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  • 27. August 2006

     

    Stahl Brandenburg: Durch Energieleistung zum ersten Sieg


    Von:  Systema

    Durch den Monsun mussten am Samstag die Stahl-Fans. Sturzbachartige Regenfälle verhinderten einen pünktlichen Spielbeginn und hielten leider auch einige potentielle Zuschauer vom Stadionbesuch ab, so dass sich letztlich nur 190 Besucher zur Partie gegen die zweite Mannschaft des MSV Neuruppin einfanden. Als das Spiel dann doch noch begann, stand die jüngste Stahl-Elf der letzten Jahre, vermutlich sogar aller Zeiten, auf dem Platz. Das Durchschnittsalter lag bei 20,5 Jahren, sechs Spieler der Startformation hatten das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet, Christopher Koch und Alexander Tarnow gaben zudem ihr Punktspieldebüt im Seniorenbereich. Diese junge Truppe schlug sich, unterstützt von ihren laut-starken Fans, achtbar, wenngleich das gesamte Spiel auf keinem hohen Niveau stand.

    Für das erste Achtungszeichen sorgten nach zwei Minuten dann auch gleich die Gäste, der Schuss von der Strafraumgrenze strich jedoch um Zentimeter am Krüger-Tor vorbei. Stahl kam erstmals nach sechs Minuten in den gegnerischen Strafraum. Doch nach schönem Hanack-Zuspiel auf Fabricio hob der Schiedsrichterassistent die Fahne. Es sollte nicht die letzte Abseits-position bleiben. Über die gesamte Partie standen Stahl-Spieler fast zwanzig Mal im Abseits. Während sein Kollege in der zweiten Hälfte meistens richtig entschied, lag Schiedsrichter-assistent Sithoe in der ersten Hälfte mit ca. der Hälfte seiner Entscheidungen daneben. Eine weitere Hanack-Flanke verpasste Tarnow nach 16 Minuten und nur eine Minute später wiederholte sich die gleiche Szene. Tarnow fiel jedoch zu leicht und statt auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, ließ der souveräne Schiedsrichter Meier weiterspielen. Ansonsten gab es viel Leerlauf im Spiel, Torraumszenen waren Mangelware und auf beiden Seiten gab es viele Fehlpässe zu sehen. Erst in der 27. Minute kam der Verbandsliga-Absteiger wieder vor das gegnerische Tor, der Tarnow-Schuss unter Bedrängnis aus sieben bis acht Metern erwies sich jedoch als zu harmlos. Ebenso wie ein Nachtigall-Freistoß aus 30 Metern, den Kahl und Tarnow nach einer halben Stunde beide knapp verpassten. Gefährlicher war schon eine Chance von Martin Kahl nach 37 Minuten, nachdem sich Nachtigall im eigenen Strafraum den Ball zurückerobert hatte und Bauer den Gegenstoß einleitete. Doch der Neuruppiner Torwart hielt problemlos, leider übersah Kahl den besser postierten Tarnow. Ein Leimbach-Schuss aus 25 Metern ging leider knapp neben das Tor (39.), dies war zugleich die letzte Möglichkeit der ersten Spielhälfte. Stahl hatte insgesamt die besseren Spielanteile und weitaus mehr Chancen als der Gegner, der einzig noch durch einen Freistoß (34.) gefährlich wurde. Jedoch war Stahl insgesamt weitaus weniger überlegen, als es dem Leser nach der Auflistung der Tormöglichkeiten erscheinen mag.

