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  • 1. FC Frankfurt, 03. Mai 2008

    Pokaltraum nach Elfmeterschiessen vorbei


    Von:  Mitsch35

    „Enttäuschend!“ Mit diesem einen Wort brachte Viktorias Trainer Klaus-Dieter Helbig seine Gemütslage nach der 4:2-Niederlage im Elfmeterschießen im Viertelfinale des Landespokals beim Zwölften der Landesliga Süd, dem VfB Hohenleipisch, auf den Punkt.

    Dabei begann die Partie für seine Mannschaft eigentlich optimal, denn schon frühzeitig wurde der Verbandsligist seiner Favoritenrolle gerecht. Fred Garling brachte eine Flanke in den Strafraum, Torhüter Christoph Jahn und Verteidiger Robert Merbitz waren sich nicht einig, und Björn Keller präsentierte sich als der lachende Dritte - 1:0.

    Und weiter ging es Richtung Tor der eine Klasse tiefer spielenden Gastgeber. Mit seitenverlagernden Bällen wurde die VfB-Abwehr ein ums andere Mal aufgerissen, landeten etliche gefährliche Flanken vor dem Tor. Doch verfehlten Christian Werner nach Vorarbeit von Benjamin Ehresmann und Stefan Reich das Gehäuse knapp (25., 29.), dass Garling als letzter Mann den Ball vertändelte und Torhüter Tony Schnürer nur durch konsequentes Herauslaufen klären konnte, wirkte bis dahin nur wie ein kleiner Schönheitsfleck. Hohenleipischs verletzter Goalgetter Torsten Schollbach stellte zur Halbzeit fest: „Viktoria ist klar die bessere Mannschaft.“

    Das änderte sich auch in den zweiten 45 Minuten nicht. Flanke Carsten Moritz, Reich verpasste (49.). Konter über Moritz, doch Garlings Abschluss war zu schwach (53.). Es ließen sich weitere solcher Szenen aufzählen, in denen die Viktorianer zwar vor das Tor kamen, aber die letzte Konsequenz vermissen ließen.

    So kam es, wie es kommen musste. Mit dem ersten gefährlichen Angriff, Robert Hagedorn tauchte allein vor Schnürer auf, kam Hohenleipisch zum 1:1-Ausgleich. Mit dem Publikum im Rücken fanden die Gastgeber fortan besser ins Spiel und tauchten nun öfter im FFC-Strafraum auf. Die Oderstädter bleiben zwar spielbestimmend, doch vor dem Tor waren sie harmlos.

    Dasselbe Bild bot sich in der Verlängerung, die der Schiedsrichter aber jeweils nach 13 Minuten beendete. Grund: Die hereinbrechende Dunkelheit und die verspätete Anreise der Frankfurter.

    Aber es wurde noch kurioser. Da es nun bereits ziemlich dunkel war, zog der ganze Tross um. Zuschauer, Schiedsrichter und Aktive zum Elfmeterschießen auf den durch Flutlicht beleuchteten Nebenplatz. Wohl ein Novum in der Geschichte des Pokals. Als dann Michael Arndt den ersten Elfer gleich in die Wolken schoss, nahm das Unheil seinen Lauf...

    „Ein Elfmeterschießen kann man immer mal verlieren“, machte Helbig aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Wir hatten das Spiel bestimmt, aber kaum eine Torchance, wo der Torwart richtig eingreifen musste. Es zieht sich durch die ganze Saison, dass wir auswärts nicht so aggressiv auftreten wie daheim.“

    Die Gastgeber waren happy: „Wir haben selbst in der Verlängerung noch gegen gehalten und uns in der zweiten Halbzeit erheblich gesteigert“, lobte Schollbach sein Team.

    Übrigens: Nach den Pokalgegnern Briesen, Guben, Stahl Brandenburg und Velten war Hohenleipisch der erste Gegner, gegen den der FFC nicht in der Vorbereitung gespielt hatte. Das konnte freilich nicht gut gehen...

