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  • FC Stahl Brandenburg, 16. November 2008

    Spitzenreiter lange dominiert, dennoch nur 1:1


    Von:  BRB-Jörg

    Der FC Stahl Brandenburg ist vom Spitzenspiel in Werder mit einem Teilerfolg zurückgekehrt. Der bisher gänzlich weißen Weste des gastgebenden Tabellenführers vom Werderaner FC wurde der erste Fleck beigebracht. Und damit war der Spitzenreiter noch sehr gut bedient, denn in der zweiten Halbzeit zeigten die Brandenburger eine derartige Dominanz, wie sie vorher nicht zu erwarten war.

    Schon von Spielbeginn an zeigte der FC Stahl, dass er nicht nach Werder gekommen war, um auf einen Punkt zu spielen. Bereits nach 80 Sekunden gab es eine hundertprozentige Torchance, doch nach einer Ecke ging Leimbachs Kopfball nur an die Latte. Auch anschließend hatte Stahl ein optisches Übergewicht, das Tor fiel jedoch auf der Gegenseite. Mit der ersten nennenswerten Offensivaktion ging die Viktoria in Führung. Nach einer Ecke stieg Koschan am höchsten und köpfte ein – 1:0 (11.). Quasi im Gegenzug kam Taube, ebenfalls nach einer Ecke, nach Verlängerung von Tarnow an den Ball, zielte aber über das Tor, WFC-Keeper Bethke hatte seine Finger wohl noch dran (13.), und wieder auf der Gegenseite versuchte es Busch per Fernschuss – daneben (14.). Dann beinahe das 2:0. Nach einem kapitalen Abwehrfehler stand Koschan frei vor Böhm und hatte alle Zeit, ihn auszuspielen und leicht einzuschieben. Doch der Stürmer wollte scheinbar lieber vor den zahlreichen Zuschauern glänzen und versuchte es per Außenrist – knapp vorbei (15.). Bei Stahl hatte Leimbach anschließend die nächste Möglichkeit, doch sein Kopfball ging über die Querlatte (18.). Anschließend verflachte die Begegnung für etwa eine Viertelstunde. Zwar stand das Spitzenspiel noch immer auf gutem Niveau, jedoch neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld und ließen keine guten Szenen des jeweiligen Gegners zu. Nach einer halben Stunde drehte sich das Geschehen zugunsten des FC Stahl. Die Brandenburger hatten nun wieder das optische Übergewicht aus der Anfangsphase, konnten sich jedoch nur eine nennenswerte Chance herausspielen. Eine Minute vor der Pause hatte sich Buczilowski schön durchgesetzt und stand halbrechts auf Strafraumhöhe freistehend vor WFC-Keeper Bethke. Doch als er schießen wollte, traf er den Ball nicht. Im weiteren Verlauf verpasste er das Spielgerät wenige Sekunden später erneut (44.). Leider machte der souveräne und großzügig agierende Schiedsrichter Heinze in dieser Phase seine einzigen beiden erwähnenswerten Fehler, denn zweimal wurden Stahl-Spieler, die alleine in aussichtsreicher Position auf das gegnerische Tor zuliefen, regelwidrig gestoppt. Zunächst Tarnow, der aber aufgrund des mitlaufenden Taube nicht alleine der letzte Mann war (38.). Und anschließend Aumann, der auf der linken Seite durch Zerren am Trikot zu Fall gebracht wurde (40.). Im ersten Fall hätte es eine rote Karte für Werder geben können, im zweiten Fall müssen. Doch beide Male beließ es der Unparteiische bei Gelb.

