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  • TSG Balingen, 16. Mai 2011

     

    Nach indisponiertem und chancenlosem Auftritt beim VfB Neckarrems mit 0:3 verloren


    Von:  Stephan R.T.

    Die TSG Balingen verlor beim mutmaßlichen Absteiger VfB Neckarrems glatt mit 0:3 (0:3). Schlimmer noch als die Niederlage mutet die augenblickliche Verfassung des kriselnden Fußball-Oberligisten an.

    „Wie hört das auf, wie wird es weitergeh’n“, fragt Wolfgang Ambros. Der österreichische Liedermacher hatte die TSG Balingen bestimmt nicht im Sinn, als er vor vielen Jahren einen seiner populären Songs niederschrieb. Doch Parallelen zum Ambros-Text sind unverkennbar. „Die ganze Kraft hat ihn verlassen. Die Spiele hat er immer gewonnen, er hat zu leichte Gegner gehabt – das ist vorbei, alles vorbei, er ist sich selbst der größte Gegner“, singt Ambros, der letztlich folgert: „Er flüchtet in Die Selbstzerstörung. So hört es auf, so wird es weitergeh’n.“

    Soweit wird es bei der TSG Balingen nicht kommen. Bestimmt nicht. Zu groß ist dafür die Substanz, der Wille, die Leidenschaft. Doch augenblicklich lässt der Oberligist viele seiner Tugenden schmerzlich vermissen. In Neckarrems etwa verloren die Balinger vollkommen verdient, weil sie binnen 90 Minuten nur zwei halbwegs brauchbare Tormöglichkeiten besaßen. Die erste davon nach 120 Sekunden, als Felice Dilucias Freistoß an die Latte krachte, die zweite, und damit letzte, als der eingewechselte Turan Sahin nach einem klugen Zuspiel des ebenfalls eingewechselten Alexander Jauß übers Gehäuse zielte (78.).


    Dem durch Verletzungen und andere Unwegbarkeiten dezimierten Balinger Kader fehlte es an diesem Spieltag sichtbar an Frische und mehr noch an Klasse, um mit dem in dieser Runde arg gebeutelten Kellerkind aus Remseck auch nur ansatzweise mithalten zu können. Die Hausherren nahmen das Heft des Handelns deshalb früh in die Hand. Sie spielten erst Michele Ancona und dann Stefan Engl frei, ehe dieser problemlos zum 1:0 traf (13.). Und der VfB legte nach. Del-Genio zielte aus spitzem Winkel über den Gäste-Kasten (16.), dann wehrte Balingens Torhüter Julian Hauser zwei Freistoß-Hämmer von Ancona (18.) und Del-Genio (21.) ab. Wenig später war es zum zweiten Mal passiert: Nach einer Fichter-Ecke köpfte Michele Ancona zum 2:0 ein (22.). Damit nicht genug: Willig-Ersatz Spataro säbelte im Strafraum Luigi Ancona um, den fälligen Elfmeter verwandelte Michele Ancona äußerst sicher zum 3:0 (24.).


    TSG-Trainer Karsten Maier revidierte seine Aufstellung mit zwei frühen Wechseln (Todorovic und Sahin kamen für Madegwa und Schaplewski), doch mehr als Schadensbegrenzung betrieb er damit nicht. Neckarrems, das im gesamten bisherigen Saisonverlauf erst zwei Heimspiele für sich entschied, geriet auch in der Folgezeit nie ernsthaft in Bedrängnis und steuerte einem unterm Strich ungefährdeten Sieg entgegen.


    Im zweiten Durchgang spielten die Gastgeber nämlich weiter munter drauf los – und hauptsächlich lieferten sie sich dabei ein Privatduell mit Julian Hauser. Der Balinger Schlussmann bewahrte sein Team gegen Irrgang (50.), Luigi Ancona (55.) und Marinic (71.) vor weiteren Gegentreffern. Immerhin wuchs somit der Rückstand nicht an. Die Behauptung, die TSG habe im zweiten Abschnitt besser gespielt, ist allerdings falsch. Schließlich gilt besser als Steigerung von gut.


    Das Schöne am Sport ist, dass Niederlagen schnell zurechtgerückt werden können. Im konkreten Fall sogar sehr schnell: Bereits am Mittwoch ist die TSG Balingen erneut im Einsatz, die Reise geht zum Bahlinger SC, der am Wochenende mit 4:6 (!) gegen den 1. FC Normannia Gmünd unter die Räder geriet. Die Hoffnung, dass bei diesem angezählten Kontrahenten die Trauben weniger hoch hängen, besteht. Eine Garantie gibt es im Sport aber nie. Oder aber es abschließend noch einmal mit Wolfgang Ambros zu sagen: Die Jugend hat kein Ideal, keinen Sinn für wahre Werte. Den jungen Leuten geht's zu gut, sie kennen keine Härte. Das jedenfalls meint der Liedermacher in seinem Lied „Zwickt's mi.“ Die Chance, den Gegenbeweis anzutreten, eröffnet sich den Balinger bei den Bahlingern.

    Die TSG Balingen spielte mit: Hauser – Güven, Taube, Candan (72. Jauß), Kohle, Dilucia, Pflumm, Schaplewski (32. Todorovic), Madegwa (32. Sahin), Mundt, Spataro.

    Schiedsrichter: Manuel Hellwig (Böblingen)
    Zuschauer: 250
    Tore: 1:0 Engl (13.), 2:0 Ancona (22.), 3:0 Ancona (24./Foulelfmeter).

    Ralph Conzelmann

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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