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  • FC Stahl Brandenburg, 14. September 2008

     

    Hochverdienter Heimsieg gegen Seelow


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat sein Heimspiel gegen Victoria Seelow mit 2:0 gewonnen und übernahm dadurch, zumindest für etwa 19 Stunden, erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze der Landesliga Nord. Die 352 Zuschauer sahen am Freitagabend ein tolles Fußballspiel, in dem die Brandenburger zu keinem Zeitpunkt Zweifel an einem vollen Erfolg aufkommen ließen. Aggressives Zweikampfverhalten, die absolute Hoheit im Mittelfeld und auch endlich eine stabile Abwehr waren der Schlüssel zum Erfolg. Seelow dagegen, bisher verlustpunktfrei, enttäuschte auf ganzer Linie.

    Für die Stahl-Fans war es zunächst beruhigend, dass sich die Mannschaft trotz der jüngsten Pokalauslosung zu 100 Prozent auf Seelow eingestellt hatte und von der ersten Minute an voll konzentriert zu Werke ging. Für zusätzliche Motivation sorgte der Gast übrigens schon vor dem Anpfiff. In allen bisherigen Spielen gegeneinander in den Vereinsfarben Rot und Weiß angetreten, kamen die Seelower unvermittelt mit blauen Trikots nach Brandenburg, so dass der FC Stahl nicht in seiner gewohnten Kluft antreten konnte, sondern kurzfristig auf weiße Trikots ausweichen musste. Doch auch in der erstmals getragenen weißen Kleidung des neuen Ausrüsters Saller spielte Stahl sofort stark auf. Kräuter mit einem Schuss knapp über die Latte sorgte für ein erstes Achtungszeichen (2.) Wenige Sekunden später landete der Ball bereits erstmals im Seelower Tor, doch nach Aumanns Pass hatte ‚Torschütze’ Tarnow im Abseits gestanden. Eine Hoffmann-Flanke verpasste Tarnow knapp (6.), bevor es nach einer Viertelstunde einen unstrittigen Elfmeter für Stahl gab. Nach einem Foul ließ sich Nachtigall diese Chance in gewohnt sicherer Manier nicht nehmen – das verdiente 1:0.

    Seelow, bis dato völlig desolat, konnte sich nach zwanzig Minuten eine erste Chance erspielen. Nach Flanke von links kam der Ball zu Pochanke, der von der Strafraumgrenze abzog. Mit seinem Bein konnte Kräuter den Schuss aber abblocken und damit den möglichen Ausgleich verhindern. Wenig später war es Jankowski, der einen Freistoß von der rechten Seite ans Außennetz setzte (28.) – ansonsten blieb der Seelower Spielmacher durch den überraschend eingesetzten Wilhelm aber weitgehend wirkungslos. Nach diesen zwei Schrecksekunden besannen sich die Brandenburger aber ihrer Stärken und rissen das Spiel wieder an sich. Leimbach verpasste einen Kräuter-Freistoß nur hauchdünn (29.), Mickans Kopfball wurde von einem Seelower vor der Linie geklärt (30.). Eine ‚Hundertprozentige’ vergab Alexander Tarnow, als er nach schöner Kombination zwischen Kräuter und Nachtigall zu lange mit dem Abschluss wartete (35.), drei Minuten später wollte es abermals Tarnow (nach Mickan-Vorarbeit) besonders schön machen, anstatt den einfachen Erfolg zu suchen.

    Auch nach dem Wechsel war Stahl sofort hellwach. Hoffmann setzte im Strafraum schön nach, Mickan ließ durch, aber Aumann scheiterte am Seelower Keeper Wilczek. Sekunden später war es abermals Aumann, dessen Schuss von halbrechts ebenfalls pariert wurde (47.). Einen Innenspannschuss von Mickan nach Nachtigall-Ecke konnte Wilczek erneut halten, bevor ein zweites Tarnow-Tor wegen Abseits abgepfiffen wurde, diesmal wohl zu Unrecht (50.). Wenig später wollten zahlreiche Zuschauer nach einem Faller von Tarnow im Strafraum ein Foul gesehen haben (55.), bevor sich abermals Tarnow auf links durchsetzte, sein Pass in die Mitte aber keinen Abnehmer fand, sondern von Gramsch von der Linie geschlagen wurde (57.). Nach einer schönen Mickan-Flanke verpasste Aumann per Kopf nur knapp (58.), bevor Seelow noch einmal versuchte, dem Spiel eine Wende zu geben. Doch ein Jankowski-Freistoß wurde durch Leimbach zur Ecke geklärt, ein weiterer Schuss von ihm ging an die hintere Toraufhängung, und bei einem Freistoß musste Böhm das einzige Mal im gesamten Spiel eingreifen, er tauchte aber souverän ab und hielt den Ball mühelos.

