VfR 1896 Mannheim, 09. November 2009

 

Rasenspieler lassen Rot keine Chance

Der VfR Mannheim bleibt in der Verbandsliga Nordbaden weiter auf dem Vormarsch. Gegen das Tabellenschlusslicht FC Rot siegte man am Ende auch in der Höhe hochverdient mit 4:0 (0:0).

Ganze 46 Minuten hatte es jedoch gedauert, bis es zum ersten Mal im Roter Kasten klingelte. Der VfR hatte es tatsächlich fertig gebracht die erste Halbzeit trotz sieben teils hochkarätiger Chancen torlos zu beenden. Ali Özgün (4.), Papa N'Diaga Thiam (10.) und Reinhard Schenker (12.) hätten schon früh alles klar machen können, aber nein, in der 17. Minute hatten die Hausherren sogar Glück, als ein Freistoss von Sefa Yildiz an den Pfosten knallte und anschließend vom Rücken des VfR-Torhüters Johannes Hoffmann ins Aus ging.

Aber auch danach dominierte nur eine Elf und zwar die des VfR. Etliche weitere Möglichkeiten für die Rasenspieler waren die Folge, doch ohne dass etwas Zählbares dabei herauskommen sollte. Christoph Jüllich scheitert aus kurzer Distanz an FC-Keeper Mehmet Yildiz, Thiam kann auch den Abpraller nicht im Tor unterbringen (19.), Dominique Logan klärt einen Kopfball von Marcel Calbert auf der Linie (32.) und Calbert ist es auch, der in Minute 34 mit einem Distanzschuss nur die Latte trifft. Das Tor des FC Rot schien wie vernagelt.

Doch direkt nach der Pause dann die Erlösung: Ali Özgün hatte mit einem Drehschuss zum überfälligen 1:0 eingenetzt und der Bann war gebrochen (46.). Das vorentscheidende 2:0 ließ dann nicht mehr so lange auf sich warten. Nach toller Vorarbeit von Keven Bayram steht Thiam in der Mitte goldrichtig, muss nur noch den Fuß hinhalten und feiert anschließend seinen zweiten Saisontreffer (56.). Nur fünf Minuten danach hatte Thiam gar das 3:0 auf dem Fuß, doch der Ball zischte parallel zur Torlinie entlang am langen Pfosten vorbei (61.).

Eine kuriose Situation dann nach knapp 70 Minuten: Die Roter waren nach der gelb-roten Karte für Taylan Nogaybel wegen wiederholtem Foulspiel nur noch zu zehnt (61.) und kamen nach einem Missverständnis von Hoffmann und Saimir Kasemi zu ihrer ersten Chance in der zweiten Hälfte, doch weder Nicolas Hahn noch Lukas Skandik brachten die Kugel über die Torlinie (69.). Der VfR drängte derweil auf weitere Treffer. Özgün (75./80.) scheiterte dabei gleich zweimal an Mehmet Yildiz.

Die Schlussphase hatte es dann in sich. Nach einer Hereingabe von Nils Meinfelder, spielt ein Roter den Ball zurück auf Torwart Yildiz und dieser nimmt – bedrängt durch Dominik Dobiasch – den Ball auf. Klare Sache: indirekter Freistoß im Strafraum. Der fehlerfrei leitende Schiedsrichter Stefan Faller lotst die Roter Spieler auf die Torlinie, während Reinhard Schenker den Ball auf die Linie des Fünf-Meter-Raums platziert. Sekunden später haut der VfR-Kapitän die Kugel unhaltbar in die Maschen – das 3:0 (85.)!
Den Schlusspunkt setzte dann einer der Besten am heutigen Tag: Christoph Jüllich. Der Trainersohn, der aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung herausragte, nahm eine schöne Vorbereitung von Meinfelder dankend an und markierte den 4:0-Endstand (89.). Dass Rots Betim Rugovaj kurz vor dem Abpfiff wegen Meckerns noch die Ampelkarte sah, interessierte da nur noch am Rande (90.). Die Rasenspieler hatten den Pflichtsieg in Klassemanier eingefahren, einzig die Chancenauswertung war zu bemängeln.

Da am nächsten Wochenende der vorgezogene erste Rückrundenspieltag ausgetragen wird, haben die Mannheimer früher als üblich wieder spielfrei. Am 21. November geht's dann zum Tabellenzweiten 1. FC Pforzheim – ein Spiel mit richtungweisendem Charakter!

VfR Mannheim: Hoffmann – Calbert, Wegmann, Bayram, Kasemi, Kocak (67. Dobiasch), Mühlbauer, Schenker, Jüllich, Thiam (73. Franke), Özgün (80. Meinfelder)

FC Rot: M. Yildiz – Rugovaj, Logan, Abel, Nogaybel, Yilmaz, Yarar (67. Yildirir), Ajdini (63. Hahn), Klefenz, S. Yildiz, Skandik

Schiedsrichter: Stefan Faller (Karlsdorf-Neuthard)
Gelb-Rot: Nogaybel (FCR, 61.), Rugovaj (FCR, 90.)

Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Özgün (46.), 2:0 Thiam (56.), 3:0 Schenker (85.), 4:0 Jüllich (89.)

Sven Wolf

Geschrieben von:  Stephan R.T.