Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Nordost | Startseite » Aktuell » Artikel
Erlebnis Fußball 89 – 192 vollfarbige Seiten mit den Themen aus den Fankurven
u.a. mit Investoren und Protest, Kurvenlieder und ihre Geschichten sowie 50 Jahre Ultras Viola
  • 13. Mai 2007

     

    FC Stahl: Am grünen Tisch verloren, auf grünem Rasen gewonnen


    Von:  Systema

    Die beste Nachricht vorweg: Es blieb alles friedlich. In einer Partie, die vom Fußball-Landesverband als Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko eingestuft wurde, gab es zu keinerlei Zwischenfällen. Sportlich verliefen die 90 Minuten hart, aber fair. Und auch auf den Rängen gab es zu keiner Zeit Vorkommnisse, ja nicht mal Schmäh-Gesängen gegen die Gastmannschaft. Die anwesenden Polizisten und Ordner hatten also einen ruhigen Tag.

    So ruhig war er für die Stahl-Elf bei weitem nicht. Nach den Vorkommnissen beim Hinspiel und besonders dem Nachspiel vor Gericht brauchte Ingo Nachtigall die Mannschaft vor dem Spiel nicht mehr zu motivieren. „Wer sich heute nicht zu 100% zerreißt, gehört vom Charakter her nicht in diese Mannschaft“, so der Brandenburger Trainer. Und seine Schützlinge gehorchten ihm, denn jeder Stahl-Spieler ging heute an seine Leistungsgrenze und überzeugte kämpferisch. Spielerisch jedoch war die Partie bei prasselndem Regen, dadurch waren nur 185 Zuschauer ins Stadion gekommen, bei weitem nicht überzeugend. Und die ersten Chancen hatte sogar der Gast, der in der dritten und zehnten Minute das Krüger-Tor jeweils knapp verfehlte. Nach einer Viertelstunde bekam Stahl das Spiel langsam in den Griff, und auch erste Chancen wurden sich herausgespielt. Schüsse von Koch, Tarnow und Leimbach erwiesen sich aber als zu harmlos, um den abgebrühten Veltener Torwart Wendorff in Gefahr zu bringen. Mit der ersten ‚Hundertprozentigen’ gelang nach einer knappen halben Stunde die Führung. Schimpf ließ seinen Gegenspieler mit einer Finte schlecht aussehen und flankte auf den gut postierten Tarnow. Dieser hatte die Ruhe, den Ball anzunehmen und Wendorff zu verladen, und schob souverän zum 1:0 ein. Noch besser machte er es elf Minuten später. Taube hatte ihn schön freigespielt, und Tarnow kam in Bedrängnis an den Ball. Erst spielte er seinen Gegenspieler Brychcy schön aus, um anschließend wieder frei vor dem Gästekeeper zu stehen und ihn abermals auszutricksen – 2:0. Im Gegenzug landete ein Veltener Schuss am Außennetz, Glück gehabt. Die Halbzeitführung war insgesamt verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch.

    Nach dem Wiederanpfiff drängten die Blau-Weißen vom Quenz auf die Entscheidung. Doch ein Wilhelm-Kopfball und ein Koch-Schuss aus der zweiten Reihe verfehlten das Tor um Zentimeter. Das vermeintliche 3:0 fiel nach 54 Minuten. Tarnow hatte auf Taube gepasst, und dieser vollendete zum Tor. Allerdings hatte Schieri Musick (ein insgesamt befriedigender Leiter, der bei zwei Abseitsentscheidungen daneben lag und auf beiden Seiten ein, zwei gelbe Karten mehr hätte zeigen müssen) bereits wegen Abseits abgepfiffen und so keine andere Wahl, als den jungen Stahl-Stürmer zu verwarnen. Sekunden später wurde ein Schimpf-Schuss zur Ecke geklärt, danach gab es reichlich Leerlauf im Spiel und der Gast versuchte noch einmal, der Begegnung eine Wende zu geben. Stahl ließ sich in die eigene Spielhälfte zurückdrängen und die Oberhaveler kamen verstärkt in Strafraumnähe, der Anschlusstreffer war deshalb folgerichtig. Brandenburg hatte im Anschluss nur noch eine Einschussmöglichkeit. Doch nach schöner Schimpf-Vorarbeit vertändelte Leimbach. Dagegen kam der Gast noch zu zwei Großchancen, und so hatte der neue Tabellendritte Glück, dass die Veltener die Abstimmungsfehler in der Hintermannschaft der Havelstädter nicht nutzen konnten. Es blieb beim 2:1, auch wenn in den letzten Sekunden fast noch ein drittes Stahl-Tor gefallen wäre. Doch unmittelbar vor einem Nachschuss aus verheißungsvoller Position beendete Schieri Musick die Partie.

    Fazit: Ein insgesamt verdienter Erfolg, der durch eine unkonzentrierte Schlussviertelstunde noch in Gefahr geriet. Spielerisch erneut keine Offenbarung, doch kämpferisch eine Top-Leistung. Den Veltenern wurde so der Schneid abgekauft, und so ist die Mannschaft auch nächste Woche in Kuckuck nicht chancenlos. Dann ist auch endlich Felix Nachtigall wieder dabei.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer (ab 63. Ziem), Kräuter (G), Sommerlatte – Wilhelm, Koch, Leimbach, Schimpf, Kahl – Tarnow (ab 80. Gühne), Taube (G, ab 75. Mebes)

    Zuschauer: 185 (ohne Polizisten, 4 Veltener Fans
    Tore: 1:0 Tarnow (29.), 2:0 Tarnow (40.), 2:1 J. Singer (75.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.