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  • Tennis Borussia, 05. August 2010

     

    Schokoladen-Trikots für TeBe


    Von:  Stephan R.T.

    Der Berliner Traditionsclub Tennis Borussia wirbt für den Erhalt alternativer Kultur in Berlin. Das Kulturprojekt ‚Schokoladen‘ und die Fußball-Faninitiative ‚We save TeBe‘ schließen sich zusammen, um gemeinsam ein Zeichen gegen die Verdrängung alternativer Kultur aus Berlin zu setzen: Ab Freitag fliegt im Mommsenstadion die (Schokoladen-)Kuh!

    Mit einer Solidaritätsaktion will der traditionsreiche, einst unweit des Hackeschen Marktes gegründete Fußballclub Tennis Borussia Berlin zur Rettung des bedrohten Kulturprojektes ‚Schokoladen‘ in Berlin-Mitte beitragen: Bis sich ein Sponsor für die Brustwerbung auf den Trikots gefunden hat, wird TeBe dort das Logo des Clubs sowie den Slogan ‚Schokoladen bleibt – Alternative Kultur in Berlin erhalten!‘ präsentieren – erstmals zum Saisonauftakt gegen den Brandenburger SC Süd (Freitag, 6. August 2010, 19.30 Uhr, Mommsenstadion).

    Die Idee zur Unterstützung des Schokoladens entstand innerhalb der Faninitiative ‚We save TeBe‘, deren Mitglieder zum Teil auch im Umfeld alternativer Kulturprojekte aktiv sind. „Als unsere Fans den Vorschlag an uns herantrugen, hat uns das sofort überzeugt“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Andreas Voigt. „Mit unserer traditionell eher alternativ geprägten Fankultur stellen wir ja selber ein Angebot jenseits des Mainstreams dar und finden es wichtig für unsere Stadt, dass die drohende Verdrängung der Off-Kultur aus den Innenstadtkiezen gestoppt wird. Nachdem die neue Vereinsführung während der vergangenen Wochen um die Sicherung der Zukunft Tennis Borussias gekämpft hat, hoffen wir, dass wir ein bisschen zur Rettung des Schokoladens beitragen können. Auch wenn wir wirtschaftlich natürlich darauf angewiesen sind, baldmöglichst wieder einen Brustsponsor zu gewinnen, steht für uns fest, dass wir die Solidaritätsaktion dann in anderer Form fortsetzen wollen.“

    Matthias Legde vom Schoko-Laden e.V. zeigte sich sehr erfreut über die ungewöhnliche Solidaritätsbekundung. „Aufgrund bereits bestehender persönlicher Kontakte war von Anfang an ein guter Draht zueinander vorhanden und wir hatten viel Spaß bei der gemeinsamen Vorbereitung und Umsetzung der Aktion. Angesichts der für unser Projekt ernsten Situation finden wir es natürlich spitze, dass TeBe auf diese Weise ein Statement abgibt und freuen uns auf diverse gemeinsame Projekte, für die bereits interessante Ideen geboren wurden.“


    TeBe-Spieler Abou Condé stellt im Schokoladen das TeBe-Trikot mit der aktuellen Beflockung vor.

    Der Schokoladen existiert bereits seit dem Oktober 1990 und beherbergt neben dem Kulturcafé Schokoladen auch Künstlerateliers, Proberäume, ein Tonstudio, den ‚Club der polnischen Versager‘ sowie das Theater Im Schokohof, Das Wohn- und Kulturprojekt in der Ackerstraße im Berliner Stadtbezirk Mitte kämpft gegenwärtig um seine Existenz, da der Eigentümer des Gebäudes eine Entmietung betreibt. Der Schokoladen war eines der ersten Kulturprojekte, die nach der Wende zur rasanten Wiederbelebung der Spandauer Vorstadt beitrugen. Dieser Stadtteil war in den letzten zwanzig Jahren wie kein anderer von Umstrukturierung und Aufwertung geprägt, welche zu massiven Mietsteigerungen sowie der Verdrängung einkommensschwacher Bevölkerungsteile und Off-Kulturprojekte führte. Der Schokoladen ist heute eines der letzten verbliebenen alternativen Projekte im Kiez um den Rosenthaler Platz.

    Felix Krüger

    Zu den Ansetzungen der Oberliga Nordost Nord

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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