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  • 01. Mai 2005

     

    Stahl Brandenburg: Im Spreewald nichts zu holen


    Von:  Systema

    Es war schon gewagt, gleich von Anfang an die eilends verpflichteten Neuzugänge Martinec und Akkus sowie den erstmals in einem Punktspiel auflaufenden Luiz zu bringen, aber aus Mangel an echten Alternativen war man beim Auswärtsspiel bei der SG Burg zu diesem Experiment bereit. Die erste Halbzeit entwickelte sich ansehnlich für den FC Stahl Brandenburg. Nach anfänglichem Abtasten beider Mannschaften gab es schon erste Möglichkeiten nach Ecken und Freistößen sowie einem Schuss von Daszenies. Burger Bemühungen blieben meistens in der Abseitsfalle hängen. Doch dann kamen zehn Minuten, in denen Stahl regelrecht schlief.

    Der Burger Rene Handreck stand nicht im Abseits, als er mit einem langen Ball bedient wurde und in der 13. Minute unbedrängt ins Tor spielen kann. Schon zwei Minuten später kam es zu einer ähnlichen Situation: Wieder wurde Handreck bedient der sich gegen Wilhelm durchsetzte und aus spitzem Winkel Goldmann verlud und zum 2:0 ins lange Eck einschob. Erstaunlicherweise ließ sich die Stahl- Elf von den frühen Gegentoren wenig beeindrucken und spielte ihren Stil weiter und hatte sogar mehr Spielanteile. So zum Beispiel kam es in der 26. Minute zu einem Angriff über Lars Bauer, Lars Posorski vertändelte den Ball jedoch vor dem Tor. Zwei Minuten später dann krönte Schiedsrichter Laue seine schwache Leistung an diesem Tag mit einem nicht gegebenen Elfmeter, als Luiz im Strafraum am Trikot zu Boden gerissen wurde. Während sich die Stahl-Spieler darüber noch echauffierten, kam der Burger Brincker über die rechte Seite und flankte gefährlich vor Goldmanns Tor, der am Ball vorbei sprang. Glücklicherweise konnte kein Burger rechtzeitig reagieren und der Ball ging ins Aus. Die Burger, die in der eigenen Hälfte auf Gelegenheiten warteten um ihre lauernden Stürmer zu bedienen, hatten die klareren Chancen. Stahl schaffte es nicht, die Räume eng zu machen. So waren es wiederum Brincker, welcher zehn Meter vor dem Tor abzog, jedoch genau auf Goldmann traf, Torsten John, dessen Schuss Sommerlatte fast auf der Linie retten musste und Rene Handreck, dessen Kopfball Goldmann klären konnte, mit weiteren Möglichkeiten. Stahl hielt mit Angriffen über Jagatic und Luiz dagegen, wobei der schönste noch war, als Jagatic bedrängt aus der Mitte nach außen zu Hilsenitz spielte, dieser in den Strafraum flankte und Posorskis Kopfball nur knapp über die Latte ging. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte der Schiedsrichter noch einmal Strafstoß pfeifen können, aber er beließ es beim Gang in die Kabine.

    Dass es auch im Spreewald Minderbemittelte gibt, bewiesen im idyllisch gelegenen und ansonsten gastfreundlichen Städtchen ein paar rassistisch pöbelnde Burger Zuschauer, welche in der ersten Halbzeit die Stahl-Spieler zudem bespuckten und mit Steinen bewarfen. Die anwesende Stahl-Ordnungstruppe sorgte allerdings schnell für Ruhe, so dass dieses Spiel ohne weitere Unsportlichkeiten seitens der Zuschauer fortgesetzt werden konnte. Müller war für Posorski gekommen und schon nach sieben Minuten und einer vorhergehenden Kopfballchance von Bauer tauchten die Burger wieder gefährlich vor dem Stahl-Tor auf, als Torsten John nach einer Flanke von links allein vor Goldmann stand, den Ball jedoch am Gehäuse vorbei schob. Ab der 63. Minute spielte Koroma für den angeschlagenen Jagatic. Nun gab auch Akkus einmal einen Schuss aus der zweiten Reihe ab, der Ball jedoch flog über das Tor. Gegenüber tauchte wieder Handreck alleine vor Goldmann auf, dieser jedoch eilte heraus und schnappte ihm den Ball vom Fuß. Gleich darauf folgte der Schock für die mitgereisten 37 Brandenburger, als David Brincker mit einem Pass Michael John bediente und dieser mühelos das Tor traf.

    Nun spielten die Spreewälder drückend nach vorn. Gleich zweimal musste Goldmann großartig parieren: zum einen dem Schuss von David Meier, dann dem Nachschuss von Torsten John, die er beide abwehren konnte. Bis zur 81. Minute, als Bauer über den Ball stolperte und Torsten John wieder am Tor vorbeischoss, schien sich Stahl aufgegeben zu haben, dann spielten sie jedoch wieder gefährlich auf das Burger Tor. Daszenies schaffte mit einem Schuss in der 85. Minute tatsächlich das 1:3. Ärgerlich sicher für Torhüter Domschke, der noch am Ball dran war, ihn sich jedoch ins Tor lenkte. Nun witterten die Brandenburger Morgenluft und versuchten, das Unmögliche doch noch zu schaffen. Koroma stürmte auf das Tor zu, ihm gelang es jedoch nicht, den Ball darin unterzubringen, ebenso wenig wie bei den Möglichkeiten im Sekundentakt, als erst Daszenies den Pfosten traf, Luiz im zweiten Anlauf den Torhüter und zum Schluss Müller einen Abwehrspieler. Eckard Märzke, der von der Seitenlinie aus coachte und hier und da schon Trainer genannt wurde, litt in den letzten Minuten zusehends. Wahrscheinlich hätte er „seine“ Jungs gerne befähigt, hier noch zwei Tore zu erzielen. Kurz darauf war es zu spät, denn Laue pfiff, nach vielen strittigen Situationen, das Spiel ab. Danach waren sich viele sicher: Hätte hier das Powerplay früher eingesetzt, oder wären wenigstens die beiden ersten Tore nicht „so dumm“ gefallen, wer weiß, was da noch möglich gewesen wäre. Während dieser Diskussionen stand einer etwas abseits: Ecki Märzke bastelte bereits am Trainingsplan für die kommende Woche.

    Fazit: Stahl spielte, Burg stand hinten, konterte und gewann. Die Konkurrenz spielte gegen Stahl und es stehen innerhalb der nächsten Woche mit Frankfurt (Donnerstag, 11 Uhr) und Wittenberge (Samstag, 15 Uhr) zwei schwere, nicht zu unterschätzende, Kontrahenten gegenüber.

    SG Burg: Domschke, Pehla, Stroech, Günther, Brincker, Preuß, Zimmer (ab 78. Grunewald), Meier (ab 78. Streich), M. John (ab 81. Marrack), T. John, Handreck

    FC Stahl Brandenburg: Goldmann, Martinec, Sommerlatte, Wilhelm, Daszenies, Bauer, Jagatic (ab 63. Koroma), Hilsenitz, Akkus (ab 75. Casper), Posorski (ab 46. Müller), Luiz


    Schiedsrichter: Martin Laue
    Gelbe Karten: Pehla, Meier – Daszenies, Bauer

    Zuschauer: 160
    Tore: 1:0, 2:0 Handreck (13.,15.), 3:0 M. John (66.), 3:1 Daszenies (85.)

    Geschrieben von:  Systema

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