Ligareform, 18. Februar 2008
Der Niedersächsische Fußballverband erteilt für die Regionalliga-Lizenzvergabe strenge Auflagen, die für viele Vereine nicht finanzierbar sind. So müssen bis zum ersten Spieltag der kommenden Saison alle Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Besonders beim Thema Sicherheit sollen keine Kompromisse gemacht werden. „Übergangsregeln sind nicht vorgesehen“, betonte der Spielausschussvorsitzende des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV), Jürgen Stebani. „Ausnahmeregelungen gibt es nur für Auflagen, die keinen sicherheitsrelevanten Charakter besitzen.“
Das Oldenburger Marschwegstadion, Spielstätte des VfB, verfügt beispielsweise nicht über eine geforderte Flutlichtanlage. Der Deutsche Fußballbund (DFB) ließ die Arena zunächst für ein Jahr zu. Eine weitere Verlängerung scheint aber ausgeschlossen. „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Frist verlängert wird“, sagte NFV-Präsident Karl Rothmund, in der ‚Nordwest Zeitung’.
Vielen ambitionierten Vereinen droht somit ein Aufstiegsverzicht. „Um die Regionalliga-Lizenz zu erhalten, benötigen wir eine Anschubfinanzierung von 300.000 Euro“, rechnete Klaus-Peter Evers, Vorsitzender des MTV Gifhorn vor. Diese wird benötigt, um das derzeitige Stadion unter anderem mit einer nicht übersteigbaren Außenwand, einer Spielfeldumzäunung und einem separatem Gästeblock mit Eingang auszustatten. „Ein Aufstieg ist somit nicht für uns zu finanzieren und das drückt natürlich auch die Einstellung in der Mannschaft“, so Evers.
Es besteht die Gefahr im Amateurfußball ein Zweiklassengesellschaft zu schaffen, von der vor allem die zweiten Mannschaften der Bundesligisten profitieren. NFV-Präsident Rothmund argumentiert gegen diesen Vorwurf: „Wenn ein Verein nicht über die geforderten Strukturen verfügt, ist er eben nicht viertligareif.“
Auch der Spielbetrieb in der Regionalliga wird teurer. Die 134.300 Euro aus TV-Geldern machen dann nur noch einen geringen Anteil an benötigten finanziellen Mitteln aus.
„Das macht höchstens zehn Prozent des Gesamtetats aus, wenn man in der Liga bleiben will“, vermutete Reinhard Meiners, Vorsitzender des SV Meppen.
Geschrieben von: Anne80
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