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  • 23. April 2005

     

    Stahl Brandenburg: Keine Punkte im Kellerduell


    Von:  Systema

    „6-Punkte-Spiel“, „Endspiel gegen den Abstieg“, „fälliger Sieg nach Unentschieden-Serie“, was wurde vor dem Spiel nicht alles geredet. Klar war eigentlich nur, dass es kein schönes Spiel sein würde, welches der Tabellenvierzehnte FC Stahl heute gegen den Letzten aus Luckenwalde bestreiten würde. So geschah auch in der ersten Halbzeit nicht viel, außer dem nervösen Mittelfeldgeplänkel beider Mannschaften.

    Zwar gab es sowohl auf Brandenburger Seite Möglichkeiten durch Koroma in der 7. und Daszenies in der 33. Minute, als auch für die Luckenwalder durch Muhamet Hoxha in der 9. und 15. Minute sowie Enrico Große in der 21., aber das Spiel entwickelte wenig wirkliche Höhepunkte. Klarste Möglichkeit hatte hier noch Posorski, welcher sich in der 45. Minute gut durchsetzen konnte und einfach abzog. Sein Schuss ging jedoch, auch für den hineingrätschenden Koroma unerreichbar, am Tor vorbei. Mit einem 0:0 ging es in die Kabinen.

    Die ersten Minuten der zweiten Hälfte verschlief der FC Stahl, denn der FSV 63 war die drückendere Mannschaft. Trotzdem hätte es schon nach sieben Minuten den Führungstreffer für die Brandenburger geben können, nachdem sich Koroma und Hilsenitz den Ball erspielten, aber Posorski an der Flanke vorbei rutschte. Mehr Glück hatte er in der 56. Minute, als er, nach einem Foul an Hanack den fälligen Strafstoß verwandelte. Ärgerlich für den Luckenwalder Torwart Bonzir sicherlich, denn der war am Ball noch dran. Große Gefahr dann in der 68. Minute, als Goldmann zwei nacheinander folgenden Schüssen aus kurzer Distanz parierte. Gleich darauf kam Hilsenitz zu einer Kontermöglichkeit, sein Schuss verfehlte das Tor jedoch nur knapp. Über die gesamte Distanz der zweiten Halbzeit gesehen waren die Luckenwalder die überlegene Elf. Das verstärkte sich noch, als Schiedsrichter Förster, der die Partie sehr zerfahren leitete, Hanack nach einem unnötigen Foul an der Mittelinie vom Platz stellte.

    Kuriosum am Rande war, als der Schiedsrichter dem Luckenwalder Auswechselspieler Rainer Stock während einer langen Unterbrechung einer Freistoßsituation und folgender Diskussion wegen einer Unsportlichkeit die gelbe Karte zeigte. Das führte wohl innerhalb der Brandenburger Mannschaft zu noch mehr Durcheinander, denn der anschließende Freistoß landete, von Seidel verlängert, aber von Sommerlatte unglücklich mit dem Kopf abgefälscht, in Goldmanns Tor. Nun spürten auch die Zuschauer, die sich in der ersten Hälfte noch sehr zurückhielten, dass ihre Mannschaft sie brauchte und versuchten, sie nach vorne zu treiben. Doch auch der nun sicher geglaubte Punkt konnte nicht gehalten werden. Als der eingewechselte Kevin Hanke an der Strafraumgrenze gefoult wurde, zeigte Förster abermals auf den Punkt. Während Goldmann den ersten Schuss von Michael Braune noch abwehren konnte, ging dessen Nachschuss in die Maschen. Zwar versuchte sich die Stahl-Elf noch einmal aufzubäumen, doch es sollte nicht mehr gelingen, die Niederlage im letzten Augenblick abzuwenden.

    Nach dem Abpfiff blieben viele der 255 Zuschauer fassungslos auf ihren Plätzen sitzen. Die Stimmung glich der nach einem sicheren Abstieg. Zu verständlich, nach den hoffnungsvollen vergangenen Wochen. Miroslav Jagatic, der, sichtlich gezeichnet, als einziger vom Trainergespann auf der Pressekonferenz vertreten war, brachte es auf den Punkt: Es fehle einfach ein Trainer, welcher die nötige Übersicht an der Seitenlinie habe. Man habe es wieder nicht geschafft, eine Führung „über die Runden zu bringen“. Die Mannschaft sei müde, traurig und enttäuscht. Auch Gäste-Trainer Müller bescheinigte, ein glücklicher Gewinner in einem schlechten Verbandsliga-Spiel gewesen zu sein, in dem man es nicht geschafft habe, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und das man möglichst schnell vergessen solle. Jedoch sei der Sieg wichtig für die Psyche und er sehe den nächsten Spielen und dem Klassenerhalt optimistisch entgegen. Auf die letzte Frage an Jagatic, ob beispielsweise die Einwechslung von Jano Mebes zu spät kam, designierte er und nahm die Verantwortung auf sich. Dem gegenüber steht allerdings, dass die Mannschaft heute zwar gemeinsam verloren hat, jedoch schon am nächsten Wochenende in Burg gemeinsam gewinnen kann.

    FC Stahl Brandenburg: Goldmann, Bauer, Sommerlatte, Hanack, Wilhelm, Müller, Hilsenitz (ab 86. Mebes), Koroma, Daszenies, Posorski, Jagatic

    FSV 63 Luckenwalde: Bonzir, Seidel, Braune, Große, Gericke (ab 67. Hanke), Lederer, Krenz (ab 45. Lorenz), Hoxha, Lima, Lindner (ab 90. Shahin), dos Santos

    Schiedsrichter: Förster
    Assistenten: Studer, Becker
    Gelbe Karten: Hanack, Daszenies, Müller – dos Santos, Stock
    Gelb-Rote Karten: Hanack (75.)

    Zuschauer: 255
    Tore: 1:0 Posorski (56., FE), 1:1 Sommerlatte (80., ET), 1:2 Braune (85.)

    Geschrieben von:  Systema

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