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  • FC Schönberg 95, 08. April 2012

    Gegen die TSG Neustreltiz ins Pokalhalbfinale gekämpft


    Von:  Jens

    „auf geht's männer! alles ist möglich!!!!!!“, lautete der letzte Eintrag in der Facebook-Timeline von Tom Körner vor dem Pokalviertelfinale des FC Schönberg 95 gegen die favorisierte TSG Neustrelitz. Und dass dies nicht einfach nur so dahingesagt war, zeigten ‚Theo‘ und seine Mannschaft in einer denkwürdigen Partie über insgesamt 120 Minuten

    Allerdings mussten die Schönberger dabei nach einer ersten guten Gelegenheit für Thomas Haese zunächst das frühe 0:1 durch Aymen Ben-Hatira hinnehmen, denn der TSG-Stürmer spitzelte das Leder ebenso gekonnt wie artistisch im Bogen an Gabor Ruhr vorbei. „Wir hatten in den ersten 30 Minuten noch zu viel Respekt vor dem Gegner“, lautete deswegen auch das Fazit der Anfangsphase von FC-Trainer Axel Giere. Neustrelitz blieb nämlich weiter gefährlich und Gabor Ruhr musste nach einer Wunderlich-Flanke mit einer Flugeinlage gegen Aymen Ben-Hatira klären (18.). Auch Thomas Franke, der direkt vor dem Schönberger Tor in eine präzise Flanke rutschte, verpasste das 0:2 nur äußerst knapp, denn die Kugel flog aus Nahdistanz über die Latte. Doch nach etwa einer halben Stunde legten die Maurine-Kicker ihre selbst auferlegte Zurückhaltung ab und zeigten einen im Ansatz schönen Angriff über die linke Seite, bei dem sich Christian Nieselke und Sascha Woelki gut in Szene setzen konnten. Richtig torgefährlich wurde es jedoch erst wenig später. Keeper Sven Roggentin konnte den Ball bei einer Igbineweka-Ecke erst im Nachfassen vor dem einschussbereiten Thomas Haese in Sicherheit bringen (37.) und nach starker Vorarbeit von Daniel Erpen-Köhn sorgte auch Lukas Igbineweka Egbon aus spitzem Winkel für reichlich dicke Luft im 16er der Gäste (40.).

    Nach der Pause suchte die TSG Neustrelitz die Entscheidung. Gabor Ruhr und seine Abwehr bekamen viel zu tun, konnten aber mit Geschick und natürlich auch ein wenig Glück weitere Gegentore verhindern. Insbesondere der quirlige Salvatore Rogoli beschäftigte die Grün-Weißen mit seinen wieselflinken Dribblings und seinem guten Auge für die Mitspieler. Doch die Maurine-Kicker wurden in dem gleichen Maße mutiger, in dem sich die Spielzeit ihrem Ende näherte. So sah Thomas Haese in der 80. Minute den freistehenden Marco Pajonk, doch dessen Heber über den herausstürzenden Sven Roggentin hinweg flog über die Querlatte. Auch Thomas Haese, der sich aus gut 20 Metern versuchte, hatte nicht viel mehr Glück. Als sich dann auch noch der TSG-Schlussmann bei einem Freistoß einen bösen Patzer leistete, hatten die Schönberger schon den Torschrei auf den Lippen, doch auch hier trudelte das Spielgerät knapp an der falschen Seite des linken Pfostens vorbei. „Wir waren in der zweiten Halbzeit besser und aggressiver als vor der Pause und haben uns damit den Ausgleich verdient“, war Axel Giere dann auch mit der Spielweise seiner Mannschaft zu diesem Zeitpunkt durchaus einverstanden. Erst recht, als der FC Schönberg 95 in den allerletzten Sekunden der Nachspielzeit durch das 1:1 plötzlich wieder im Spiel war: Ein langer hoher Erpen-Köhn-Freistoß von der linken Seite schlug ohne weitere Berührungen am langen Pfosten ein, weil Sven Roggentin durch den vor ihm zum Kopfball hochsteigenden Thomas Manthey irritiert wurde.

    Der Beginn der Verlängerung sah erwartungsgemäß ausschließlich die Blauen im Vorwärtsgang. Schönberg war zudem seit der 80. Minute in Unterzahl, weil Sascha Woelki sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und das Wechselkontingent zu diesem Zeitpunkt bereits erschöpft war. Dennoch gelang dem Gastgeber in der inzwischen unglaublich spannenden Partie das beinahe Unmögliche: Marco Pajonk haute nach Vorarbeit von Lukas Igbineweka Egbon eine Haese-Flanke in der 96. Minute eiskalt unter die Latte und setzte Neustrelitz damit noch stärker unter Druck. Es war übrigens die einzige Möglichkeit der Grün-Weißen in der ersten Hälfte der Verlängerung. Noch besser kam es nach dem schnellen Seitenwechsel, denn ein blitzsauber ausgespielter Konter brachte Schönberg sogar das 3:1. Thomas Haese bediente von der rechten Seite den völlig freistehenden Marco Pajonk und Sven Roggentin streckte sich vergeblich. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft über die nötigen Kraftreserven verfügt, denn wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet“, strahlte Schönbergs Trainer Axel Giere nach dem erlösenden Abpfiff mit seiner Mannschaft und den restlos begeisterten Fans um die Wette. Der FC Schönberg 95 hat sich mit viel Herz und Leidenschaft und damit nicht unverdient in das Halbfinale des Landespokals gekämpft und nicht alle feuchten Augen auf dem Platz waren nur dem kalten Wind zuzuschreiben.

    FC95 Coach Axel Giere hatte sogar doppelten Grund zum Feiern: „Das war eine ziemlich aufregende Woche für mich – am Mittwoch wurde unser Sohn geboren.“ Und dazu gratulieren wir natürlich ebenso herzlich wie zum Überraschungserfolg gegen den Oberligadritten TSG Neustrelitz!

    FC Schönberg 95: Gabor Ruhr, René Sahmkow, Hannes-Michel Köhn, Sascha Woelki, Daniel Erpen-Köhn, Thomas Manthey, Tom Körner (77. Niwar Jasim), Christian Nieselke (72. Jonni Jahnke), Lukas Igbineweka Egbon, Daniel Bendlin (59. Marco Pajonk), Thomas Haese

    TSG Neustrelitz: Sven Roggentin, Lukas Novy (101. Benny Dowall), Christian Schönwälder, Thomas Franke, Süleyman Kapan, Ingo Wunderlich, Salvatore Rogoli, Marco Weißhaupt, René Pütt, Kevin Kahlert, Aymen Ben-Hatira (90. Jakub Süsser)

    Schiedsrichter: Frank Hübner (Güstrow)
    Assistenten: Christian Strietz und Gerhard Bengsch
    Gelbe Karten: Thomas Haese, Thomas Manthey / Süleyman Kapan, Ingo Wunderlich

    Zuschauer: 203
    Tore: 0:1 Aymen Ben-Hatira (11.), 1:1 Daniel Erpen-Köhn (90.+3), 2:1 Marco Pajonk (96.), 3:1 Marco Pajonk (112.)

    Zu den Ergebnissen im Landespokal Mecklenburg-Vorpommern

    Geschrieben von:  Jens

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