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  • 19. November 2006

     

    Germ. Halberstadt: Kämpferisch gute Vorstellung nicht belohnt


    Von:  Systema

    Nach einer äußerst turbulenten Partie haben Halberstadts Oberligakicker am Samstagnachmittag in Meuselwitz mit 1:2 (1:0) verloren. Neben den Ausfällen von Banser, Klare, Thiele, Kreibich und Stefke konnte Gäste- Trainer Pfannkuch auch nicht auf die angeschlagenen Gerlach und Vandreike zurückgreifen. Somit lief das jüngste Germania-Team aller Zeiten auf, gerade mal 22,4 Jahre betrug der Altersdurchschnitt aller eingesetzten Akteure. Hierbei gaben die A-Junioren Günther und Ramme ihr Saisondebüt.

    Knackpunkt des spannenden Oberligaduells war die etwas überzogene Hinausstellung des 18-jährigen Günther nach wiederholtem Foulspiel (38.). Bis dahin hatte sich Gastgeber Meuselwitz kaum Chancen erarbeiten können. Einzig ZFC-Angreifer Sonnenberg sorgte für ein wenig Gefahr, als er mit Torschuss (20.) und Kopfball (42.) knapp scheiterte. Frühzeitig war VfB-Stürmer Reitzig, nach Kopfballverlängerung von Kopp das 0:1 gelungen (12.). Auch danach hätten die Vorharzer mit etwas mehr Cleverness weitere Treffer erzielen können. So war es Günther, der nach mustergültigem Konter über Reitzig und Sommermeyer leider vorbei schoss (24.). Kurz darauf kombinierten die Gäste herrlich über Günther, Werner und Kopp, jedoch wurde Werners Torschuss im letzten Moment von der gegnerischen Abwehr geblockt (27.).

    Kaum wieder angepfiffen gelang dem ZFC, unter Mithilfe des jetzt überforderten Referees der Ausgleich. Statt einer Ecke gab es einen unerklärlichen Freistoß für die Gastgeber in Strafraumnähe und Kwiatkowski köpfte nach Flanke von rechts ins Tor ein (48.). Somit war Meuselwitz zurück im Spiel. Coach Pfannkuch musste in der Folge weitere Verletzungen verkraften, Werner (Knie) und Plock (Rücken) konnten nicht mehr weiter machen. Nachdem Sonnenberg zuvor noch zwei dicke Möglichkeiten vergeben hatte (51., 55.), gelang dem agilen Angreifer kurze Zeit später doch noch der nicht unverdiente Siegtreffer. Hildebrandt hatte geflankt und der 23-Jährige konnte völlig freistehend zum 2:1 einköpfen (69.). Danach brachte der junge Schiedsrichter Hartig (Freital) völlig unnötig sehr viel Hektik ins eigentlich faire Spiel und verlor zeitweise den genauen Überblick. Erst war Halberstadts Reitzig im Strafraum umgestoßen worden, ein etwaiger Elfmeterpfiff blieb jedoch aus (74.). Dann prallte ZFC-Keeper Dix außerhalb des Fünfmeterraums mit Gottwald zusammen, auch hier hätte man auf Strafstoß entscheiden können, eventuell sogar müssen (83.). Im Zuge dessen kam es zu einer so genannten Rudelbildung, bei der sich Bronec zu einer Tätlichkeit an Gottwald hinreißen ließ, aber statt zwingend Rot gab es für den Sünder nur Gelb. Eine ebenso sehr fragwürdige Entscheidung, zumal auch ZFC-Spielführer Großmann nach wiederholtem Foulspiel eigentlich vom Platz gemusst hätte, aber hier beließ es Hartig bei einer gelben Karte und mehreren Ermahnungen, obwohl er ansonsten sehr kleinlich agiert hatte. Nach 90 Minuten standen insgesamt zwölf Gelbe und eine Gelb-Rote auf dem Spielformular, allein neun Karten für Halberstadts Oberligakicker. Sogar der verletzte Kapitän Gerlach war wegen angeblichen Meckerns außerhalb des Platzes mit einer Verwarnung bedacht worden.

    Am Ende hatte der VfB Germania leidenschaftlich gekämpft, war aber von Referee Hartig um den Lohn gebracht worden, ein Auswärtspunkt wäre durchaus verdient gewesen. Entsprechend stolz war Pfannkuch auf sein sehr junges Team, haderte jedoch doch mit diversen Entscheidungen des Schiedsrichter-Trios: „Meine Mannschaft hat hier alles gegeben. Fünf, eigentlich sechs Leistungsträger mussten wir ersetzen. Die Akteure die hier für uns aufliefen, waren im Durchschnitt gerade mal 22 Jahre alt. Da ist es umso ärgerlicher, wenn du ein Gegentor nach einem unberechtigten Freistoß bekommst. Außerdem wurde uns noch ein Elfmeter verwehrt und ebenso hätte ein Meuselwitzer mit Rot vom Platz gemusst. Meinen Jungs mache ich absolut keinen Vorwurf.“ Meuselwitz-Coach Oevermann hat sich nach der Partie über den lang ersehnten Heimsieg natürlich gefreut und meinte im Anschluss: „Dass wir oft einem Rückstand hinterher laufen müssen, wird langsam zur Gewohnheit. Insgesamt ist der Sieg natürlich verdient für uns. Die Mannschaft hat gebissen und gewollt und eine gute Moral bewiesen.“

    Kommenden Sonntag empfangen die Halberstädter ab 13 Uhr den Tabellenletzten aus Auerbach. Trotz der weiterhin angespannten Personalsituation ist ein Germania-Sieg im heimischen Friedensstadion Pflicht.

    ZFC Meuselwitz: Dix - Kotowski, Baumann, Bronec - Weinert (88. Sedlacek), Dimter, Großmann, Hildebrandt, Kwiatkowski (85. Gemazashvili) - Miltzow, Sonnenberg

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Gottwald, Heckeroth, Pölzing - Sommermeyer, Günther, Kopp, Plock (61. Luck), Werner (57. Ramme) - Binsker, Reitzig

    Schiedsrichter: Daniel Hartig (Freital).
    Gelbe Karten: Heckeroth, Günther, Plock, Luck, Kopp, Binsker, Sommermeyer, Gerlach - Großmann, Kwiatkowski, Hildebrandt, Bronec
    Gelb-Rot: Günther (38., nach wiederholtem Foulspiel)
    Besonderes Vorkommnis: Platzverweis für Germania-Manager Cunaeus (75., Meckern)

    Zuschauer: 606, inkl. 25 Germaniafans
    Tore: 0:1 Reitzig (12.), 1:1 Kwiatkowski (48.), 2:1 Sonnenberg (69.)
    Torchancen: 7:4 (2:3)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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