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  • 11. September 2005

     

    FSV 63 Luckenwalde: Ein hartes Stück Arbeit


    Von:  Systema

    Noch nie waren die Luckenwalder so gut in eine Verbandsligasaison gestartet. Und nun kam mit dem SC Oberhavel Velten auch noch eine Mannschaft, die ihre einzigen Punkte einem zweifelhaften Urteil des Sportgerichts zu verdanken hatte. Es gab bestimmt nicht wenige, die die nächsten drei Punkte für den FSV 63 nur noch als Formsache ansahen. Aber Trainer und Mannschaft waren schon gewarnt. Der Spielverlauf und die Torfolge des Veltener Spiels vor Wochenfrist gegen Favorit Union Fürstenwalde, bei dem die Ofenstädter nach einem 0:3 immerhin zwischenzeitlich 4:3 in Führung gegangen waren bevor man am Ende doch noch mit 4:5 unterlag, waren aufmerksam registriert worden.

    In den Anfangsminuten wurden auch zunächst die schon bekannten Defizite im Luckenwalder Defensivverhalten deutlich. Pascal Piecuch war offensichtlich mit seiner Rolle im defensiven Mittelfeld an Stelle des angeschlagenen Steffen Grunert überfordert. Und Kapitän Dennis Lederer ist trotz allen Mühens gegenwärtig von einer guten Form weit entfernt. So musste Libero Gordon Entrich, der zur Zeit aus der Luckenwalder Defensive gar nicht wegzudenken ist, einen verheißungsvollen Konter der Gäste nach einem Abspielfehler Piecuchs im Mittelfeld in der achten Minute mit letztem Einsatz zunichte machen. Für das erste Achtungszeichen auf der anderen Seite sorgte Muhamed Hoxha in der zehnten Minute mit einem 18-Meter-Freistoß, der knapp am Veltener Tor vorbei flog.

    Überhaupt gewannen die Platzherren nun mehr und mehr die Oberhand, weil es den Luckenwalder Offensivspielern immer besser gelang, die Veltener in der eigenen Abwehr zu binden. Mit den schnellen Tilo Lindner und Ruimiguel sowie Dribbelkünstler Lima bekamen die Gäste immer mehr Probleme. So bereitete Francisco Lima mit einem präzisen Steilpass auf Tilo Lindner die erste 100%ige für den FSV vor. Lindner scheiterte aber am gut reagierenden Veltener Keeper (24.). Ein Kopfball Gordon Entrichs im Anschluss an die dritte Luckenwalder Ecke landete leider nur an der Latte. Wenn den Luckenwaldern trotz zahlreicher Chancen einfach nichts Zählbares gelingen will, holt eben Entrich mal den Hammer raus. Wie schon vor drei Wochen gegen Neustadt trat er wieder zum Freistoß aus der Distanz an und verwandelte platziert über die gegnerische Mauer zum mittlerweile verdienten 1:0 (31.). Kurz danach hatte Andre Lorenz die Chance, die Führung auszubauen. Doch nach weitem Freistoß Entrichs segelte er haarscharf am Ball vorbei.

    Trotz der Führung blieb der FSV in der Abwehr weiter anfällig. So rächte sich die Inaktivität der Luckenwalder Hintermannschaft in der 40. Minute. Fast ohne Gegenwehr kamen die Veltener zum Flügelwechsel bevor sie mit einem platzierten Flachschuss aus gut zwanzig Metern zum 1:1-Ausgleich vollendeten. Doch auf die Angreifer der Luckenwalder ist zurzeit wirklich Verlass. Als die Veltener in der 43. Minute den Ball einfach nicht aus der Gefahrenzone bekamen, konnte Francisco Lima schließlich auch noch den Veltener Keeper düpieren und zum 2:1 einschieben.

