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  • 31. Oktober 2005

     

    FSV 63 Luckenwalde: Nun auch den ersten Favoriten besiegt


    Von:  Systema

    Die Zeichen standen nicht besonders rosig vor der Begegnung des FSV 63 Luckenwalde an diesem 12. Spieltag gegen den Aufstiegsfavoriten SV Germania Schöneiche. Immerhin hatten die Luckenwalder nach einer imposanten Siegesserie von fünf Erfolgen zuletzt dreimal in Folge den kürzeren gezogen. Und nun kam auch noch der Staffelfavorit schlechthin ins Seelenbinder-Stadion. Aber die FSV-Mannschaft steigerte sich gegenüber den letzten Spielen und bot ihren ca. 400 Zuschauern am vergangenen Samstag eine überzeugende Vorstellung.

    Vielleicht profitierte die Andrich-Truppe dabei auch ein klein wenig von der anfänglichen Überheblichkeit der Gäste. Denn für die Schützlinge Jens Härtels kam nach den beiden schwachen Vorstellungen des FSV 63 aus dem Vorjahr etwas anderes als ein Germania-Sieg wohl gar nicht in Frage. Ausdruck dessen war auch das inkonsequente Deckungsverhalten der Gäste im Anschluss an die zweite FSV-Ecke in der fünften Minute. Der Ball schien bereits abgewehrt, aber die Gastgeber setzten sofort nach und plötzlich konnte Tilo Lindner frei auf Germania-Keeper Henning Schroedter zulaufen und diesen aus ca. acht Metern zum frühen 1:0 überwinden. Natürlich setzten die Gäste alles dran, diesen Rückstand schnell wieder wettzumachen. Kapitän Kanow und Marcel Riediger kurbelten immer wieder die Schöneicher Angriffe an und vorn waren Nusret Sellimi und der leichtfüßige Pascal Fofie nur schwer zu stellen. Aber wenn sich die Gäste doch einmal entscheidend durchsetzen konnten, wie z.B. Fofie in der 19. Minute, stand mit Andreas Klettke ein souveräner Keeper zwischen den Pfosten, dessen Ruhe zunehmend auch seinen Vorderleuten Sicherheit verlieh.

    Die Luckenwalder beschränkten sich aber auch in dieser Spielphase keinesfalls nur auf das Halten des knappen Vorsprungs, sondern versuchten mit gefährlichen Kontern immer wieder selbst zum Erfolg zu kommen. Tilo Lindner zeigte sich ungeheuer beweglich und einsatzstark und war auf Grund seiner Schnelligkeit ein ständiger Unruheherd für die Schöneicher Deckung. In der 21. Minute hatten viele der 400 Zuschauer nach präzisem Steilpass von Muhamet Hoxha auf Lindner und dessen gekonnter Ballmitnahme und sofortigem Schrägschuss wohl schon den Torschrei auf den Lippen. Aber das Leder strich knapp am langen Pfosten vorbei. Nach präziser Flanke von André Lorenz fischte Keeper Schroedter den Ball gerade noch dem einschussbereiten Lindner vom Kopf (35.). Aber auf der Gegenseite musste Andreas Klettke zum wiederholten Male gegen den dribbelstarken Sellimi klären. Und doch hatten die Luckenwalder in der 42. Minute gleich zwei Riesenchancen, noch vor der Halbzeit mit dem möglichen zweiten Treffer für eine kleine Vorentscheidung zu sorgen. Der gute Unparteiische Schwabe aus Oranienburg zeigte nach Foul an Tilo Lindner auf den Strafstoßpunkt. Nachdem Schroedter den von Gordon Entrich zu schwach und unplatziert getretenen Strafstoß sicher parieren konnte, ließ Schieri Schwabe mutig die Ausführung wiederholen, da die Gäste zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Aber Entrich jagte leider den zweiten Versuch über die Latte.

    Gleich nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste zum frühen, viele FSV-Anhänger meinten sogar zum zu frühen Ausgleich. Nach Flanke von rechts köpfte Sebastian Gericke zum Entsetzen seiner Trainer das Leder ins Abwehrzentrum, wo sich Pascal Fofie über die tolle Vorlage bedankte und aus ca. zwölf Metern den Ball in den Winkel schoss – 1:1 (46.). Erfreulicherweise ließen sich die Gastgeber aber nicht durch diesen Gegentreffer von der spielerischen Linie abbringen. Beide Mannschaften boten den Zuschauern ein packendes Fußballspiel. Bereits in der 51. Minute hätte ein sehenswerter Konter der Luckenwalder die erneute Führung verdient. Nach präziser Flanke Steffen Grunerts zog Tilo Lindner im Angriffszentrum volley ab. Doch Schlussmann Schroedter konnte sensationell selbst diesen satten Schuss mit etwas Glück im Bunde abwehren, musste allerdings zwanzig Minuten später, da er den Ball auch mit dem Kopf abwehrte, ausgewechselt werden. Auf der Gegenseite musste auch Andreas Klettke Kopf und Kragen riskieren, um die Schöneicher Führung zu verhindern, so in der 58. Minute bei einem Kopfball der Gäste.

    Mit zunehmender Spielzeit rückte ein möglicher Punktgewinn für die Andrich-Truppe immer mehr in greifbare Nähe, vor allem nachdem der Schiedsrichter einem Schöneicher wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte zeigte. Ja, in der 85. Minute gelang den Luckenwaldern sogar die Führung zum 2:1. Muhamet Hoxha bediente mit präziser Flanke auf den zweiten Pfosten den mitgelaufenen Francisco Lima, der unter dem Jubel der Zuschauer den Ball per Kopf in die Maschen jagte. Wenig später hätte der mittlerweile ebenfalls eingewechselte Norman Drehmel nach einem langen Solo bis in den gegnerischen Strafraum sogar fast noch den dritten FSV-Treffer erzielen können, scheiterte jedoch am herauslaufenden Schlussmann der Gäste.

    Mit dem glücklichen, aber letztlich gar nicht unverdienten Sieg gegen die Germanen aus Schöneiche ist es den Luckenwaldern in dieser bis jetzt doch recht erfolgreichen Saison erstmals gelungen, einen der Favoriten zu bezwingen. Allein diese Tatsache dürfte den Andrich-Schützlingen einiges Selbstbewusstsein für die kommenden schweren Spiele gegen die nächsten Spitzenmannschaften aus Fürstenwalde, Altlüdersdorf und Burg bringen. Offensichtlich sind auch die Fußballanhänger aus Luckenwalde und Umgebung bereit, die Steigerung des FSV 63 zu honorieren, was die 400 Zuschauer am Samstag eindrucksvoll unter Beweis stellten.

    Für den FSV 63 Luckenwalde spielten: A. Klettke, G. Entrich, P. Piecuch (V), S. Gericke, M. Lorenz, S. Krenz (ab 59. F. Lima), A. Sieg (V, ab 66. N. Drehmel), St. Grunert, M. Hoxha, A. Lorenz, T. Lindner (V)

    Fred Krüger

    Geschrieben von:  Systema

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