SG Dynamo Dresden, 25. Mai 2009

 

Fangemeinschaft Dynamo kritisiert Kartenpreise für die Saison 2009/10

Mit Empörung hat die Fangemeinschaft Dynamo die Vorstellung der Preise für die Eintrittskarten zu den Heimspielen in der Saison 2009/10 zur Kenntnis genommen. Als Fanvertretung sehen sie die Preisgestaltung als Affront gegenüber den treuen Anhängern, welche die Mannschaft stets in großer Zahl und unabhängig vom sportlichen Erfolg unterstützen.

Die Fans und Mitglieder der Sportgemeinschaft Dynamo haben den Verein immer wieder tatkräftig unterstützt. In der Vergangenheit haben sie oft genug erleben müssen, dass der Verein an den Rand der Insolvenz getrieben wurde. Immer wieder haben Fans und Mitglieder geholfen, angefangen mit der Brustsponsor-Aktion (über 150.000 Euro) über viele kleinere Aktivitäten in Zusammenarbeit mit Zukunft Dynamo (über 50.000 Euro) bis hin zu den letzten Aktionen, der freiwilligen Sonderumlage zur Tilgung des Darlehens bei der Landeshauptstadt Dresden (fast 40.000 Euro) und der ‚Aktion Punktekonto’ (über 3.000 Euro). Aus eigenem Antrieb haben die Mitglieder auf der letzten Mitgliederversammlung im November 2008 den Beitragssatz pro Jahr um zwölf Euro mehrheitlich erhöht (über 54.000 Euro bei mehr als 4.500 Mitgliedern), um dem Verein zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Dennoch sind sich die Verantwortlichen in der Geschäftsführung nicht zu schade, eine extreme Preiserhöhung von 25 bis zu 96!!! Prozent durchzusetzen. Allein mit der Einführung des Kombitickets, das die Mitglieder im Mai 2008 akzeptieren mussten, um die Misswirtschaft durch Geschäftsführung und Aufsichtsrat über das städtische Darlehen einigermaßen aufzufangen, ist diese Erhöhung keinesfalls zu begründen.

Die Fangemeinschaft Dynamo fordert als Interessenvertretung der Fans die Geschäftsführung unmissverständlich auf, die Preise unverzüglich zu überdenken und zu senken! Nicht nur die Sorge um ein deutlich weniger gefülltes Stadion und damit erneute, vorprogrammierte finanzielle Probleme des Vereins verlangen diese Forderung, sondern auch die Wahrung des Anstandes der Geschäftsführung gegenüber den Fans und Mitgliedern! Die Fangemeinschaft protestiert entschieden gegen diesen Griff ins Portemonnaie der Anhänger, ohne die der Verein nicht mit Leben gefüllt wäre!

Als einer der Träger der Fancharta sieht die Fangemeinschaft Dynamo hierbei auch eine schwere Verletzung des Artikels 1.1., in dem sich alle Fans und Vereinsvertreter zu einem angebrachten und respektvollen Umgang verpflichten. Die Fangemeinschaft versteht eine Preispolitik in der dritten Liga, die deutlich höher angesetzt ist, als bei führenden Bundesligisten, als Respektlosigkeit gegenüber den treuen Fans, die die Heimspielstätte unverwechselbar und einzigartig machen. Ein solches Verhalten können die Anhänger nicht akzeptieren! In der neuen Saison wird eine Jahresstehplatzkarte Vollzahler 210 Euro (180 für Mitglieder) kosten. In der ersten Bundesliga bezahlte man in der abgelaufenen Spielzeit vergleichsweise folgende Preise für die gleiche Karten-Kategorie: Hamburger SV 187/155 Euro, Schalke 04 je 182 Euro, Bayern München je 120 Euro, VfB Stuttgart 168/151 Euro.


Die Eintrittspreise im Vergleich.

„Die Bekanntgabe der Eintrittspreise für die neue Saison hat die Fans schockiert. Im Wissen um die Einführung eines Kombitickets und der schwierigen finanziellen Lage des Vereins war eine Preissteigerung zu erwarten, nicht jedoch in dieser Höhe. Wir haben deshalb kein Verständnis, weil der Besuch eines Heimspiels ein Gut für alle Fans und Mitglieder bleiben muss. Kein Fan darf über den Preis einer Eintrittskarte ausgeschlossen werden, weil er sich das Ticket nicht mehr leisten kann. Dynamo Dresden muss ein Verein sein, der für alle Fans offen ist, nicht nur für die finanziell besser gestellten Anhänger. Mit dieser Preispolitik nimmt man zahlreichen Fans den Mittelpunkt ihres Lebens weg, denn wer ist schon glücklich, wenn er weiß, samstags nicht mehr ins Stadion gehen zu können“, so Robert Pohl, Vorstandsmitglied der Fangemeinschaft Dynamo.

Fangemeinschaft Dynamo e.V.

Geschrieben von:  Stephan R.T.