02. Dezember 2006
Das Spiel des FC Stahl Brandenburg gegen die zweite Vertretung des FV Motor Eberswalde ist ausgefallen. Den FC Stahl erreichte dabei der erste Anruf erst 35 Minuten vor Spielbeginn. Die Mannschaft würde mit einem Getriebeschaden des Mannschaftsbusses in Mühlenbeck stehen. Nach ei- nem Gespräch mit Staffelleiter Widiger – ihm gegenüber hatte der Ebers- walder Trainer Schilling angegeben, am Dreieck Spreeau zu stehen, etwa 60 Kilometer von Mühlenbeck entfernt – wurde mit dem Schiedsrichterkollektiv um Stefan Hübner gesprochen, welches seine Bereitschaft erklärte, dies Spiel auch „einige Stunden später und unter Flutlicht“ stattfinden zu lassen. Vom FC Stahl kam zudem das Angebot, den Eberswaldern einen Ersatzbus nach Mühlenbeck zu schicken, um die Mannschaft zum Spiel nach Brandenburg zu befördern.
Erst, als Eberswalde scheinbar keine Ausrede mehr hatte, nicht zum Spiel anreisen zu können, brach das Lügenkonstrukt in sich zusammen. Zehn Minuten vor dem geplanten Spielbeginn rief der Eberswalder Trainer Schilling den Staffelleiter an, und entschuldigte sich dafür, dass er in allen Gesprächen zuvor gelogen hatte. Die Mannschaft sei längst wieder in Eberswalde. Man hatte nur acht Spieler zusammenbekommen, und auf den ersten Kilometern der Fahrt erklärte das Team, unter diesen Umständen nicht bereit zu sein, das Spiel zu bestreiten. Über die Wertung des Spiels, Schadensersatzansprüche des FC Stahl und die Bestrafung von Motor Eberswalde II entscheidet nun das Sportgericht. Ein Eberswalder zog bereits Konsequenzen: Trainer Schilling trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Im Übrigen traten auch zwei Eberswalder Fans die Reise nach Brandenburg an. Sie waren – komischerweise – schon gegen 11 Uhr informiert, hatten die Fahrkarten aber schon gekauft und traten trotzdem die Reise an den Quenz an. Ihre Transparente hingen sie im Gästeblock als Protest verkehrt herum auf.
Jörg Pochert
Geschrieben von: Systema
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