SG Roggendorf 96, 08. Oktober 2012
Es gibt Orte, die sollte der gemeine SGR-Fan schlichtweg aus seiner persönlichen Fußball-Landkarte streichen. Nach Polz vom letzten Wochenende steht mit Sicherheit auch Lübz auf dieser internen Streichliste, denn wieder einmal galt nach dem Besuch in der Bierstadt die These ‚Außer Spesen nichts gewesen‘. Das nächste Mal spart man sich am besten den Besuch auf dem Rudolf-Harbig-Sportplatz und besichtigt stattdessen die örtliche Brauerei, denn Punkte gibt es für 96 nicht zu holen beim Lübzer SV.
War man noch bis zum Samstagnachmittag stolzer Tabellenführer, bevor der ungeliebte Nachbar aus Gadebusch durch die drei Punkte beim 3:2 gegen Blau-Weiß Polz vorbeizog, schien dieser Druck, mindestens einen Punkt für die Tabellenspitze zu holen, zu groß für die Lau-Schützlinge zu sein. Dabei war alles bestens vorbereitet, ein Bus wurde gechartert, um die Cracks ausgeruht zum Spielort zu bringen. Übungsleiter Lau stellte die Mannschaft über die Woche mental auf den Gegner ein.
In den ersten zehn Minuten sah die SG Roggendorf 96 dann auch ansatzweise wie eine Spitzenmannschaft aus. Elanvoll kam man vor 100 Zuschauern im weiten Rund aus der Kabine, konnte ein, zwei Akzente setzen, doch urplötzlich war dieser Elan dahin, und die keineswegs überragenden Gastgeber vom Lübzer SV übernahmen das Spielgeschehen. Ein ums andere Mal musste der wiederum sehr gut aufgelegte Torsteher Eric Hamann seine Klasse unter Beweis stellen, doch in der 30. Minute war auch er machtlos beim 1:0 des LSV durch Schemmert. Manch einer der mitgereisten 96-Getreuen erhoffte sich von diesem Tor eine Art Initialzündung, doch weit gefehlt. Geradezu pomadig spulten die Gäste ihr Programm ab, die Sturmspitzen blieben stumpf und fielen lediglich durch Lamentieren und rüdes Einsteigen auf.
In der zweiten Hälfte das gleiche Bild, die SG Roggendorf 96 kam nicht ins Spiel zurück, auch die Trumpfkarte Stefan Lübcke, der nach langer Verletzungszeit zu seinem ersten Einsatz für den blassen Rick (ab 46.) kam, konnte das Spiel nicht herumreißen. Der Lübzer SV versemmelte noch diverse Großchancen, was sich ja so oft rächt im Fußball, aber nicht diesmal. Folgerichtig dann konnte Petersen in der 72. Minute zum 2:0 einnetzen, das war die Entscheidung, auch wenn Stefan Lau mit Illgen und Rehr (79. für Mitzka und Hagemeister) nochmals zwei Wechselspieler brachte, dieser Effekt verpuffte jedoch. Bezeichnend für die matte Vorstellung der 96er war, dass der Anschlusstreffer in der 90. Minute durch den Kapitän und Abwehrspieler Mario Schulz fiel, der seinen enttäuschenden Sturmkollegen aus einem Strafraumgewühl heraus die Arbeit abnahm. In den vier Nachspielminuten, die Schiedsrichter Hübner (Güstrow) großzügig gewährte, kam dann noch nicht einmal die Brechstange zum Einsatz, um wenigstens einen Punkt zu retten.
So gab es nach vier Siegen in Folge zum Start der neuen Saison jetzt gegen den Lübzer SV die zweite Niederlage am Stück. Bleibt zu hoffen, dass der Übungsleiter jetzt zwei Wochen Zeit hat, um seine Mannschaft wieder aufzubauen und einzuschwören auf das Derby-Highlight am 20. Oktober gegen den neuen Tabellenführer TSG Gadebusch. Dann bedarf es einer 100prozentigen Steigerung vor der erwarteten Rekordkulisse im Schloßpark, damit die SG Roggendorf 96 die Tabellenführung zurückerobern kann.
Lübzer SV: Hase – Plagemann, Krohn, Paschke, Müller – Siewert (81. Scharf), Schemmert Ohlrich (66. Hinz), Groth – Sawatzki (86. Paschke), Petersen
SG Roggendorf 96: Hamann – Saffan, Schulz, Rindt, Hagemeister (79. Rehr) – Schwarz, Schwarcke, Penk, Militz, Rick (46. Lübcke), Mitzka (79. Illgen)
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Geschrieben von: DerEwigGestrige
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