SV Viktoria 1945 Klein-Zimmern, 19. November 2011

 

Pokal-Aus gegen den SV 58 Sickenhofen

Anstatt dass jeder wie ursprünglich geplant sein eigenes Stümperspielchen guckt, wurde aus dem (mittlerweile) eher kargen Angebot einfach ein drittes Stümperspiel ausfindig gemacht, wo man dann gemeinsam abasseln konnte. Aber ich assel ja nicht mehr, sondern werde jetzt grundsolide. Um das zu unterstreichen, hab ich mir am Vormittag erstmalig einen spießigen Dax-Wert ins Depot verfrachtet. Passt ja gar nicht so recht zu meiner Ansammlung insolvenzbedrohter Zockerbuden, weshalb ich das Ding am Tag darauf auch schon wieder verhökert habe. So einfach könnte Börse gerne immer sein und das mit der Solidität hat sich nun ja auch rasch wieder erledigt.

Die halbe Stunde an der Tarifgrenzumstiegszentrale ‚FFM Stadion‘ wurde mit einem ‚Komm doch mit auf den Underberg‘ pfeifend richtig gut rumgebracht und nachdem ich in Walldorf beim Stier ins Auto gehupft war, konnte uns eigentlich nur noch der 40-Kilometer-Landstraßenterror mit 86 roten Ampeln in die Quere kommen. Für eine 18.58er-Ankunft hat es dennoch gereicht, obgleich es im Vorfeld aufgrund einer widersprüchlichen Anstoßzeit auf der Homepage ohnehin ein wenig Verwirrung gegeben hatte. Eine Anfrage beim Verein brachte dann aber Klarheit, doch um 7 Uhr und das spielte uns nach der Holper-Hinfahrt nun auch schick in die Karten. Der Umstand, dass der Gastgeber nur über einen einzigen Platz verfügt, kam dann logischerweise einem Hauptplatzgarant gleich, was aber nicht zwingend bedeuten soll, dass man diesen unbedingt gesehen haben muss.

Die Kontrahenten beide in der KLA, Fünter (SV Viktoria Klein-Zimmern) vs. Zwölfter (SV 58 Sickenhofen) dabei natürlich eher riskant, was eine etwaige Verlängerung betraf. Davon war nach dem frühen 1:0 in der achten Minute aber bis auf weiteres nicht auszugehen, die Gäste klar unterlegen und von den Chancen her wäre ein 3:0 oder 4:0 locker drin gewesen. Der Treffer in der 44. Minute zum 1:1, der weder erwünscht war und schon gar nicht unhaltbar aussah, brachte uns dann doch ein wenig ins Zittern. Das wurde auch noch deutlich schlimmer, als es nach 70 Minuten noch immer 1:1 stand, doch war der Gast nun deutlich stärker, bolzte in der 73. Minute an die Lattenunterkante, was mich dann zum Anstimmen diverser ‚Seckenheim‘-Sprechchöre animierte. Bevor dies allzu viele Leute mitbekamen, musste ich mich aber berichtigen lassen, dass die nun groß aufspielenden Kicker aus Sickenhofen kommen. Der eine von denen übrigens so um die 1,50 Meter, Kopfballtore zumindest von ihm nicht zu erwarten und dabei wurden die doch so dringend benötigt. In der 75. Minute war es dann soweit, 1:2, gut abgefeiert und die Pumpe lief auch erst wieder mit dem 1:3 (89.) auf Normaltempo.

Alles andere wäre ja so gar nicht kompatibel mit meiner Rückfahrt gewesen, die nun – nachdem mich der Stier in Darmstadt raus gelassen hatte (DANKE) – ziemlich flott von dort per RB verlief. Nicht schlecht war dann noch der unangenehm riechende Betteltyp, der ja eigentlich gar nicht betteln wollte, sondern mir das Geld später sogar wieder zurück überweisen wollte. Die Story dazu lautete darauf, dass ihn ‚gestern‘ sein Kumpel mit dem Hessenticket versetzt hat, weshalb er ‚heute‘ 13 Euro für eine Fahrkarte nach Fulda benötigt, wo er ‚morgen‘ wieder arbeiten muss. Hehe, klar doch, das klang zwar alles wenig plausibel, aber das mit dem Arbeiten war dann endgültig zu viel. Mehr als nützliche (aber immerhin kostenfreie) Schwarzfahrertipps hatte ich dann demnach für ihn nicht parat.

amaschu.de

Geschrieben von:  Werner G.