1. FC Eschborn, 06. November 2012

 

Keine Chance bei der U23 der TSG 1899 Hoffenheim

Herr Schu scheint derzeit ein Garant für das Erzielen von sechs Toren der Heimmannschaft zu sein, was gerade heute beim Auswärtsspiel des 1. FC Eschborn bei der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim allerdings nicht so schön wäre. Bwin gab eine ziemlich unverschämte 1,3 auf Heimsieg, na warte, da wird heute mal der Auswärtsschreck ausgepackt. Außerdem hat mir der Herr Hopp mit seiner Biotech-Firma Wilex AG kürzlich schon ausreichend Schaden zugefügt, da die Bude eine klinische Studie ihres Hauptmedikaments vor der ‚Auf-den-Markt-Bringung‘ des Wirkstoffs abbrechen musste. Da kann er ‚mir‘ ja wenigsten die Punkte lassen, die brauch ‚der‘ ja wohl wirklich nicht so dringend. „Also, Diddi, such dir was aus: entweder Kohle zurück oder Punkte her“ (wobei die Diskrepanz der Notwendigkeit im finanziellen Bereich womöglich noch einschneidender ist, als es die sportlichen Bereich ist).

Davor aber noch mit Frauchen eifrig Tiere in der Region gucken, Mitfahrer gab es keine und ersatzweise habe ich einfach mal zwölf Tüten Milch auf den Rücksitz gestellt. Man weiß ja nie, ob man die nicht irgendwann mal benötigt… Das nah an ‚Hoffe‘ gelegene Malsch wurde ohne Umschweife erreicht, Park klein und ganz schön. Könnte man definitiv locker zwei Euro oder 2,50 Euro Eintritt nehmen und ich finde es echt bemerkenswert, dass Leute ehrenamtlich so einen Tierpark pflegen, ohne dass da irgendwas dabei rumkommt. Aber wenn man es genau nimmt: die Pflege einer Internetseite nimmt auch einen Haufen Zeit in Anspruch und dafür bekommt man auch nix. Noch nicht mal Spenden, die allerdings ein Tierpark bekommt. Von der Tierpflegerin in spe gab es heute zumindest 60 Cent, während meine Einnahmen auch weiterhin bei null verharr(t)en. Also, nehmt euch mal ein Herz. Zeitlich waren wir gut dabei, machen wir das Ding in Eschelbach auch gleich noch mit. Hat im Internet ganz schlechte Kritiken bekommen, na mal die Experten ranlassen. Leider waren die Türen verschlossen, was aber nicht so schlimm war, da wir einfach über Stock und Stein drum herum gelaufen sind. Ging auch, ein guter Tierfotograf arbeitet auch unter erschwerten Bedingungen.

Jetzt aber wirklich eeeeendlich ins schöne Hoffenheim, kurz nach 1 da, Pisswetter (was auch sonst), erst mal nix machen und im Auto bleiben. Gespenstische Stille, keine Mucke, keine Bolzgeräusche, rein gar nix deutete auf ein nahendes Fußballspiel hin. Zögerlich kamen irgendwann weitere Autos auf den Parkplatz gerollt mit etwas überraschenden Kennzeichen: München, einer aus Frankreich, Kaiserslautern… Hoffenheim zieht eben, Eschborn erst recht. Natürlich durfte auch ein Späher aus Trier nicht fehlen, der heute natürlich leichtes Spiel hatte und beide Gegner der kommenden zwei Wochen in nur einem Aufwasch beobachten konnte. Wir trabten dann auch mal rein, nix los, doch sehr weit kam ich nicht. „Hallo, du bist doch der AmaSchu“ „Ja, bin ich. Und ihr?“ „Wir sind Groundhopper.“ Hehe, damit konnte ich jetzt herzlich wenig anfangen. So, aus Gelsenkirchen kamen die vier netten Menschen und erzählten: „wir lesen in deinem Blog“. Das freut mich natürlich, auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass diese Internetpublikation ohne die Marke ‚Frau Schu‘ ja quasi gar nix wäre, denn wie ich erfuhr, sind sie erst durch sie auf uns aufmerksam geworden. „Frau Schu erkennt man.“ Haben wir noch ein bisschen geplauscht und ich erfuhr, dass der ‚Schalke-Zoo‘ wohl sehr lohnenswert sei, was womöglich zukünftigen Ausflügen mal zugutekommen (wird lt. Duden so geschrieben, auch wenn es in meinen Augen doof aussieht) wird.

Jetzt aber ausreichend Nebensächlichkeiten erörtert, ich muss doch noch ziemlich nebensächliche Tore erwähnen, denn die wurden zu 80 Prozent von einer in diesem Fall nebensächlichen Mannschaft erzielt. 1:0 7. Minute, ich bleibe mal beim allseits verbreiteten „individuellen Fehler“. 2:0 21. Minute, Abseitsfalle (denke ich) nicht funktioniert, ganz locker über den Keeper gelupft. 3:0, 22. Minute per äußerst strittigen Elfmeter, denn das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, wenn unser Coach so dermaßen laut wird. Dafür ist er bekanntermaßen nicht der Typ, was ihm heute aber nicht weiterhelfen sollte und er sich fortan auf der Tribüne zumindest an einer besseren Sicht auf das Spielfeld erfreuen musste. Wenn der KHM nicht schon auf der Tribüne gewesen wäre, hätte er womöglich gleich ebenfalls dorthin wechseln können. Apropos Tribüne: da der FC Eschborn seit heute ja auch einen Live-Ticker anbietet, ist der Bereich um die Reporterplätze zukünftig in allen Stadien für unseren Pressesprecher und sämtliche technischen Gerätschaften reserviert. Vielleicht trage ich in Mannheim ja mal das Kabel. Das (also der Spielverlauf meine ich) war natürlich ernüchternd, Frau Schu völlig konsterniert: „das ist so ungerecht“. Man muss allerdings auch sagen, dass die U23 der TSG 1899 Hoffenheim saustark war. Bei denen geht das nach einem Ballgewinn mit ‚Zack‘ los, dann zweimal ‚Bumm‘ und schon stehen sie vor dem Tor, wo es dann ‚Peng‘ macht. Ließ sich leider viel zu gut anschauen. Aber – das muss man ausdrücklich sagen – der FC Eschborn ließ den Kopf nicht lange (eigentlich gar nicht) hängen und rackerte weiter, diverse Möglichkeiten und in letzter Sekunde vor der Pause gar der Treffer zum 3:1 durch Ulle Strenkert. Aus der Kabine kamen die Eschborner Kicker wie an der Schnur gezogen, sich gegenseitig anfeuernd, quasi heiß wie Frittenfett. Und so spielten sie dann auch: Kampf top, spielerisch nun auch zielstrebiger. Obwohl man bei den schnellen Hoffenheimern jederzeit damit rechnen musste, dass die bei passender Gelegenheit ruckzuck das 4:1 machen. Passierte dann auch in der 84. Minute und ich muss mich wirklich fragen, warum die echt noch hinter Elversberg stehen. Nicht dass ich jetzt zum Hoffe-Fan avanciere, aber das war schon eine Klasse besser als alle anderen bisherigen Gegner.

Leicht geknickt zurück ins Schumobil, wo ich doch erst mal etwas Aufbauarbeit bei Frau Schu leisten musste, denn ganz besonders sie hat die Niederlage heute relativ schwer getroffen.

amaschu.de

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Geschrieben von:  Werner G.