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  • FC Stahl Brandenburg, 24. Februar 2008

     

    Leistungsgerechtes Unentschieden


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat die Punktverluste der Spitzenteams Sachsenhausen und Hennigsdorf nicht nutzen können. Im Sonntagsspiel beim Schönower SV kamen die Nachtigall-Schützlinge nur zu einem 1:1 und treten damit auf der Stelle. Das Spiel in Schönow war von Anfang an kampfbetont und temporeich. Beide Mannschaften schenkten sich von der ersten Minute an nichts und lieferten sich einen echten Fight. Der Aufsteiger kam dabei etwas besser in die Begegnung und wirkte von Anfang an spritziger und immer einen Schnitt schneller als die Brandenburger.

    Ein Freistoß sorgte jedoch nicht für ernsthafte Torgefahr, ebenso wenig die erste Stahl-Szene. Nach einer Kombination zwischen Tarnow und Leimbach kam Nachtigall zum Schuss, verzog aus zehn Metern aber klar (13.). Vier Minuten später hätte es einen Strafstoß für die Gäste geben müssen, als Wegner im Strafraum von seinem Gegenspieler gefoult wurde, dessen Tackling eben nicht dem Ball galt, sondern nur den Beinen des jungen Stahl-Kickers. Doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Die erste klare Chance des Spiels gab es nach 28 Minuten, für den SSV. Nach einer Ecke kam der ungedeckte Troni aus der Drehung zum Schuss, Stahl-Torwart Krüger parierte aber hervorragend. Im Gegenzug hatte Stahl zwei Gelegenheiten binnen Sekunden. Doch Wilhelms Schuss wurde von SSV-Keeper Skara gehalten, der Versuch von Kräuter von der vielbeinigen Abwehr abgeblockt. Wieder im Gegenzug kam Schönow durch Dzinic zur nächsten Möglichkeit, doch Krüger wehrte den Fernschuss sicher ab. Wenig später war es Retzlaff, der nach tollem Troni-Zuspiel nur knapp über die Querlatte zielte. Die Stahl-Elf machte in dieser Phase den Fehler, sich zurückzuziehen und dem Aufsteiger das Mittelfeld zu überlassen. Und wurde dafür bestraft. Kurz vor der Pause fiel der zu diesem Zeitpunkt verdiente Führungstreffer für Schönow. Nach einem Abwurf von Torwart Krüger schlief Stahl und war nicht zur Stelle. Anders die Uckermärker: Troni erlief sich den Ball und flankte auf den freistehenden René Krüger, der aus einem Meter nur noch einzuschieben brauchte – 1:0. Den sofortigen Ausgleich verpasste Kahl, als er ein Tarnow-Zuspiel nicht erreichte (44.).

    Schon oft in den letzten Spielen brauchten die Brandenburger ein lautstarkes Kabinen-Donnerwetter ihres Trainers, um sich endlich zu steigern. So war es auch diesmal. Stahl wirkte nach dem Wiederanpfiff konzentrierter, und der Fernschuss von Leimbach (48.) war so etwas wie ein erstes ‚Hallo Wach’-Zeichen. Zwar hatte Schönows Krüger im Gegenzug ebenfalls aus der Distanz eine Großchance, jedoch hatte Stahl in dieser Phase mehr vom Spiel. Gleichzeitig waren die Schönower aber immer durch Konter gefährlich. Es wurde nun ein offener Schlagabtausch. Zunächst vergab Tarnow nach einer Leimbach-Flanke, wobei Schimpf besser postiert gewesen wäre. Anschließend gab es Gefahr nach Freistoßen, doch weder Wilhelms Fernschuss noch Schimpfs Kopfball fanden ihr Ziel. Obwohl die Chancen bis dato wenig ernsthafte Gefahr ausgestrahlt hatten, merkten die mitgereisten Fans, dass hier noch etwas möglich war. Und spätestens als Tarnow und Schimpf in der 59. Minute nach einer Leimbach-Flanke nur knapp vergeben hatten, zitterten auch die Schönower Zuschauer.

    Dennoch schaffte es der SSV, sich wieder zu befreien. Das vermeintliche 2:0 wurde nicht gegeben, wegen Abseits war der Spielzug schon vorher abgepfiffen worden. Doch in der nächsten Viertelstunde hatten Rischewski, Krüger und Schütze drei weitere gute Möglichkeiten. Stahl sorgte in dieser Phase nur mit einem Koch-Fernschuss für Entlastung, einige weitere Angriffe verpufften spätestens an der Strafraumgrenze. Bis zur 75. Minute. Schumacher drang verheißungsvoll in den ‚Sechzehner’ ein, fiel nach einem Tritt in die Hacken aber zu Boden. Der zweite Elfmeter, der Stahl verwehrt wurde. Überhaupt sorgte der in der ersten Halbzeit noch sehr gute Schieri Polzenhagen mit zunehmender Spielzeit mit immer mehr seltsamen Entscheidungen für Verstimmungen unter den Zuschauern, die Fehler waren aber auf beiden Seiten etwa gleichmäßig verteilt. Dass Fußball manchmal eben doch gerecht ist, bewies Leimbach unmittelbar nach dem nicht gegebenen Strafstoß. Einen Kopfball nach der anschließenden Ecke setze er ans Lattenkreuz. Der Abpraller landete wieder bei ihm, diesmal machte er es besser – 1:1. Zu diesem Zeitpunkt sicherlich überraschend. Aber am Ende war sogar noch ein Brandenburger Sieg drin. Doch sowohl Kahl (nach Bauer-Vorarbeit, 82.), als auch Schumacher (nach Tarnow-Vorarbeit, 83.) konnten ihre Chance nicht nutzen. Den ‚Big Point’ auf dem Kopf hatte Tarnow in der 85. Minute. Doch nach einem Eckball traf er nur die Latte. So blieb es dem Schönower SV vorbehalten, für die letzte nennenswerte Szene der Begegnung zu sorgen. Doch Krüger mit einer erneut souveränen Parade machte die letzten Zweifel an einem Punktgewinn zunichte.

    Fazit: Es war ein ausgeglichenes, gutklassiges Landesliga-Spiel. Nach fünf Spielen ohne Sieg überraschte Schönow mit einer starken kämpferischen Leistung. Stahl hatte mit dem Gegner lange Zeit Probleme, auch wenn die größeren Kraftreserven am Ende auf den Seiten der Brandenburger waren. Ein Sieg war in der letzten Viertelstunde möglich. Er wäre aber sehr schmeichelhaft gewesen. Nun treffen die Nachtigall-Schützlinge auf den 1. FV Stahl Finow. Die Rand-Eberswalder sind eins der auswärtsstärksten Teams der Landesliga, auf fremden Plätzen gelangen ihnen schon vier Siege. Zudem wurde am Wochenende der FC 98 Hennigsdorf geschlagen. Im Hinspiel konnten die Finower dem FC Stahl ein 2:2 abtrotzen. Wenn es die Brandenburger am kommenden Samstag endlich einmal wieder schaffen, von der ersten Minute an ihr volles Leistungsvermögen abzurufen, sollte die Revanche trotzdem gelingen. Das Spiel im Stahl-Stadion beginnt um 15 Uhr.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer, Koch (G), Kräuter – Wegner (ab 58. Schumacher), Schimpf (ab 67. Sommerlatte), Nachtigall (G), Leimbach, Wilhelm – Tarnow (G), Kahl

    Zuschauer: 260, darunter zehn Brandenburger Fans
    Tore: 1:0 Krüger (43.), 1:1 Leimbach (76.)

    Jörg Pochert

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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