15. August 2006

 

FC Sachsen: Mit Glück zum zweiten „Dreier“

Leipzigs Coach Hans Jörg Leitzke reagiert etwas angesäuert, als er nach der Partie mit „Hans im Glück“ betitelt wird. Er weiß, dass seine Jungs das dritte Tor hätten machen müssen, dann wäre der „Käse gegessen“. Recht hat er. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die Leutzscher tun sich an die-sem Nachmittag überraschend schwer mit dem Siegen. Beim Stand von 2:1 haben sie gleich mehrere Möglichkeiten zum dritten Treffer. Die klarste: 15 Minuten vor Schluss vergibt Semmer kläglich, als er - nur noch den rot-weißen Keeper vor sich - über den Ball stolpert. Ein Abspiel auf den links mitgelaufenen Ivanovic wäre eine mögliche Alternative gewesen.

Hier die wesentlichen Glücksmomente aus Leipziger Sicht:

Glücksmoment Nr. 1: Das 1:0 bereitet Semmer mit gestrecktem Bein vor, selbst britische Schiedsrichter pfeifen dies üblicherweise. Ivanovic schiebt daraufhin aus Nahdistanz ein (31.).

Glücksmoment Nr. 2: Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff befördert der Thüringer Müller den Ball an den sächsischen Pfosten anstatt ins Tor.

Glücksmoment Nr. 3: Adebowale Ogungbure benutzt in Durchgang zwei - wie schon in Halberstadt - seine Hand. Der Schiedsrichter übersieht auch das.

Der Ausgleich gelingt Müller, der in Minute 55 einen von Baum verursachten Handelfmeter verwandelt. Den Siegtreffer schießt Kevin Kittler in der 66. Minute nach feiner Einzelleistung, als er ins lange Eck verwandelt.

Fazit 1: Mit „hätte“ und „wenn“ hätte Sachsen Leipzig die Erfurter Reserve tatsächlich mit 4:1 nach Hause geschickt.

Fazit 2: Noch 28 derartige Spiele (Glücksmomente inklusive) und die Sachsen sind aufgestiegen! Und keiner redet mehr über fußballerische „B-Noten“. Basta.

D. Brauße

Geschrieben von:  Systema