SV 1916 Sandhausen, 25. September 2013
Zweitligist SV Sandhausen zieht zum zweiten Mal in seiner 97-jährigen Vereinsgeschichte ins Achtelfinale um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein. Mit einem 3:1 (0:1) Erfolg in Gütersloh warfen die Kurpfälzer den letzten im Wettbewerb befindlichen Regionalligisten, den SC Wiedenbrück über Bord. „Wir sind froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind“, äußerte nach dem Schlusspfiff SV-Trainer Alois Schwartz, denn bei Halbzeit sah es danach noch nicht aus.
„In den ersten 45 Minuten spielte meine Mannschaft zu pomadig, ja man kann sogar sagen unterirdisch“, war der Coach überhaupt nicht zufrieden, obwohl Jovanic per Kopf und Thiede frei vor Hölscher zwei ‚Hochkaräter‘ hatten. Das Regionalliga-Schlusslicht von der Westgruppe stand zunächst gut gestaffelt und wurde mit fortlaufender Spieldauer immer mutiger. Mit der ersten Möglichkeit, die eigentlich überhaupt keine war, gingen die Gastgeber fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff in Führung. Ein Freistoß von Massih Wassey drückte Innenverteidiger Sebastian Sumelka flach in die SV-Maschen. Hätte Brisevac 60 Sekunden später seinen Kopfball nach einer Knetsch-Flanke besser gesetzt, man weiß nicht, welchen Verlauf das Zweitrundenspiel dann genommen hätte.
Nach Wiederbeginn zunächst das gleiche Bild: Ein Gast, der die Szenerie zwar im Griff hatte, aber den nötigen Druck vermissen ließ. Dann die entscheidende 56. Minute. Alois Schwartz verstärkte mit Frank Löning und Danny Blum die Offensive „und plötzlich sind wir anders aufgetreten“, wie der Fußballlehrer feststellte, „der Doppelwechsel hat sich ausbezahlt“. Plötzlich begann der Zweitligist, ein Feuerwerk abzubrennen und stellte nachhaltig unter Beweis, wer zwei Klassen höher spielt. Binnen fünf Minuten waren die Weichen auf Sieg gestellt, wurde das Spiel gedreht. Die Gäste wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Zunächst Flanke Blum von der linken Seite und Ranisav Jovanovic wuchtete den Ball ins SC-Gehäuse (62.). Binnen 120 Sekunden hätten Manuel Stiefler, Jovanovic und Frank Löning das Resultat auf 4:1 erhöhen können. Was dem Mitspieler-Trio jedoch im Strafraum nicht gelang, holte der kampfstarke David Ulm aus der ‚Ferne‘ nach. Mit einem ‚Weltklasse-Schlenzer‘ der Marke ‚Tor des Monats‘ zirkelte er das Leder fast von der rechten Außenlinie hoch ins lange Eck (66.) und der Gastgeber-Wiederstand war endgültig gebrochen. Hinzu kam natürlich, dass nicht einmal 60 Sekunden später abermals Ranisav Jovanovic mit der Hacke einen mustergültigen Angriff erfolgreich abschloss.
Jetzt hätte es zum Debakel für den Viertligisten werden können, denn die Gäste ließen fast zwei Hände voll guter Chancen ungenutzt. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir alles abgerufen“, meinte SC-Trainer Theo Schneider „und 60 Minuten lang ist ja auch alles aufgegangen, bis zum Ausgleich. Der war der Knackpunkt“.
Im zweiten Durchgang sollte sich die 400 Kilometer lange Anreise von 150 SV-Anhängern doch noch lohnen, denn da zeigte die Mannschaft ihr wahres Gesicht. Schwartz: „Deshalb bin auch stolz auf die Truppe, denn sie hat sich erneut als Einheit präsentiert und sich selbst aus dem Tief der ersten Hälfte gezogen“.
SC Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer (79. Pollok), Czyszczcon, Sumelka, Njambe – Strickmann, Wassey – Brisevac Studtrucker, Knetsch (68. Kaptan) – Dayabgan (73. Jansen)
SV Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi, Hübner, Achenbach – Kulovits (56. Löning), Linsmayer – Stiefler, Ulm, Thiede (56. Blum) – Jovanovic
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Gelbe Karten: Strickmann, Brisevac, Njambe / Ulm, Olajengbesi, Achenbach
Gelb-Rot: Wassey (SC Wiedenbrück)
Zuschauer: 1.900
Tore: 1:0 (40.) Sumelka, 1:1 (62.) Jovanovic, 1:2 (66.) Ulm, 1:3 (67.) Jovanovic
DFB-Pokal-Achtelfinale wird am Sonntag in ARD-Sportschau ausgelost
Die Paarungen des Achtelfinales um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes werden am kommenden Sonntag (29. September) in der ARD-Sportschau ab 18 Uhr ausgelost. Als Ziehungsleiter wird DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock im Studio sein. Die Rolle der ‚Losfee‘ übernimmt Bundestrainer Joachim Löw.
Ausgetragen werden die acht Begegnungen der dritten Runde (Achtelfinal) am 3./4. Dezember 2013. Weiter geht es dann mit dem Viertelfinale am 11./12. Februar und mit der Vorschlussrunde am 15./16. April. Das Endspiel wird am Samstag, 17. Mai um 20 Uhr im Berliner Olympiastadion angepfiffen.
Punkte-/Pokal-/Freundschaftsspiele des Nachwuchs vom 26. September bis 3. Oktober
Donnerstag, 26. September
18.00 Uhr D-Junioren-Freundschaftsspiel FV Offenbach – SVS
18.30 Uhr EnBW-OL C-Junioren FCA Walldorf – SVS
Samstag, 28. September
12.00 Uhr E-Junioren-KKL DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal – SVS
12.00 Uhr E-Junioren-KKL DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal II – SVS II
12.30 Uhr D-Junioren-KKL SVS III – SG HD-Kirchheim II
13.00 Uhr D-Junioren-KKL TSV Wieblingen II – SVS II
14.00 Uhr D-Junioren-KKL SVS – VfB St. Leon
14.00 Uhr C-Junioren-KL FCA Walldorf – SVS III
14.00 Uhr A-Junioren-LL FC Dossenheim – SVS II
15.00 Uhr B-Junioren-VL 1.CfR Pforzheim – SVS II
15.30 Uhr EnBW-OL, B-Junioren SC Freiburg II – SVS
Sonntag, 29. September
11.00 Uhr C-Junioren-LL SV Rohrbach/S – SVS II
13.00 Uhr C-Junioren-Freundschaftsspiel SV Sinzheim - SVS
13.00 Uhr A-Junioren-VL 1.CfR Pforzheim – SVS
Mittwoch, 2. Oktober
18.00 Uhr C-Junioren-Kreispokal SG Lobbach – SVS III
18.30 Uhr B-Junioren-VL SVS II – FC Germania Friedrichstal
Donnerstag, 3. Oktober
11.00 Uhr C-Junioren-LL SVS II – FC Zuzenhausen
13.15 Uhr EnBW-OL B-Junioren SVS – FC 08 Villingen
15.15 Uhr A-Junioren-VL SVS – VfL Kurpfalz MA-Neckarau
17.30 Uhr A-Junioren-LL SVS II – SG Neckarbischofsheim/Helmstadt/Waibstadt
Siegfried Müller
Zu den Ansetzungen im DFB-Pokal
Geschrieben von: Stephan R.T.
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