    Stimmen zum Spiel:

    Klaus Dieter Helbig (Trainer FFC Viktoria): „Natürlich bin ich enttäuscht, wir wollten unbedingt ins Halbfinale. Uns war klar, dass das 0:5 gegen Fürstenwalde kein Maßstab ist. Was nützen uns die Feldvorteile und schöne Spielzüge, wenn wir keinen Druck aufbauen können. Vor der Verlängerung habe ich den Spielern eingeschärft, unbedingt noch Chancen zu erarbeiten, um das Elfmeterschießen zu vermeiden, weil das auch Glückssache sein kann. Wir waren aber zu ungenau und nicht konsequent genug.“

    Alexander Bernwald und Florian Bitzka (Spieler FFC Viktoria): „Wir waren einfach zu uneffektiv und vor dem Tor fehlte die Aggressivität. Unverständlich, dass wir es nicht in 90 Minuten geschafft haben, das Spiel zu entscheiden.“

    Henrik Pohlenz (Trainer VfB Hohenleipisch): „Wir können wirklich stolz sein auf unsere Jungs. Vor dem Spiel haben wir uns gesagt, dass wir nichts zu verlieren haben, nur viel zu gewinnen. Nachdem frühen Tor des Favoriten haben wir tolle Moral bewiesen. Ein so genannter Nadelstich von uns hat gesessen und auf einmal schien alles möglich. Die Druckphase der Frankfurter zum Ende der regulären Spielzeit wurde durch aufopferungsvollen Kampf und ein bisschen Glück überstanden. Und das wir dann so Nervenstark vom Elfmeterpunkt sind, hätten wir selbst nicht gedacht. Jetzt wartet auf jeden von uns ein echtes Karrierehighlight, ein Pflichtspiel gegen ein Regionalligateam (Anm.d.Red.: SV Babelsberg 03).“

    Robert Hagdorn (Torschütze Spieler VfB Hohenleipisch): „Es war ein hart erkämpfter, aber am Ende verdienter Sieg. Schön, dass mir das Tor gelungen ist. Jetzt freue ich mich auf Babelsberg!“

    Sirko Rost (Spieler VfB Hohenleipisch): „Wahnsinn, vor so einer Kulisse hinter dem Tor einen Elfer zu schießen. In meinen zwanzig Fußballer-Jahren war das das erste Elfmeterschießen – umso schöner, dass wir es gewonnen haben und dabei nicht eine Schwäche zeigten.“

    Stefan Werner (Kapitän Spieler VfB Hohenleipisch): „Ich bin einfach nur froh. Dem frühen Rückstand hinterherzulaufen, hat extra Kraft gekostet, aber wir haben uns vor allem nach der Pause toll gesteigert und sind verdient weiter.“

    VfB Hohenleipisch: Jahn - Buchwald, Merbitz, Rost, Fischer - Lehmann, Freigang, St. Werner (85. Müller), Kühnel (70. Jakob) - Wentzel (51. Kaltenbach), Hagedorn - Trainer: Henrik Pohlenz

    FFC Viktoria 91: Schnürer - Geister (16. Bernwald), Bitzka, Winkler, Weyer - Ehresmann, Keller, Garling, Werner (85. Arndt) - Reich (96. Krause), Moritz - Trainer: Klaus-Dieter Helbig

    Schiedsrichter: Thomas Förster (Potsdam)
    Gelbe Karten: Ehresmann, Keller, Garling, Winkler / Fischer, Müller, Hagedorn

    Zuschauer: 280
    Tore: 0:1 Keller (9.), 1:1 Hagedorn (57.)
    Elfmeterschiessen: 0:0 Arndt (verschossen), 1:0 Müller, 1:1 Keller, 2:1 Rost, 2:1 Garling (gehalten), 3:1 Freigang, 3:2 Ehresmann, 4:2 Kaltenbach

    Zu den Ergebnissen im Landespokal Brandenburg

    Geschrieben von:  Mitsch35

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