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  • SV 1916 Sandhausen, 25. April 2013

     

    Letztes Rettungstürchen soll offen bleiben


    Von:  Stephan R.T.

    „Wenn wir unsere geringe, theoretische Chance wahren wollen, müssen wir gegen den VfL Bochum gewinnen“. Hans-Jürgen Boysen, der Trainer des SV Sandhausen wollte bei der Pressekonferenz vor dem Heimauftritt am Freitag um 18 Uhr nicht um den „heißen Brei“ reden, sondern legte die Fakten auf den Tisch: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, sodass uns nur Erfolgserlebnisse weiterhelfen“. Der Trainer hofft deshalb auch, dass seine Mannen an die gute, disziplinierte Vorstellung von Berlin bei der Hertha anknüpfen können. „Die Mannschaft hat im Olympiastadion bewiesen, dass sie noch lebt, deshalb wollen wir mit einer offensiveren Grundausrichtung zum Erfolg kommen“ (Boysen). Dass dies ein hartes Stück Arbeit geben wird, „ist allen beim SV klar, denn Bochum wird nach dem Trainerwechsel und den beiden letzten Siegen mit breiter Brust an den Hardtwald reisen“, wie Hans-Jürgen Boysen erklärt. Er hat den Gegner zweimal begutachtet und festgestellt, „dass er verwundbar ist und wir Mittel und Wege finden werden, um ihn in die Knie zu zwingen“.

    Auch wenn es fünf Dauerverletzte gibt, die bis zum Saisonende nicht mehr eingreifen werden, sind die Gastgeber personell gut aufgestellt, nach dem Nico Klotz und David Ulm wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen sind. Operiert wurde diese Woche David Ischdonat. Ihm wurden 20 freie Gelenkkörper im Knie entfernt, „doch er hat den Ergeiz, wie er mir am Telefon versicherte, als Torwart wieder an den Hardtwald zurückzukehren“, wie Hans-Jürgen Boysen berichtete. Am Spieltag gegen Bochum kommt Kapitän und Torjäger Frank Löning wegen seinem Knorpelschaden im Knie unters Messer. Nicht dabei auch Simon Tüting, Kristjan Glibo und Alexander Riemann, die die Saison ebenso abhaken können. Von einem „Seuchenjahr“ wie er es in seiner langen Trainerlaufbahn noch nirgends erlebte, spricht der Trainer „und dies, obwohl wir über eine gute medizinische Abteilung verfügen“.

    Ohne den Gästen, bei denen Peter Neururer am Freitag seinen 58. Geburtstag feiern kann, ins offene Messer zu laufen, wird der Neuling von Beginn an versuchen, die Akzente zu setzen. Begleitet wird der frühere Bundesligist, der seit drei Jahren ununterbrochen der zweiten Liga angehört, von etwa 500 bis 600 Zuschauern. Geleitet wird die Begegnung von Christian Christ aus dem pfälzischen Münchweiler, der seit 2007 der zweiten Bundesliga als Unparteiischer angehört.

    Peter Neururer hauchte VfL Bochum neues Leben ein

    Der VfL Bochum hat anscheinend kurz vor Toresschluss den ‚Sechser im Lotto‘ mit der kurzfristigen Verpflichtung von Peter Neururer gezogen. Am 8. April übernahm er den krisengeschüttelten Revierclub und es folgte zwei Siege beim FC Energie Cottbus (2:0) und zu Hause gegen FC St. Paul (3:0). Der Verein zog nach der 0:3 Heimniederlage gegen Mitkonkurrenten FC Erzgebirge Aue die Reisleine. Das Abstiegsgespenst ist deshalb zwar über dem rewirpowerStadion noch nicht vertrieben, doch die Landung ist jetzt wesentlich schwieriger.

    Jetzt wollen die Bochumer am Freitag (18 Uhr) im Hardtwaldstadion beim SV Sandhausen natürlich nachlegen, um gleichzeitig auch ihrem Neutrainer ein direktes Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Neururer feiert nämlich am 26. April seinen 58. Geburtstag. Für die Gastgeber ist das drittletzte Saisonheimspiel allerdings die allerletzte Chance, zumindest theoretisch weiterhin vom Relegationsplatz zu Träumen.

    Der 1938 gegründete VfL Bochum gehört in Deutschland nicht zur allerersten Adresse und steht alleine im Revier hinter Borussia Dortmund und FC Schalke 04 lediglich an dritter Stelle. Trotzdem glückte vor mehr als 40 Jahre, exakt 1971 der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga, der man bis 1992 auch ununterbrochen angehörte. Danach begann das Pendeln zwischen dem Oberhaus und dem Unterbau. Zwischenzeitlich erfolgte schon ein sechsmaliger Aufstieg in die Bundesliga. Da der Verein seit drei Jahren in Folge jetzt der zweiten Bundesliga angehört, stehen auch sieben Abstiege in den Vereinsanalen. Zweimal stand der Verein im Pokalfinale, ohne gewinnen zu können und zweimal mischte der VfL auch im internationalen Geschäft mit, erstmals 1997, wo im UEFA-Cup auf Anhieb der Vorstoß ins Achtelfinale gelang.

    Zu einem Titel reichte es zwar nicht, dafür stand die Torjägerkrone dreimal in den VfL-Vitrinen. Verantwortlich hierfür waren die Angreifer Stefan Kuntz (heute Chef beim 1.FC Kaiserslautern), der 1986 auf 22 Treffer kam, Thomas Christiansen (2003/21 Tore) und Theofanis Gekas (2007/20 Treffer).

    Bereits vor Saisonbeginn war den Verantwortlichen um den sportlichen Bereich mit Trainer Andreas Bergmann und Sportdirektor Jens Todt klar, dass es eine „knallharte“ Runde geben muss, wo ein Einpendeln in der Spitzengruppe überhaupt keine Frage war. Dass es aber so schlecht wird, hatte niemand erwartet. Die Folge: Peter Neururer ist der dritte Trainer. Andreas Bergmann musste frühzeitig gehen und sein Nachfolger Carsten Neitzel wurde, wie erwähnt, nach dem Aue-Debakel zusammen mit Jens Todt entlassen. Und jetzt soll es Neururer für die restlichen vier Punktespiele richten. Der Anfang ist ja mit sechs Zähler optimal geglückt. Er war schon einmal in Bochum und zwar von Dezember 2001 bis Juni 2005, wo er das Team in 133 Begegnungen betreute. Neururer feierte mit dem VfL 2002 im Übrigen auch einen Bundesligaaufstieg. Zu seinen zahlreichen Trainerstationen zählen unter anderem Schalke 04, Hannover 96, Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf sowie der MSV Duisburg, wo er 2009 entlassen wurde und seit dieser Zeit auch keine Trainerstelle mehr besaß.
    Um weiterhin nichts dem Zufall zu überlassen, nahm Hans-Jürgen Boysen, der Trainer des SV Sandhausen den freitäglichen Gegner zweimal unter die Lupe. „Sofern wir so diszipliniert wie in Berlin auftreten, sind wir nicht chancenlos“, gibt es für die Gastgeber nichts Halbherziges: Die Punkte müssen im Hardtwaldstadion bleiben. Etwa 500 bis 600 Zuschauern werden die Gäste unterstützen und gemeinsam mit der VfL-Elf versuchen, dies zu verhindern.

    Siegfried Müller

    Zur Tabelle der zweiten Bundesliga

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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