    Auch nach dem Seitenwechsel hatte Stahl sofort eine Großchance. Tarnow hatte von links sehr schön geflankt, und der nun deutlich offensivere Wilhelm versuchte es freistehend mit einer Direktabnahme, scheiterte aber kläglich (46.). Kurz darauf spielte Aumann Tarnow frei, der aber aufgrund einer Rückenlage ebenso nicht verwerten konnte (49.). Nach dem zweiten großen Bock der Stahl-Hintermannschaft kam Koschan auf der Gegenseite im Strafraum an den Ball, schoss aber knapp über die Latte (52.). Dass dies die letzte nennenswerte Chance für den Gastgeber sein sollte, ahnten die 350 Besucher, unter ihnen etwa ein Drittel aus Brandenburg, noch nicht. Doch die schon seit der 30. Minute andauernde optische Überlegenheit des FC Stahl spielte sich im weiteren Verlauf immer mehr zu. Den nächsten Versuch hatte Wilhelm per Direktabnahme nach Vorarbeit von Aumann und Leimbach, doch noch immer mussten die Stahl-Fans auf den längst überfälligen Ausgleich warten (63.). Abermals nach Vorarbeit des starken Aumann versuchte es Leimbach per Fernschuss, aber Bethke hielt (65.). Spätestens ab der 70. Minute war die Überlegenheit drückend. Werder, lange konnte sich die Mannschaft wenigstens noch durch Fouls behelfen, fand nun quasi nicht mehr statt und 90 Prozent des Spielgeschehens passierten in der Hälfte des Gastgebers. Den nächsten Versuch gab es nach Schimpf-Einwurf über den quirligen Wegner, der Tarnow bediente, welcher aber den Einschuss wieder verpasste (72.). Dann war es Buczilowski, der nach den Stationen Schimpf und Tarnow den Ausgleich verpasste, Sekunden später flankte Leimbach von rechts und Tarnow setzte seinen Kopfball nur knapp rechts neben das Werderaner Gehäuse (74.). Dann endlich der Ausgleich. Aumann drang von rechts schön in den Strafraum ein, passte und Wilhelm musste in der Mitte nur noch einschieben – 1:1 (79.). Die Frage war nun, ob sich Stahl mit dem Punkt zufrieden geben würde oder weiterhin auf Sieg spielte. Letzteres war der Fall. Vier Minuten später war es wieder Wilhelm, auf den nach Nachtigall-Vorarbeit die Aufmerksamkeit fokussiert war. Doch sein satter Schuss wurde von Bethke gut gehalten (82.). Nach einem Doppelpass mit Wegner schlug Buczilowski nur eine Minute später einen langen Ball auf Wilhelm, aber sein Kopfball ging rechts daneben (83.). Nach Tarnow-Vorarbeit versuchte es anschließend Schimpf per Schuss von der Strafraumgrenze, doch auch dieser ging knapp drüber (84.). Die letzte nennenswerte Szene des Spiels war leider eine unschöne. Zusammen mit einem Mitspieler brachte WFC-Kapitän Ebersbach den links durchgebrochenen Stahl-Stürmer Tarnow zu Fall, woraufhin er seine zweite gelbe Karte sah und somit vom Platz flog. Die letzten Minuten brachte der Spitzenreiter in Unterzahl anschließend über die Runden, bis Schiri Heinze nach dreiminütiger Nachspielzeit abpfiff.

    Fazit: Die Gesten beider Mannschaften nach dem Abpfiff sprachen Bände. Während mancher Werderaner jubelnd die Arme nach oben riss, waren Spieler und Fans auf Brandenburger Seite zwar mit dem Spiel zufrieden, nicht jedoch mit dem Ergebnis. Nach einer halbwegs ausgeglichenen ersten Halbzeit hatte Stahl das Spiel im Griff, jedoch leider keinen Vollstrecker vom Format eines Robert Koschan, weshalb die Mannschaft nicht als Sieger vom Platz ging. Werder präsentierte sich über weite Strecken nicht als souveräner Spitzenreiter, wenngleich auch die Leistung der Viktoria hier nicht verkannt werden soll. Eine Stärke der Mannschaft ist ihr schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, die Distanz zwischen den beiden Strafraum wurde oftmals durch nur zwei oder drei Pässe und einen hohen Laufaufwand überbrückt. Zudem spielt Werder extrem zweikampfbetont, zum Teil über die Grenzen des Regelwerks hinaus, was sicherlich schon manchen Gegner entnervt hat. Insgesamt konnten also beide Seiten mit dem Unentschieden leben. Am kommenden Samstag trifft der FC Stahl nun auf den VfL Nauen. Bei einem Sieg können die Brandenburger entspannt auf das parallele Spitzenspiel Neuruppin – Werder schauen, denn mindestens eine Mannschaft wird hier Federn lassen. Die Chancen stehen also gut, dass die Meisterschaft bis zur Winterpause wieder vollkommen offen ist. Drei Siege aus den noch folgenden drei Punktspielen gegen Nauen, Rathenow und Finow müssen also das erklärte Ziel der Nachtigall-Schützlinge sein.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Schultze, Koch, Wilhelm – Taube (ab 46. Wegner), Schimpf, Leimbach, Nachtigall (G), Buczilowski – Tarnow, Aumann

    Zuschauer: ca. 350 (ca. 120 Brandenburger)
    Tore: 1:0 Koschan (11.), 1:1 Wilhelm (79.)

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    Geschrieben von:  BRB-Jörg

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