    Unglücklich agierte Stahl in der 65. Minute. Zunächst scheiterte Nachtigall (nach schöner Hoffmann-Vorarbeit) an Wilczek, der den Ball abklatschen ließ. Mickan traf den Nachschuss leider überhaupt nicht richtig, vom Vollspann prallte ihm der Ball ins Gesicht und von dort ins Aus. Nachdem sich ein paar Minuten lang wenig tat, Stahl aber immer die Kontrolle über das Mittelfeld behielt, drohte die Partie kurzzeitig härter zu werden. Seelow hatte schon einige Verwarnungen gesammelt, bevor nach zwei Fouls binnen einer Minute auch Stahl-Akteur Hoffmann Gelb sah. Nachdem Aumann durch Neumann brutal umgesenst wurde, schickte der tadellose Schiri Förster den Seelower vom Platz – und dieser war mit Gelb-Rot noch sehr gut bedient (77.). Mehrere bereits verwarnte Spieler der Gäste hielten sich fortan zurück, wenngleich das permanente Gemeckere, durch das Seelow in der Landesliga zu unschöner Berühmtheit gelangte, auch gestern oft zu vernehmen war.

    Stahl fand anschließend ins Spiel zurück, ein Lattentreffer des Heimspieldebütanten Noak setzte noch mal ein Zeichen (79.). Die leider erst nach dem Seitenwechsel lautstarken Fans gaben auch noch einmal alles, ebenso wie ihre Lieblinge auf dem Platz. Wieder eine Großchance wurde in der 86. Minute vergeben, als Aumann auf rechts alles richtig machte, den zentral freistehenden Taube anspielte, diesem aber der Ball aufgrund eines Platzfehlers versprang. Eine Minute später war es wieder Aumann mit einer schönen Vorarbeit, Leimbachs Schuss ging aber hauchdünn daneben. Als die Zuschauer immer nervöser wurden und vermehrt auf ihre Armbanduhren schauten, fiel doch noch die Entscheidung. Durch einen eigentlich harmlosen Schuss, es hatte zahlreiche weitaus gefährlichere in den vorangegangenen 88 Minuten gegeben. Doch der einzige Fehler des starken Seelower Keepers sorgte endgültig für Klarheit. Er ließ Aumanns Schuss durch seine Hände gleiten, und der Ball schlug im rechten unteren Eck ein (89.). Wenig später pfiff Schiri Förster pünktlich ab.

    Fazit: Am Ende bleibt zunächst der Fakt, dass Seelow nur durch einen Strafstoß und einen Torwartfehler geschlagen wurde. Insgesamt wäre jedoch ein deutlich höherer Sieg absolut verdient gewesen. Die Chancenverwertung, in den letzten Wochen durchaus zufrieden stellend, war gestern haarsträubend. Hier hätte mindestens ein 4:0 erzielt werden müssen. Dennoch zeigte sich Trainer Nachtigall am Ende zufrieden: „Wir sind zwar immer noch nicht da, wo wir hinwollen. Aber wir haben heute stark und aggressiv gespielt.“ An diese Leistung gilt es nun anzuknüpfen. Bereits am kommenden Wochenende steht das nächste Flutlichtspiel auf dem Programm. Am Freitag geht es dann zum FSV Bernau. Auf dem Kunstrasenplatz am Wasserturm hat Stahl zuletzt im April mit 1:0 gewonnen. Der gastgebende FSV kämpft in dieser Saison wohl nur gegen den Abstieg. Dennoch sollte Stahl gewarnt sein. Zum einen aufgrund der Weisheit, dass angeschlagene Boxer bekanntlich doppelt gefährlich sind. Und zum anderen wurde das Hinspiel gegen den FSV in der Vorsaison noch verloren…

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Bauer, Koch, Wilhelm (61. Sommerlatte) – Hoffmann (G), Kräuter, Nachtigall, Leimbach, Aumann – Tarnow (74. Noak), Mickan (79. Taube)

    Zuschauer: 352
    Tore: 1:0 Nachtigall (15./FE), 2:0 Aumann (89.)

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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