Latte (58.), Younes Bahssou (72.) oder Kevin Wittke (74.) – kein Wormate brachte das Spielgerät am FKP-Keeper Frank Steigelmann vorbei. Am Ende egal, weil Wormatia in Phase vier des Spiels – den Minuten der beiderseits offenen Tür – zweimal ‚einlochte‘, während dies Pirmasens nur einmal gelang. Erst machte Martin Röser bei einem weiteren Konter seinen ‚Doppelschlag‘ perfekt (83.), ehe der kurz zuvor eingewechselte Jascha Conzelmann im Solo an der VfR-Abwehr vorbei zum 3:1-Anschlusstreffer traf (85.). Den Schlusspunkt unter „ein fantastisches Finale einer sensationellen Saison“ (Ronny Borchers) setzte Daniele Toch per Konter praktisch mit dem Schlusspfiff. Der Rest war Feiern, Bierduschen, Singen und Träumen vom großen Gegner in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals Mitte August 2012.

Der VfR Wormatia Worms spielte mit: Knödler – Müller, Rösner, Metzger, Bauer – Abele (90. Stark) – Röser (86. Ammann), Wittke, Gollasch (46. Toch) – Bahssou, Dressler

Schiedsrichter: Christian Gittelmann (Gauersheim)
Zuschauer: 1.500 in Idar-Oberstein – Stadion im Haag
Tore: 1:0 Dressler (5.), 2:0 Röser (8.), 3:0 Röser (83.), 3:1 Conzelmann (85.), 4:1 Toch (90.+2)

Jürgen Jaap

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Geschrieben von:  Stephan R.T.