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Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
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  • Shop, 29. Oktober 2010

     

    Tifare Contro – Die Geschichte der Ultrabewegung in Italien


    Von:  Stephan R.T.

    Am kommenden Montag (1. November) bringen die Herausgeber des Blickfang Ultra-Magazins nicht nur die 18. Ausgabe des eigenen Heftes sondern auch ein ganz besonderes Buch auf den Markt. Dabei handelt sich um
    Tifare Contro von Giovanni Francesio. Dieser schreibt über die Entwicklung der Ultrabewegung in Italien von 1968 (Gründung der ersten Gruppierung) bis 2007 (Tod des Polizisten Filippo Raciti und des Fußballfans Gabriele Sandri). Er gibt dabei einen Einblick in eine Welt, die vielen, die sich heute selbst als Fußballfan bezeichnen, vollkommen fremd sein dürfte.

    Über vierzig Jahre sind seit der Gründung der ersten Ultra-Gruppierung vergangen, und trotzdem wissen die meisten immer noch sehr wenig von der Welt der Ultras – inklusive der Journalisten, die sich Fußballspiele nur im Fernsehen anschauen, oder jener Politiker, die die Kurve vom warmen Sessel der VIP-Tribüne aus erleben. Trotzdem füllen beißende Aburteilungen und politische Stimmungsmache die Spalten der Tageszeitungen: „alles Verbrecher“, „das sind Tiere, und so müssen sie auch behandelt werden“, „das absolut Böse des Fußballs“. In Erwartung einer sinnvolleren Strategie als der derzeit angewandten – also Prügel und Stadionverbot – und einer weniger anachronistischen Organisation der Stadien ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, zu versuchen, den Schleier der Heuchelei zu lüften und Licht auf eine Bewegung zu werfen, die mit Sicherheit nicht der verkommenste Bestandteil des modernen Fußballs ist. Ein unverblümtes und provozierendes Buch, um ohne großes Drumherumreden die Geschichte italienischer Kurven zu erzählen. Aus der Sicht von jemandem, der die Kurve gelebt hat.

    Der Autor erhebt dabei keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit oder allgemeingültige Lösungsvorschläge – aber er besteht darauf, der Diskussion eine valide Stimme hinzuzufügen, die der Curva selbst. Wie in Deutschland wurde nämlich auch in Italien die öffentliche Meinung seit Jahrzehnten fast ausschließlich von Soziologen, Politikern, Journalisten, Polizeioberen und Psychologen, die niemals in ihrem Leben eine Kurve von innen gesehen haben, geprägt.

    „Ich bin 1970 geboren. Das erste Mal besuchte ich ein Stadion im Jahr 1976. Ich habe nie wieder damit aufgehört. Für viele Jahre war ich Ultrà. Dafür habe ich Tausende Kilometer auf Auswärtsfahrt zurückgelegt, dafür habe ich Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans und Polizeikräften auf mich genommen, ich bin auch geflohen und ich hatte Angst. Aber dafür durfte ich auch die einzigen gemeinschaftlichen Emotionen meines Lebens erfahren, gemeinsam mit den anderen zu jubeln und zu verzweifeln, mich als Teil einer ‚freien und wahren‘ Welt zu fühlen, die ich auch heute noch als meine empfinde“, so der Autor Giovanni Francesio über sich selbst.

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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