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  • 01. Oktober 2005

     

    Stahl Brandenburg: Remis im Derby


    Von:  Systema

    Der FC Stahl Brandenburg hat den negativen Trend der letzten Heimspiele gestoppt und holte mit dem 0:0 im Ortsderby gegen den BSC Süd 05 einen Teilerfolg. Viele Fans hatten im Vorfeld auf einen Sieg gehofft, am Ende jedoch zeigten sich beide Trainer mit dem Ergebnis zufrieden, wenn auch nicht mit dem Spiel. Die Partie begann mit einer ersten zaghaften Stahl-Chance in der vierten Minute, als sich Tahmaz nach einem Freistoß jedoch das Tor klar verfehlte.

    Die Südler hatten ihre erste Möglichkeit nach einer Viertelstunde, als Bischof einen Kopfball, auch nach einem Freistoß, ebenfalls klar neben das Tor setzte. In einer niveauarmen ersten Halbzeit erspielte sich der FC Stahl zwar mehr Spielanteile und auch insgesamt 5:2 Chancen, die klarste Tormöglichkeit hatten jedoch die Gäste unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Gerstenberger stand plötzlich alleine vor Jurzik und überwand diesen auch, jedoch landete der Ball am linken Außenpfosten.

    Nach dem Wiederanpfiff merkte man der Stahl-Mannschaft an, dass sie das Spiel unbedingt entscheiden wollte. Von den zahlreichen Anhängern immer wieder lautstark angetrieben, spielte sich die Partie nun zehn Minuten lang nur in der gegnerischen Hälfte ab. Die beste Chance dieser Phase hatte Ertan Yatkiner, seine Flanke in der 51. Minute landete auf der Latte. Zuvor hatte Tahmaz zweimal das Tor verfehlt. In der 56. Minute waren es die Südler, die eine klare Chance hatten – Jurzik bekam jedoch die berühmten Fingerspitzen an den Ball und konnte zur Ecke klären. Nachdem Janke und Akkus bei weiteren Möglichkeiten das Tor von der Strafraumgrenze verfehlten, dezimierte sich die Stahl-Elf in der 62. Minute selbst, in der Daszenies nach einem unnötig harten Zweikampf zu Recht die gelb-rote Karte sah. Stahl spielte jedoch weiter nach vorne. Nur zwei Minuten nach dem Feldverweis kam Tahmaz aus zwei Metern zum Kopfball, er wurde aber abgedrängt. Gerappelt hätte es in der 65. Minute fast auf der Gegenseite, als Marx einen Ball vom sehr starken Becker abfälschte und ihn in Richtung Tor lenkte. Doch der selten geprüfte, aber überragende Jurzik war auf dem Posten. Zwanzig Minuten vor Schluß setzte sich Tahmaz auf rechts durch und stand plötzlich frei – aber anstatt auf den freistehenden Gühne zu passen, zog er selbst aus zu spitzen Winkel ab und verpaßte somit knapp die Chance, das Spiel zu entscheiden. Zwischen der 75. und 78. Minute sorgten die Gäste zweimal für Gefahr, als Jurzik zwei Freistöße nur knapp parieren konnte. Sieben Minuten vor Spielende setzte Tahmaz nach einer Linksflanke den Ball noch einmal knapp übers Tor. Nachdem der FC Stahl einen Freistoß über das Tor gesetzt hatte (86., Tahmaz), hatten die Südler die letzte Chance des Spiels. Den Schulz-Schuß aus 15 Metern wehrte Jurzik aber in gewohnt souveräner Manier ab, bevor der gute Schiedsrichter Schmidt der Partie ungewöhnlicherweise zweieinhalb Minuten zu früh ein Ende setzte.

    Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigten sich sowohl BSC-Coach Ringk, als auch Eckart Märzke mit der Punkteteilung zufrieden. Märzke bemängelte die mangelnde Konsequenz im Angriff, Stahl habe kaum einmal ernsthaft aufs Tor geschossen. Beide Trainer zeigten sich aber über das „Zu Null“ zufrieden. Der BSC steht nach dem Spiel zwar weiterhin vor dem FC Stahl (Platz 7 gegenüber Platz 11), hat aber nun schon sechseinhalb Jahre kein Derby gewonnen, und einen Sieg im Stahl-Stadion gab es sogar seit der Saison 1963/64 nicht mehr. Das Minimalziel „Im Derby ist verlieren verboten“ wurde vom FC Stahl also erreicht, wenngleich vielen Fans Enttäuschung anzumerken war, dass es nicht zu einem Sieg gereicht hatte.

    Zum Schluß noch ein Thema, das eigentlich Selbstverständlichkeit sein sollte: Es gab keinerlei Ausschreitungen oder Sachbeschädigungen beim Spiel. Beide Fangruppen verhielten sich vorbildlich, das Sicherheitskonzept ging komplett auf. Zwar gab es von Seiten einiger BSC-Offiziellen Beschwerden, dass die Gäste-Fans im Regen unüberdacht stehen mussten, allerdings war auch dies Teil des Sicherheitskonzeptes, das in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem BSC-Vorstand abgesegnet wurde. Das Regenwetter war natürlich nicht vorauszusehen, und auch auf Stahl-Seite war man darüber alles andere als glücklich – denn wer weiß, wieviele Zuschauer bei guten Witterungsbedingungen gekommen wären.

    Stahl Brandenburg spielte mit: Jurzik – Marx, Sommerlatte, Wilhelm, Yatkiner – Janke, Daszenies, Müller – Akkus, Posorski (ab 52. Gühne), Tahmaz

    Zuschauer: 1.310 (davon 175 Süd-Fans)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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