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  • 1. FC Eschborn, 05. März 2012

    Lange mit dem Regionaligsten KSV Hessen Kassel mitgehalten


    Von:  Werner G.

    Eine wahrhaft ruhige Woche bog ins Wochenende ein, aber ich hatte Frauchen ja angedroht, dass sie meine Anwesenheit diese Woche etwas öfter wird ertragen müssen. Meine Oma – immerhin stolze 98 – betitelte Frau Schu beim Telefonat am Freitag gar als „meine Mitbewohnerin“, sonst war es wenigstens immer noch meine „Lebensgefährtin“. Irgendwie ist ihr der Name selbst nach sechseinhalb Jahren noch nicht so geläufig. Blieb also zu hoffen, dass der Samstag etwas mehr Schub in die Sachen bringen würde und ich komme nicht umhin, für den Vormittag einen (sportlich bedingten) erhöhten Adrenalinspiegel zu vermelden. Vermutlich war ich aber bei weitem nicht so uffgerescht wie die Polizei aus organisatorischer Sicht, die für den heutigen Tag extraordinäre Sicherheitsbestimmungen rund um den Sportplatz für das Achtelfinale im Hessenpokal zwischen dem FC Eschborn und dem KSV Hessen Kassel ankündigte. Die regionale Presse blies (natürlich) ins selbe Horn und prognostizierte gar 50 bedingt Gewaltbereite, weshalb für den Fall der Fälle auch im Verhältnis 1:1 Polizei angekarrt wurde. Vielleicht sollten wir lieber doch nicht aufsteigen... Spaß, ich möchte (wenigstens ein Jahr lang) den Präsentkorb in Urberach nicht gewinnen, also hoch mit den Jungs...

    Auf dem Weg zum Park schon mal einen ersten Blick auf den Rasen geworfen bzw. den gelben Rest davon: oha, so kacke sah er wirklich noch nie aus glaube ich. Dem Hörensagen nach und somit völlig unbestätigt hat es ein pyrofutternder Stoffaffe nicht an den Kontrollen vorbei geschafft, ein bisschen gedampft hat es trotzdem im Gästeblock, was zumindest für ein Fotomotiv reichte und wehgetan hat sich sicherlich auch keiner dabei. Den ganzen Spielchancenkrempel will ich jetzt gar nicht mehr großartig anbringen, ist ja schließlich schon Dienstag. Da hab ich ja mindestens die Hälfte schon wieder vergessen und meinem Block kann man ja nicht über den Weg trauen. Zumindest mal war ich mir mit zunehmender Spieldauer nicht mehr wirklich sicher, ob wir das würden siegreich gestalten können. Der KSV Hessen Kassel agierte, die Spieler vom FC Eschborn reagierten, auch wenn ganz große Chancen ausblieben. Da kam der knackige Schuss von Can Özer in die mehr oder minder Tormitte gleichermaßen unverhofft wie auch gelegen, so dass man in der 42. Minute zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt kurz vor dem Wechsel in Führung ging.

    Wer nun dachte, so ein Rückstand könnte der tendenziell positiven Grundstimmung im Gästeblock womöglich einen Dämpfer versetzen, sah sich dann aber getäuscht. Die vornehmlich jüngere Generation zog ihren Singsang weitestgehend ohne Pausen durch und das kann man durchaus auch mal positiv erwähnen. Ich bin ja ein vollkommen unabhängiges Medium, welches natürlich jederzeit mit größtmöglicher Objektivität zu Werke schreitet.

    Nach der Pause wurde es ausgeglichener, auch mehr Zug zum Tor auf beiden Seiten, was demnach mehr Torchancen zur Folge hatte und mit ein wenig Fortune hätte es durchaus auch 2:0 heißen können, auch wenn das nun nicht wirklich ein bisschen zu viel des Guten gewesen wäre. Vielmehr fiel – als man sich so langsam schon mit einem möglichen Weiterkommen angefreundet hatte – das 1:1 in der 59. Minute und weil das so ungelegen kam, wurde zehn Minuten später gleich noch mal der Dolch in die Eschborner Fan-Seele gestoßen, was demnach einen 1:2-Zwischenstand ergab. Jetzt sah auch nicht mehr so viel nach einem Ausgleich aus, weshalb sich aber genau der durch Prince Schülke einstellte. Bewundernswert wie alle Mannen selbst in der späteren Phase des Spiels noch rackerten bzw. dies noch konnten, das war schon mehr als nur leicht erhöhtes Laufpensum verglichen mit so manch Hessenliga-Spiel. Ganz besonders ist mir da unser Dienstältester in Erinnerung geblieben, der mit Krämpfen in den Beinen (wo auch sonst?) durch das Mittelfeld fegte. Der kompromisslose Einsatzwille muss aber definitiv jedem attestiert werden. Kurz vor Schluss hätte es um ein Haar gar noch 3:2 gehießen. Gar zweifach scheiterten wir nur äußerst knapp, so dass weitere 30 Minuten Spielzeit nötig wurden.

    Eine eher unaufgeregte erste Halbzeit der Verlängerung folgte, wo vermutlich erst mal kollektiv durchgeschnauft wurde. Es roch nach Elfmeterschießen und schließlich stank es förmlich danach. Dass dieser Vorgang dann hinter dem ‚Kasseler Tor‘ erfolgte, war sicherlich äußerst unglücklich und auch ich zählte im ersten Moment zu denjenigen, die sich darüber mächtig aufregten. Aber das war dann wohl Losglück bzw. Lospech. Zumindest aber ist sicher, dass es auf der anderen Seite ohne Leutz hinterm Tor sicherlich weitaus fairer und gediegener zugegangen wäre. Aber da will ich nun mal nicht so sein, es hat ja trotz 100fachem Gehampel hinter dem Tor so gut wie jeder getroffen und auf dem armen Celal will ich wahrlich nicht rumhacken, denn so ist es nun eben ihm vergönnt, uns am letzten Spieltag (spätestens) mit dem Tor des Tages in die Regionalliga zu schießen. 490 Zuschauer sahen das Spiel, mit dabei ca. 160 Gästefans vom KSV Hessen Kassel.

    amaschu.de

    Geschrieben von:  Werner G.

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