    Die ca. 300 Zuschauer im W.-Seelenbinder-Stadion waren sich zur Pause einig, dieser erneute Führungstreffer kurz vor der Halbzeit war immens wichtig. Dabei ahnten sie allerdings noch nicht, dass die Andrich-Schützlinge kurz nach dem Seitenwechsel gleich wieder den Ausgleich hinnehmen müssten. Nach einer Flanke aus dem Mittelfeld kam ein Veltener mutterseelenallein vor FSV-Keeper Andreas Klettke zum Kopfball. Hinzu kam noch, dass der junge FSV-Keeper den harmlos scheinenden Ball passieren lassen musste – 2:2 (47.). Danach war wichtig, wie die FSV-Elf, allen voran ihr Schlussmann, diesen erneuten Ausgleich wegstecken würde. Die Antwort folgte ziemlich schnell. Zunächst bewahrte der junge Luckenwalder Torhüter seine Mannschaft mit zwei tollen Paraden vor einem Rückstand. Und bereits in der 56. Minute bediente Muhamed Hoxha den steil gestarteten Tilo Lindner mit einem mustergültigen Pass über die Veltener Abwehr. Diesmal blieb Lindner nicht viel Zeit zum Überlegen. Aus vollem Lauf hob er das Leder über den herauslaufenden Veltener Schlussmann – 3:2.

    Danach versäumten es die Gastgeber mit einem frühen weiteren Treffer für eine Vorentscheidung zu sorgen. Sowohl Lindner als auch Ruimiguel und Lima hatten ihre Chancen. So aber mussten die ihre Mannschaft lautstark anfeuernden Luckenwalder Anhänger noch mehr als eine halbe Stunde um den dritten Saisonsieg ihrer Mannschaft bangen. Die Ursache für die zwischenzeitliche optische Überlegenheit der Gäste sah FSV-Trainer Frieder Andrich vor allem in der schlechten Zweikampfführung seiner Spieler. Im Mittelfeld ging phasenweise fast jeder Ball verloren. Aber Torhüter Klettke hatte schon lange seine Sicherheit zurückerlangt und Gordon Entrich behielt die Übersicht und war vor allem in den oberen Regionen schier unbezwingbar.

    In der 86. Minute hatte der lange FSV-Libero dann sogar noch die Chance selbst für die Vorentscheidung zu sorgen. Im Anschluss an FSV-Ecke Nr. 8 kam er frei zum Kopfball aus Nahdistanz. Das Leder flog aber über das Gästetor. So mussten die Gastgeber eigentlich fast bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Martin Schwemim aus Berlin um den FSV-Sieg zittern. Als fast alle schon vehement den Abpfiff forderten starteten die Luckenwalder einen letzten Konter. Fast in Höhe der Mittellinie konnte sich Francisco Lima gegen den letzten Mann der Veltener durchsetzen. Unbedrängt auf den gegnerischen Torhüter zulaufend hatte er die Wahl, auf den mitgelaufenen Steffen Grunert zu passen oder das 4:2 selbst zu besorgen. In der für ihn typischen Art vernaschte er den Veltener Keeper mit einer Körpertäuschung und dribbelte unter dem anwachsenden Jubel der Luckenwalder mit dem Ball ins Tor.

    Die Veltener hatten sich alles in allem als ein wesentlich stärkerer Gegner erwiesen als ihr Tabellenplatz erahnen ließ. Am kommenden Samstag dürfte der FSV 63 aber beim FC Stahl Brandenburg, der überraschend mit 4:3 in Fürstenwalde die Oberhand behielt, wesentlich stärker gefordert werden. Verstecken brauchen sich die Andrich-Schützlinge aber auch im Stadion am Quenz nicht.

    Für den FSV 63 spielten: A.Klettke, G.Entrich (V), D.Lederer (ab 46. St. Grunert), S.Krenz, P.Piecuch, M.Hoxha Ruimiguel (ab 77. M.Schahin), M.Lorenz, A.Lorenz, T.Lindner (ab 81. A.Sieg), F.Lima

    Geschrieben von:  Systema

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