1. FC Eschborn, 03. April 2012

 

Tabellenführung beim SV Wehen-Wiesbaden II verteidigt

Frauchen und Herrchen fungierten als Monstermob, der sich querfeldein in Richtung Taunusstein zum Stadion am Halberg bewegte. Mit Zug/Bus war das früher ja auch schon manchmal ganz witzig, aber auch mit dem Auto ist die Lage der Spielstätte nicht viel weniger katastrophal. Zudem musste man sogar noch mal die dicke(re) Jacke auspacken, denn oben in Wehen weht es doch ganz ordentlich, zumal es unten ja schon kühl war. „Aber nen schönen Blick hat man von hier“, empfand Frau Schu, als wir auf der zum Parkplatz umfunktionierten Wiese standen. „Nen schönen Blick über Taunusstein braucht keine Sau“, meinte dagegen ihr Begleiter.

Irgendwie kann ich die Hütte hier oben nicht leiden, an den beiden Kopfseiten sechs Meter hohe Zäune, beim Gästeblock auch drei Meter und die einzig normale Gegengerade zudem heute auch noch gesperrt. Die reinste Gitterbude, in der es auch aus welchen Gründen auch immer nur so wimmelt von Aufpasserlein, Halboffiziellen und den obligatorischen Dorfbullen (wie ich mittlerweile nachlesen konnte, hat es am Samstag beim Spiel der Ersten des SV Wehen Wiesbaden intern im Block recht heftig gescheppert, woran ein übertriebener Ordnereinsatz offensichtlich markanten Anteil hatte). Ok, jetzt bin ich aber fertig mit meiner vernichtenden Ansprache.

Wir zwei Hübschen füllten den Gästeblock nicht so ganz aus, aber dafür fand sich im vermeintlichen Heimblock die Sektion ‚kunterbunte Eschborn-Mischung von 10 bis 70 Jahren‘ ein, von denen ich so manches Gesicht womöglich noch nie gesehen habe. Ein unerwarteter Gästerekord, gemessen an den Auswärtsspielen des 1. FC Eschborn seit der Regionalliga... Und denen wurde für den schmalsten Eintrittspreis der Liga (faire fünf Euro) mehr als genug geboten: so was wie heute bei der Partie der zweiten Vertretung des SV Wehen Wiesbaden gegen den 1. FC Eschborn nennt man dann wohl ein ‚rassiges Spiel‘. Der FCE hot and spicy, konsequent nach vorne gespielt und der Spielfluss kam erst ins Stocken, als der SV Wehen Wiesbaden II nach einer halben Stunde einen Witz-Elfmeter zugesprochen bekam, der nicht nur das 1:0, sondern auch eine gelbe Karte für Pfaffi nach sich zog, der den Angreifer ja nun wirklich überhaupt nicht berührt hatte.

Pause, das Spiel nun klasse und zunehmend hitzig, 1:1 durch Özer in der 60. Minute. So hatte ich das zumindest aufgeschrieben, der Sprecher nannte Leopold als Torschützen, ich also wieder durchgestrichen und dadurch letztendlich auf der falschen ‚Hattrick-Fährte‘ gelandet. Nun kam es zum markanten Auftritt eines Eschborner Bürgers, der strammen Schrittes die Gerade entlang fegte und den dortigen Ordner auf diverse Regelwidrigkeiten hinwies, woraufhin der sich lieber mal in seinem Käfig einschloss. Sensationeller Auftritt. Und ob das nun nicht schon hoch genug her ging, stimmten mit einem Male die ‚alternativen Eschborner‘ ziemlich bekannte Gesänge an. Also dass ich das noch erleben darf... Bombe! Der FCE nun wahrlich am Drücker, 1:2 66. Minute (jetzt aber wirklich Rouven), 2:2 75. Minute und weil der Fußballgott heute ja doch gerecht war, bekam der FCE in der 84. Minute noch die Chance per Elfmeter die verdienten drei Punkte klar zu machen. Ein Fall für Herrn Leopold, der das Ding haarscharf unter die Latte bolzte. Puuhh, das war knapp und bei mir stand nun ein astreiner Hattrick auf dem Zettel, der es aus dem oben genannten Grund ja nun doch nicht war, was die herausragende Leistung vom Schützen wie auch der kompletten Mannschaft wahrlich nicht schmälern soll. Ein nervenaufreibender Abend war das heute, der nächste folgt am Donnerstag und das zum Glück wieder auswärts, weshalb den nächsten drei Punkte von meiner Seite aus nicht so viel im Weg steht.

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Geschrieben von:  Werner G.