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  • 1. FC Eschborn, 05. Oktober 2011

    Enge Kiste in Urberach


    Von:  Werner G.

    Das übliche Schnellkochprogramm am Samstag beförderte heute mangels Alternativen eine Linsensuppe auf den Teller. Frau Schu hatte vorher schon keinen Hunger, ich dann nach dem Öffnen der Dose auch nicht mehr. Das letzte Hundefutter, bäh. Wenigstens durfte ich die Würstchen raus essen. Unseren Jannsi eingesammelt, ein wenig gerätselt, welche Währung wohl in Deutschland im Jahre 1870 angesagt war (heißer Kandidat waren Dagobert Ducks ‚Kreuzer‘) und nachdem unser Mitfahrer das Auto mit seinem Pfälzer Saumagen-Brötchen in feinster Helmut Kohl-Manier zugedünstet hatte, rollten wir pünktlich beim nächsten Punktlieferanten FC Viktoria 09 Urberach vor. Nein, nur Spaß, so großkotzig will ich nicht sein, obwohl ich ein gutes Gefühl hatte, was in der Regel überhaupt nix zu bedeuten hat.

    Was allerdings sicher war, dass Spiele gegen Urberach immer die Oberhektiker sind und der FC Eschborn dabei selten leer ausgeht. Auch sonst alles wie immer: Präsentkorb, gutes Wetter, der Ex-Arzt hat auch schon gewartet und die Sonnenstühle vom nahe gelegenen Tennisverein standen quasi auch schon bereit. Unser ranghöchster Funktionär heute mit wie ich fand besonders breiter Brust am Start, womöglich auch von Stolz durchdrungen, was dieser allerdings als „rebellisches Auftreten“ deklarierte.

    Etwas derartiges war auch angebracht, denn der Kick war heute aber so was von alles andere als ein Spaziergang und wahrlich nichts für schwache Nerven. Leicht und flüssig ging es los, nach ca. zehn Minuten führten wir durch einen sehenswerten Fernschuss von Velemir mit 1:0 und alles schien den erhofften Gang zu nehmen. Doch dann bröckelte die Überlegenheit immer mehr in sich zusammen, Urberach roch Lunte und hinten wurde es immer gefährlicher, bis die Kugel quasi mit dem Pausenpfiff im Tor lag. Das hatte sich leider angedeutet. In der Pause dudelte aus Urberacher Boxen dann dieses fürchterliche Lied von Tim Bendzko (das ist noch nerviger als die Sirenen der Urberacher Weizenbuben), weshalb ich beschloss, dass dafür Strafe sein müsse und wir dem Gastgeber mal schön mit einem Sieg das im Anschluss stattfindende Oktoberfest verderben.

    Leider sah das alles vielmehr nach Strafe für uns und ein Oktoberfest im Siegestaumel aus, da die Angriffe nun quasi im Minutentakt auf das Eschborner Tor rollten und von Ordnung auch im weitesten Sinne nicht wirklich zu sprechen war. Da verkroch man sich mit zunehmender Spieldauer doch immer tiefer in seinem VIP-Sessel und das grenzte allmählich schon an ein Wunder, dass wir weiterhin nicht in Rückstand gerieten. Ne viertel Stunde vor Schluss kam dann der Kollege Rouven und es war zu hoffen, dass die verloren gegangene Ordnung dadurch wieder hergestellt würden könnte. Kurz darauf klatschte der Ball nach Schuss von Tim Tilger an den Innenpfosten des Gegners und zumindest mir klopfte die Pumpe allmählich bis zum Hals. Huihuihui, war das spannend... mein armes Nervenkostüm... Unglaublicherweise durfte man in der 87sten tatsächlich noch die Arme hochreißen, da Tony ‚Sprungbrett‘ Wade sich nach oben schraubte und die Kugel per Kopf ins Tor klotzte. Hammer! Das führte bei mir zu Gänsehautanfällen und den nun zurückliegenden Kickern zu etlicher (gewissermaßen auch nachvollziehbarer) Enttäuschung, die sich wiederum in so manchem Frustfoul entlud.

    Ich war fix und alle, lange nicht mehr so viel Emotionen in ein FCE-Spiel investiert. Auch die Spieler ließen den Emotionen freien Lauf, Humba hier, Humba dort und ein wenig Ungläubigkeit aufgrund der drei nicht ganz so verdienten Punkte war so manch einem schon anzumerken. Das sind zwar alles nur Momentaufnahmen und noch ist gar nix gewonnen, doch wenn das so weiter geht, ...tja, dann geht es eben so weiter...

    amaschu.de

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    Geschrieben von:  Werner G.

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