1. FC Frankfurt, 31. August 2008

 

Tabellenführer getrotzt

Im dritten Anlauf hat es für den FFC Viktoria 91 endlich mit dem ersten Saisonsieg in der Brandenburgliga geklappt: Dank eines Treffers von Benjamin Ehresmann kurz vor der Pause gewann der FFC Viktoria die vorgezogene Freitagabend-Partie gegen den FSV 63 Luckenwalde mit 1:0.

Anfangs sah es nicht gut aus für die Frankfurter. Der angriffslustige Tabellenführer machte sofort Druck, zeigte sich bei hohem Tempo präziser im Zuspiel, insgesamt flüssiger im Aufbau und in der Offensive. Da konnten Chancen nicht ausbleiben. Aber der Favorit zielte in Gestalt von Tobias Dittmann (15.) und Benjamin Dowall (35./44.) zu schlecht, oder aber er scheiterte wie Tobias Zottmann (10./14.) und Tilo Lindner (18.) an einem glänzend aufgelegten Tony Schnürer.

Die erste Möglichkeit für den mit zwei Niederlagen belasteten Gastgeber gab es nach Stachewicz-Freistoß und Kopfball von Florian Bitzka (20.) Die zweite war noch besser, doch nach Ehresmann-Flanke lenkte der FSV-Schlussmann den Kopfball vom 18-jährigen Christian Stachewicz über die Latte (25.), ebenso den von Michél Winkler (31.).

Die etwas überraschende Führung leitete Florian Krause ein. Der kleine Stürmer schlenzte im Fallen das Leder zum halbrechts postierten Ehresmann und der traf mit strammem Flachschuss ins lange Eck (41.). Der 21-Jährige trägt sich somit als erster Saison-Torschütze in die Viktoria-Annalen ein, denn nach dem 0:1 in Guben hatte Ndongo mit einem Eigentor für den FFC-Ehrentreffer beim 1:3 gegen Neustadt gesorgt.

Nach dem Wiederanpfiff bei spärlichem Flutlicht drängten die Gäste mit Macht auf den schnellen Ausgleich. Doch wieder rettete Schnürer mit großen Paraden gegen Lindner (46.), Markus Müller (48./70.) und Dowall (50.) den knappen Vorsprung. Das zehrte offensichtlich an den Nerven und der Konzentration der Gäste, die durch Braune, Dowall und Dittmann ihre weiteren Torversuche in die dunklen Regenwolken jagten. Auch der routinierte Maik Eidtner (35) konnte in der letzten Viertelstunde nichts mehr ausrichten gegen die einsatzstark kämpfende Viktoria, die diszipliniert verteidigte, hinten die Räume eng machte.

Die Oderstädter konnten sich nur sporadisch aus der Umklammerung lösen. Aber das machten sie meist geschickt, überraschend clever für die junge Truppe. Und so ergaben sich einige gute Kontermöglichkeiten. Nach Querpass von Krause traf aber Stachewicz nicht voll (63.), ebenso Ehresmann (81./85.), Winkler (84.) und in der Nachspielzeit Krause und Fiebig.

In einigen Spielzügen waren durchaus gute Ansätze erkennbar. Spielerisch bleiben noch einige Wünsche offen, abgesehen vom leidigen Thema der ungenutzten Chancen. Erstaunlich in jedem Fall, wenn sich FFC-Akteure meist nach Standards gegen körperlich bevorteilte Gegenspieler per Kopf durchsetzen können.

„Das war ein Befreiungsschlag aus dem Tabellenkeller“, freute sich Klaus-Dieter Helbig. „Wir sind zurück, haben schon recht routiniert den Vorsprung über die Zeit gebracht.“ Das Fehlen von Carsten Moritz (im Trainingslager mit den E-Junioren) wurde kompensiert. „Ersetzbar ist jeder“, urteilt der Trainer. Zwar möchte er noch nicht an Oktober und an den Weggang von vier Akteuren zur Bundeswehr und zum Studium denken, aber: „Dann wird die personelle Decke ganz dünn, das Niveau leidet“, befürchtet er mit Assistent Sven Theis.

FFC Viktoria 91: Schnürer - Philipp (65. Keller), Bitzka, Winkler, Weyer - Ehresmann, Bernwald (73. Fiebig), Arndt, Hanne (73 Neumann), Stachewicz - Krause - Trainer: Klaus-Dieter Helbig, Sven Theis

FSV 63 Luckenwalde: Biermann - Entrich, J. Neumann, Hörster - Dittmann, Braune, Müller, Schumann - Zottmann (65. Lorenz), Lindner (73. Eidtner), Dowall - Trainer: Mathias Morack

Schiedsrichter: Christopher Musick (Beeskow)
Zuschauer: 85
Tore: 1:0 Ehresmann (41.)

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Geschrieben von:  Mitsch35