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  • 29. September 2006

     

    Germ. Halberstadt: „Müssen da unten schnell wieder raus“


    Von:  Systema

    Unter der Woche stellte sich Germania-Coach Thomas Pfannkuch für ein Interview zur aktuellen Situation beim Oberligisten aus Halberstadt zur Verfügung. Dabei bezog der Trainer Stellung zur aktuellen Lage und wo die Probleme liegen. Trotz der derzeit angespannten Lage ist der 36-Jährige absolut davon überzeugt, dass seine Schützlinge in den nächsten Wochen und Monaten alles geben werden, um weitere Punkte zu erkämpfen, so dass die Germanen die Abstiegsränge bald wieder verlassen werden.

    Mit hohen Erwartungen ist der VfB Germania Halberstadt in die neue Oberligaserie gestartet. Jetzt steht Halberstadt nach sechs Ligapartien mit mageren vier Punkten auf einem Abstiegsplatz. Wie erklären sie sich diesen enttäuschenden Saisonstart, allein am Weggang von Kevin Schlitte kann es doch nicht liegen, oder?

    Kevin ist schon lange nicht mehr hier, über ihn brauchen wir an dieser Stelle nicht zu reden. Wir haben genug andere gute Spieler und auf jeden Fall ausreichend Potential im Team. Man darf ebenso nicht vergessen, dass die vier Niederlagen auch mit viel Pech verbunden waren. Gegen Leipzig, in Halle, in Eilenburg und auch in Pößneck waren wir gleichwertig, oft auch die bessere Mannschaft, gewonnen haben jedoch stets die Gegner. In allen diesen Partien haben wir gut begonnen, uns mehrfach hochklassige Chancen erarbeitet, aber halt das Tor nicht getroffen. Der jeweilige Kontrahent hatte manchmal nicht eine richtige Möglichkeit, erzielte jedoch trotzdem den entscheidenden Treffer. Dies führt natürlich zu einer allgemeinen Verunsicherung innerhalb der Mannschaft. Außerdem konnte ich noch nicht ein einziges Mal die gleiche Startelf aufs Spielfeld schicken. So kommt viel zusammen, was dann dazu führt, dass es momentan nicht so gut läuft, wie viele, ich inklusive, erwartet hatten.

    Wie kommt Halberstadt da unten wieder heraus? Was kann ihre Mannschaft besser machen bzw. in welchen Bereichen müssen sich die Spieler in den nächsten Wochen steigern?

    Ganz einfach, wir müssen Punkte holen. Das schafft man natürlich nur, wenn man mehr Tore schießt als der Gegner. Daran werden wir arbeiten. Von Timm Kreibich mal abgesehen (Bänderverletzung) haben wir nach diversen Verletzungsproblemen mit Kapitän Enrico Gerlach, Ladislav Stefke und auch dem wieder genesenen Alex Kopp endlich das komplette Mittelfeld zur Verfügung, welches sich in den nächsten Begegnungen besser einspielen kann und auch wird. Immerhin stand mir Kopp zehn Wochen nicht zur Verfügung und auch Gerlach und Stefke spielten zuletzt mit Schmerzen.

    Außerdem hat Germania erst sieben Tore geschossen und bereits neun Gegentreffer zugelassen. Auswärts konnte der VfB noch nicht einen einzigen Punkt erkämpfen und bisher auch nur zwei Tore erzielen. Hier liegen die Probleme vor allem im Mittelfeld und im Angriff. Gerade diese beiden Mannschaftsteilen verlieren viel zu schnell wichtige Bälle. Sehen Sie dies ähnlich?

    Natürlich haben wir in diesen Bereichen Probleme. Das ist ja auch kein Wunder. Wie gesagt, wir waren in den letzten Wochen und Monaten von diversen Verletzungsproblemen arg gebeutelt, u.a. stand uns Torjäger Fait Banser sehr lange nicht zur Verfügung. Auch andere Offensivspieler fielen immer wieder aus, so dass ich im Mittelfeld und Angriff oft rotieren musste. Und wenn sich ein Mittelfeld nicht richtig einspielen kann, ist man auch vor Fehlern nicht gefeit, es gibt dann immer wieder Abstimmungsprobleme. Außerdem bewahrheitet sich zurzeit mal wieder eine so genannte Fußballweisheit: „Stehst du unten drin, hast du auch kein Glück“. Gerade zuletzt in Pößneck hat sich dies extrem gezeigt. Wir waren über weite Strecken klar spielbestimmend, fuhren aber ohne Punkte nach Hause. In der Vergangenheit waren wir oft besser, gewannen aber nicht. So ist halt manchmal Fußball.

    Gibt es in den Vereinsgremien des VfB Germania Halberstadt, Präsidium und Aufsichtsrat, schon Anzeichen dafür, dass sie nicht mehr das volle Vertrauen genießen bzw. wird schon über eventuelle Nachfolger spekuliert?

    Dies ist eigentlich eine Frage für René Cunaeus, den Geschäftsführer der Fußball-GmbH (Anm. d. R.: Arbeitgeber des Trainers). Ich habe bisher keine Anzeichen dafür bekommen, dass ich nicht mehr das volle Vertrauen genieße. Aber wie jeder weiß, gibt es im Fußballgeschäft bestimmte Mechanismen, die man als Trainer nicht immer beeinflussen kann. Ich versuche, ordentliche Arbeit abzuliefern und gebe alles für unseren Verein.

    Wurden im Halberstädter Umfeld vielleicht Erwartungen geschürt, die nicht realistisch waren bzw. noch nicht zu erfüllen sind, u.a. wurde das Wort „Regionalliga“ mehrfach benutzt?

    Ich habe schon im vergangenen Sommer betont, dass es eine schwere Saison wird und dass wir eine ausgeglichene Liga haben. Erreichen wir erneut den sechsten Platz, wäre dies super. Mit viel Glück gelingt uns vielleicht auch mehr. Aber wie jeder weiß, zurzeit fehlt uns dieses Glück. Nur eins ist für mich momentan wichtig: Wir müssen da unten ganz schnell wieder raus, allein das zählt! Alles Weitere wird sich zeigen...

    Was wünschen sie sich für die nächsten Wochen und Monate?

    Erstmal möchten wir gegen Plauen drei Zähler einfahren und natürlich viele weitere Punkte holen. Meine Mannschaft soll wieder Fußball spielen, mit Freude bei der Sache sein und genügend Selbstvertrauen tanken. Wenn wir dann zur Winterpause auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen, wäre das schon okay.

    Vielen Dank für die ehrlichen Antworten.

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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