    Zu Beginn der zweiten Hälfte, Mebes kam für den angeschlagenen Koch, verstärkte Stahl seine Offensiv-Bemühungen nochmals. Und sofort fügte sich Mebes gut ein, als er den im Strafraum stehenden Fabricio bediente, dessen Schuss jedoch abgeblockt wurde (46.). Wenig später endlich die Erlösung für die Stahl-Fans. Nach einer schönen Tarnow-Flanke von rechts machte der starke Neuruppiner Torwart seinen einzigen Fehler und ließ den Ball vor die Füße Fabricios prallen, der keine Mühe hatte, zum 1:0 zu vollenden (47.). Wieder Fabricio hätte in der 54. Minute die Führung ausbauen müssen. Doch der schon geschlagene Torwart erwischte seinen Schuss aus zwanzig Metern noch mit der hinteren Ferse und konnte zur Ecke klären. Leimbach in der 58. Minute hatte das 2:0 ebenso auf dem Fuß. Als in einer strittigen Situation einmal nicht auf Abseits gegen Stahl entschieden wurde, stand er nach tollem Bauer-Pass frei vor dem Torwart, nahm den Ball jedoch nicht richtig mit. Dass auch die Neuruppiner sich noch nicht geschlagen gaben, zeigte nach einer Stunde ihr Spielmacher nach einer Ecke, setzte den Ball jedoch über das Tor. In der 62. Minute dann hatte Stahl binnen einer Minute gleich drei Großchancen. Eine Mebes-Flanke verpassten zunächst Tarnow und Fabricio knapp, direkt im Anschluss hatte sich Fabricio den Ball erobert und Tarnow bedient, der jedoch knapp neben das Tor köpfte. Unmittelbar nach dem Abstoß hatte sich Stahl den Ball wieder erobert, Leimbach mit seinem Fernschuss verfehlte das Gehäuse aber auch um Zentimeter. Wieder durch einen Konter entstand die Chance in der 77. Minute. Schumacher hatte sich den Ball in der Abwehr erobert, dribbelte sich nach einem Solo über 30 Meter im Mittelfeld fest, bevor Fabricio sich den Ball erkämpfte und ebenfalls über 30 Meter ging. Sein „Hammer“ ging jedoch leicht über die Querlatte. Wieder Schumacher sorgte in der 80. Minute für Torgefahr, seinen Schlenzer aus zwölf Metern hielt der gegnerische Keeper erst im Nachfassen. Die letzte Möglichkeit des Spiels hatte dann der MSV II. Der Freistoß aus zwanzig Metern, nachdem Schimpf seinen Gegenspieler „umgesenst“ hatte, war jedoch an Harmlosigkeit nicht zu überbieten.

    Dieser Freistoß war symptomatisch für das ganze Spiel. Neuruppin spielte nur selten nach vorne und nach ihrem Schuss in der zweiten Minute hatten die Gäste keine einzige Tormöglichkeit mehr aus dem Spiel heraus. Sie kamen nur noch durch drei Standardsituationen vor den Brandenburger Kasten. Stahl dagegen war über 90 Minuten die aktivere Mannschaft. Spielerisch und technisch war zwar mehr Schatten als Licht zu sehen, aber der Einsatzwillen und das Engagement stimmten über 90 Minuten, was am Ende den Ausschlag über Sieg und Niederlage gab. Auch wenn der Kollege vom Ruppiner Anzeiger von einem unverdienten Sieg sprach (warum, bleibt wohl sein Geheimnis), so waren die Stahl-Fans zufrieden mit ihrer Mannschaft. Nichtsdestotrotz bleibt noch eine Menge zu tun. Der Truppe von Ingo Nachtigall steht nun eine harte Woche bevor. Am Dienstag kommt der SV Babelsberg 03 II, derzeit Dritter in der Verbandsliga, zum Testspiel an den Quenz. Und am Samstag folgt dann das Pokalspiel gegen den Verbandsliga-Tabellenführer SV Altlüdersdorf. Dann werden auch Steffen Kräuter (erkrankt) und Nico Wilhelm (gesperrt) wieder dabei sein. Und voraussichtlich wird nach langer Verletzung auch Thomas Hilsenitz wieder im Kader stehen.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Koch (ab 46. Mebes), Bauer, Schimpf (G) Schumacher – Hanack, Nachtigall (G), Leimbach, Fabricio (ab 88. Nowack) - Kahl, Tarnow (ab 66. Gühne)

    Zuschauer: 190 (keine Neuruppiner Fans)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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