18. März 2006
War das ein verrücktes Spiel. Die Greif-Fans schickten ihre Mannschaft mit Beifall in die Halbzeitpause. Grund: Die Ehrke-Elf führte nach einer ansprechenden ersten Hälfte verdient mit 2:1, weil sie den wacheren Eindruck hinterließen und am Ball aggressiver waren. Ludwigsfelde spielte gut mit. War aber im Vorwärtsgang nicht ganz so gefährlich wie der Gastgeber. Um so verwunderlich war es, wie die Hausherren diesen kostbaren Vorsprung nach Wiederanpfiff verspielten. Gäste-Trainer Löbenberg brachte mit Camin und Rauch zwei frische Offensivkräfte. Folglich gelang den Rand-Berlinern mehr nach Vorn. So drehten Prokoph und Eidner binnen fünf Minuten mit ihren Toren die Partie zur 3:2-Führung. „Da zeigten wir zu viele Schwächen und standen oft zu weit weg vom Gegner“, kommentierte Ehrke die schwächste Phase seiner Elf.
„Normalerweise kann der Gegner so einen Rückschlag von der Psyche her nicht mehr wegstecken“, meinte LFC-Coach Löbenberg. Doch was war in diesem Spiel noch normal? So hätte Prokopf für den LFC in der 70. Minute alles klar machen müssen, als er alleine vor Greif-Torwart Marckiewicz auftauchte. Der sich aber nicht überwinden ließ. „Machen die ihr nächstes Tor, verlieren wir“, wusste Ehrke. Doch so traf im Gegenzug Pankau zum 3:3-Ausgleich. „Wir hatten es damit geschafft, den Gegner zurück ins Spiel zu holen, weil wir uns naiv angestellt haben“, hatte Löbenberg wenig Verständnis für die haarsträubenden Fehler seiner Mannschaft. Fortan bekamen die Greifen das Geschehen wieder besser in den Griff und sackten mit zwei weiteren Sikorski-Toren die drei Punkte am Ende doch noch ein. In den letzten Minuten konnten sich die Gäste bei Torwart Breitkopf bedanken, dass Pankau, Sikorski und Glandt bei ihren hochkarätigen Möglichkeiten nicht mehr trafen.
„Was beide Mannschaften zeigten, war herzerfrischender Fußball und ein Spiel auf hohem Niveau. Einfach eine tolle Werbung“, war Greif-Fußballchef Lehmann positiv beeindruckt von der Partie.
„Ludwigsfelde war ebenwürdig“, lobte Ehrke die Gäste. Der Greif-Coach wusste aber auch, dass dieser wichtige Sieg im Abstiegskampf nicht selbstverständlich war. „Das war ganz eng heute. Ein hochklassiges Spiel mit allen drum und dran“, analysierte Ehrke. LFC-Trainer Löbenberg konnte nur eine Erkenntnis aus dieser Partie ziehen: „Das war eine Lehrstunde für uns. Wir haben brav die Punkte abgegeben.“
TSV Greif: Marckiewicz - Jager - Glandt, Scheinhardt, Bernstein (74. Latzkow) - Trzaska (87. Hildebrandt), Allert (52. Koziel), Martens, Kotula - Pankau, Sikorski
Ludwigsfelder FC: Breitkopf - Eidtner - Hartwig, Patzler (79. Hass) - Hinze (46. Cami), Alber, Schneider, Rehausen, Meinhardt - Grötsch (46. Rauch), Prokoph
Schiedsrichter: Weißenborn (Berlin), souverän gepfiffen
Gelbe Karten: - - Eidtner, Schneider, Meinhardt
Zuschauer: 530
Tore: 1:0 Sikorski (9.), 1:1 Meinhardt (18.), 2:1 Sikorski (28.), 2:2 Prokoph (52.), 2:3 Eidtner (67.), 3:3 Pankau (70.), 4:3 Sikorski (76.), 5:3 Sikorski (80.)
Beste Spieler: Sikorski, Scheinhardt, Kotula - Breitkopf, Meinhardt
Geschrieben von: Systema
Ostdeutsche Clubs im Europapokal
Tippspiel-Oberlausitz 2023/2024
Copyright 2007 Die Fans Media GmbH