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  • 31. März 2007

     

    FC Stahl: Mit Kantersieg auf Platz 3


    Von:  Systema

    Der FC Stahl Brandenburg hat seine beeindruckende Siegesserie weiter fortgesetzt. Seit der Testspiel-Niederlage beim derzeitigen Oberliga-Sechsten Torgelow Ende Januar gewann die Nachtigall-Truppe am Samstag bereits zum elften Mal in Folge. Nach dem dritten Auswärtssieg binnen 14 Tagen rangiert die Mannschaft nun auf dem dritten Platz der Landesliga Brandenburg. Den Sprung auf den Medaillenrang schaffte die Mannschaft mit einer über 90 Minuten hervorragenden Leistung.

    Von der ersten Minute an bestimmte man das Spiel, kombinierte fast nach Belieben und zeigte den Wittenberger Zuschauern, dass die Brandenburger Mannschaft spielerisch mindestens eine Klasse besser als das Veritas-Team ist. Schon nach 70 Sekunden hätte es beinahe 0:1 gestanden, doch ein Kahl-Freistoß konnte im letzten Moment von der Linie gekratzt werden. Nach neun Minuten versuchte es Leimbach von der Strafraumgrenze, nach elf Minuten Kahl aus der Drehung und nach einer Viertelstunde verpasste Schumacher eine Nachtigall-Flanke nur knapp. Von Wittenberge war bis dato nichts zu sehen. Einzig ein Freistoß war als Aktion in Richtung Brandenburger Tor auszumachen, doch dieser konnte nicht ansatzweise für Torgefahr sorgen. Und doch ging der Gastgeber in Führung. Über rechts wurde der Veritas-Sturm nicht entscheidend gestört, und so konnte Hurlbrink zum überraschenden 1:0 vollenden.

    Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt, doch die Stahl-Mannschaft zeigte sich in keinster Weise beeindruckt und suchte weiter ihre Chance im Spiel nach vorne. Schumacher verfehlte mit einem Kopfball noch knapp das Tor (26.), Leimbachs Schuss nach einem Freistoß konnte der Wittenberger Keeper Marx noch parieren, doch nach 34 Minuten folgte das ersehnte Tor, und was für eins. Aus ca. zwanzig Meter kam Felix Nachtigall kurz vor dem Fallen an den Ball und trotz der alles andere als günstigen Schussposition hatte er noch das Auge, um die Kugel über Marx hinweg in den Winkel zu lupfen. Ein Traumtor, mit Sicherheit das schönste Stahl-Tor der Rückrunde, doch damit nicht genug. Nachtigall, er avancierte im Laufe der Partie immer mehr zum überragenden Spieler, bereitete über links schön vor, und auch aufgrund eines Abprallers des Wittenberger Abwehrspielers konnte Taube nach 38 Minuten zur hochverdienten Stahl-Führung vollenden. Schon jetzt verdiente die Mannschaft ein großes Kompliment dafür, dass sie den Rückstand noch vor der Pause drehen konnte.

    Doch es sollte noch besser kommen. Einen weiteren Taube-Schuss hielt Marx kurz vor der Pause, ein Fernschuss von Koch kurz nach Wiederanpfiff traf nur die Latte. Nach einer knappen Stunde dann die Vorentscheidung. Fabricio, erst wenige Sekunden auf dem Spielfeld, war von Kahl hervorragend bedient worden, und schoss nach einer Täuschung zum 3:1 für die Brandenburger ein. Und nur fünf Minuten später erhöhte Stahl auf 4:1. Nachtigall schloss ein tolles Solo über 30 Meter mit einer genauen Flanke auf Schimpf ab, der den Ball genau unter die Latte setzte. Martin Kahl, bis dahin noch ohne Torerfolg, scheiterte nach 67 Minuten aus aussichtsreicher Position. Vier Minuten später machte es Leimbach besser, der aus zwanzig Metern von halblinks einfach abzog.

    Der ansonsten gute, aber bemitleidenswerte Wittenberger Torwart machte seinen einzigen Fehler, und ließ den harten Schuss zum 1:5 durch seine Hände gleiten. Wenig später konnte Marx seinen Fehler wieder wettmachen, als er nach schönem Fabricio-Solo einen Schuss des Brasilianers in höchster Not aus dem Dreiangel fischte. Doch nach 77 Minuten war er wieder machtlos. Stahl-Stürmer Kahl schoss einen seiner gefürchteten Freistöße, und ein Wittenberger Abwehrspieler fälschte diesem zum sechsten Stahl-Treffer unhaltbar ab. Sein neunter Saisontreffer blieb Kahl kurz darauf nach tollem Zuspiel aber verwehrt. In den letzten zehn Minuten flachte das Spiel etwas ab. Doch obwohl der FC Stahl zu keinen nennenswerten Chancen mehr kam, konnte sich der Gastgeber nicht mehr in Szene setzen. So bleibt auf Veritas-Seite nur ein Positivum: Eine hundertprozentige Chancenverwertung, denn mehr Tormöglichkeiten als die, die zum 1:0 führte, hatten die Prignitzer nicht.

    Am Ende stand der höchste Auswärtssieg seit März 1998. Damals gewann Stahl das Verbandsliga-Punktspiel bei Fortuna Babelsberg mit 7:2. Die heutige Leistung jedoch ist weitaus höher einzuschätzen. Alleine sechs verschiedene Torschützen belegen, dass er FC Stahl ein Team ist, in dem Jeder für Jeden kämpft. Dieses Team hat Charakter, und es hat auch heute wieder gezeigt, dass es in der Lage ist, Rückschläge wegzustecken und seine spielerische Linie jederzeit durchzubringen. Wenngleich die heimlich noch vorhandenen Hoffnungen auf den Wiederaufstieg durch den 9:1-Sieg von Kuckuck gegen Rüdersdorf heute wohl begraben wurden, so hat die Mannschaft in den letzten Wochen doch Einiges erreicht: Sportlich ist sie schon jetzt, trotz eines Spieles weniger als die Konkurrenz, die zweitbeste Mannschaft der Liga. Sollte am Gründonnerstag auch Seelow geschlagen werden, dann steht die Nachtigall-Truppe auf Platz 2. Damit würde die Mannschaft plötzlich vom Jäger zum Gejagten. Diese Rolle kann unangenehm sein. Doch genau darauf hat die Mannschaft seit Wochen hingearbeitet. Die Wittenberger dagegen ließen, wie schon im Hinspiel, jegliche Landesligatauglichkeit vermissen. Ebenso landesligauntauglich waren das Imbissangebot des FSV sowie das Fehlen eines Programmheftes. In allen Punkten kann man nur auf Besserung hoffen. Denn das ist man in der Prignitz den noch immer zahlreichen Zuschauern einfach schuldig.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer, Sommerlatte, Koch – Wilhelm (ab 71. Tiller), Schumacher (ab 76. Mebes), Nachtigall, Leimbach, Schimpf – Taube (ab 59. Fabricio), Kahl

    Zuschauer: ca. 200 (25 Stahl-Fans)
    Tore: 1:0 Hurlbrink (20.), 1:1 Nachtigall (34.), 1:2 Taube (38.), 1:3 Fabricio (59.), 1:4 Schimpf (65.), 1:5 Leimbach (71.), 1:6 Kahl (77.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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